David gegen Goliath?! Streich endlich wieder Außenseiter

Der SC Freiburg will im vorgezogenen Bundesliga-Spiel am Dienstag den Triple-Gewinner Bayern München ärgern. Freiburg-Trainer Streich genießt die Außenseiter-Rolle seines Clubs.
von  SID

Freiburg – Der große Triple-Gewinner kommt gerade recht. Endlich, das konnte man Trainer Christian Streich regelrecht ansehen, darf der bescheidene Fußball-Bundesligist SC Freiburg wieder der krasse Außenseiter sein. "Was kann uns Besseres passieren?", fragte Streich vor dem Duell "David gegen Goliath" am Dienstag (18.30/Sky): "Wir spielen ein normales Bundesliga-Spiel gegen Bayern München. Wir müssen mit Mut, guter Haltung und Freude darangehen.

 

Der Fluch der guten Taten, der sensationelle fünfte Platz der Vorsaison, wirkte im beschaulichen Breisgau bislang schmerzhaft nach. "Nur" einen Punkt aus drei Spielen holte der sich im Umbruch befindende Sportclub, und den im nervenaufreibenden Spiel bei 1899 Hoffenheim (3:3) mit sechs Toren und zwei Platzverweisen. Gegen den Rekordmeister aber gibt es eben kaum etwas zu verlieren.

"Durcharbeite, durcharbeite, durcharbeite", sagte Streich im besten alemannisch zur "Taktik" für die vorgezogene Partie des vierten Spieltages. Es gehe darum, "uns nicht frustrieren zu lassen, wenn man nicht so viel den Ball hat", meinte der 48-Jährige: "Das ist auch eine psychologische Sache."

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Völlig frei im Kopf sei sein Team mit Blick auf die großen Namen, die per Flugzeug nach Freiburg reisen. "Ich habe das Gefühl, der Pep Guardiola – man konnte ihm ja gar nicht ausweichen. Damit haben wir uns nicht so viel beschäftigt."

Sorgen hatte Guardiola dem SC-Trainer ohnehin nur auf ganz spezielle Weise bereitet. Noch bevor der Spanier überhaupt in Deutschland gelandet war, hob Streich angesichts des Hypes um nur eine Person mahnend den Zeigefinger. "Jeder abgebrochene Zehennagel" werde zum Ereignis, sagte er der Badischen Zeitung: "Ich hoffe, dass Guardiola unbeschadet aus der Nummer herauskommt."

Das gelang Freiburg im Kräftemessen mit den Bayern in den vergangenen 22 Spielen und 17 (!) Jahren nicht mehr. In der vergangenen Saison mühte sich der Rekordmeister aber bei den taktisch bestens aufgestellten Breisgauern zu einem 2:0, auch deshalb hofft SC-Präsident Fritz Keller auf die Überraschung. "Gegen die Bayern, das ist eine andere Welt. Wir werden versuchen, sauber aufzutreten. Und mit einer geschlossenen Mannschaftsleistung ist vielleicht ein Punkt drin", sagte er.

Verzichten muss Streich auf die nach dem Hoffenheim-Spektakel gesperrten Francis Coquelin und Admir Mehmedi. Gerade der französische Neuzugang hätte gerne gegen Franck Ribéry. Auch der Einsatz des angeschlagenen Fallou Diagne ist fraglich.

Für Ribéry und den Champions-League-Sieger ist die Reise nach Freiburg zwar eigentlich nur Durchgangsstation auf dem Weg zum Supercup-Finale gegen Europa-League-Gewinner FC Chelsea am Freitag in Prag (20.15 Uhr, ZDF) – der Triple-Gewinner ist aber gewarnt. "Wir treffen wieder auf eine Mannschaft, die sich den Arsch aufreißt", sagte Thomas Müller.

Guardiola, der mehrere Wochen auf Thiago (Riss der Syndemose) und im Breisgau auf Javi Martínez (Adduktorenprobleme) verzichten muss, zeigte sich nach dem Studium des letzten Duells "sehr beeindruckt. Ich bin sicher: Wir müssen gut spielen. Wenn wir das nicht tun, werden wir nicht gewinnen", sagte er: "Freiburg hat in der letzten Saison Unglaubliches geleistet. Ich weiß, wie schwer es wird."

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Die voraussichtlichen Mannschaftsaufstellungen:

 

Freiburg: Baumann – Mujdza, Diagne (Krmas), Ginter, Sorg – Schuster, Fernandes – Schmid, Guedé – Hanke (Kerk) , Freis. – Trainer: Streich

München: Neuer – Lahm, Boateng, Dante, Alaba – Schweinsteiger – Robben, Müller, Kroos (Götze), Ribéry – Mandzukic (Pizarro). – Trainer: Guardiola

Schiedsrichter: Florian Meyer (Burgdorf)

 

 

 

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