David Alaba hat bei Real Madrid eine sehr schwierige Aufgabe vor sich

München - In seinen insgesamt 13 Jahren beim FC Bayern konnte sich David Alaba (28) bereits gut auf das nun anstehende Spanien-Abenteuer vorbereiten – auch wenn er lange Zeit gar nicht wusste, dass es ihn wirklich mal aus München wegziehen würde.
"Wir hatten immer wieder Spanier in unserer Mannschaft. Da lernt man einiges", sagt Alaba. Wenn etwa Lucas Hernández, der Franzose mit iberischen Wurzeln, zuletzt neben ihm spielte, rief er ihm öfter mal ein "Vamos!" oder "Tranquillo!" zu. "Dann ist es einfacher für ihn", erklärte Alaba: "Mein Spanisch ist nicht gut, aber auf dem Platz reicht es."
Alaba kurz vor Unterschrift bei Real Madrid
Ein paar Wochen hat der Österreicher ja noch Zeit, sich zu verbessern, dann wird es für ihn ernst: Alaba wechselt zu Real Madrid, er ist ab dem 1. Juli ein Königlicher. Laut "Sky" hat der Abwehrstar, der 2008 zu Bayern kam und zweimal (2013 und 2020) das Triple gewann, eine Einigung mit Real erzielt. Alaba soll zeitnah einen Vertrag bis 2026 unterzeichnen.
Mit dem FC Bayern hatte er sich aufgrund sehr hoher Gehaltsvorstellungen nicht auf eine Verlängerung einigen können. Bitter für die Münchner: Alaba, dessen Kontrakt ausläuft, wechselt ablösefrei.
"Er hat mir das noch nicht berichtet, daher möchte ich dazu noch nichts sagen", erklärte Trainer Hansi Flick nach dem 2:0-Sieg gegen Leverkusen: "Wenn es fix ist, wird David mir das sagen – und ich werde mich äußern."
Kimmich: "Real Madrid ist auf jeden Fall ein würdiger Verein"
Bayern-Star Joshua Kimmich zeigte sich da schon ein bisschen offener. "Er hat hier alles gewonnen, alles mehrmals gewonnen. Zweimal das Triple, einmal sogar sechs Titel. Real Madrid ist auf jeden Fall ein würdiger Verein", sagte Kimmich über seinen Kumpel Alaba, mit dem er auch privat viel unternimmt. Ihre Partnerinnen Lina (Kimmich) und Shalimar (Alaba) verstehen sich zudem bestens. "Es gibt nicht viele Steps, die man nach Bayern München noch machen kann, aber Real ist nicht ganz so schlecht", ergänzte Kimmich.
Alaba, der mit Bayern vor seiner zehnten Meisterschaft steht und gemeinsam mit Thomas Müller einen neuen Rekord aufstellen wird, wird bei Real noch mal einen deutlichen Gehaltssprung machen, das ist kein Geheimnis. Doch es geht für ihn auch darum, "etwas Neues zu machen, eine neue Challenge zu suchen", wie er sagt. Er wolle sich "als Person außerhalb des Platzes weiterentwickeln".
Alaba: Auf drei Positionen Weltklasse
Auf dem Platz muss er das aber wohl ebenso. Bei den Königlichen deutet sich schließlich der Abschied von Legende Sergio Ramos (35) an. Alaba soll dessen Platz in der Viererkette einnehmen. Nicht das leichteste Erbe im europäischen Spitzenfußball. Aber Alaba ist diese Aufgabe zuzutrauen, er verkörpert ja mittlerweile auf drei Positionen Weltklasse: links hinten in der Viererkette, als zentraler Verteidiger und davor im defensiven Mittelfeld. Dort brillierte Alaba auch gegen Leverkusen.
Die Partie gab einen ganz guten Überblick, wie Bayern ohne Alaba spielen wird. Als Linksverteidiger ist Alphonso Davies (20) gesetzt, halblinks in der Viererkette verteidigt Hernández (25). Rechts hat Benjamin Pavard (25) die besten Stammplatzchancen, auch wenn Bayern noch nach einer Alternative fahndet. Niklas Süle (25), Neuzugang Dayot Upamecano (22) und Juwel Tanguy Nianzou (18) sind Kandidaten halbrechts in der Abwehrkette. Qualität ist also weiter vorhanden – Alabas Wechsel schmerzt trotzdem enorm.