David Alaba: "Franck wird noch besser als früher zurückkommen"

Im zweiten Teil des AZ-Interview spricht Bayerns David Alaba über Kumpel Ribéry, den scheidenden Trainer Pep Guardiola, die österreichische Nationalmannschaft und Bayerns Nachwuchs.
Interview: J. Buhl/M. Koch |
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Der Österreicher (hier mit den Reportern Maximilian Koch (l.) und Julian Buhl) spielt seit 2010 für den FC Bayern. Er ist mehrfacher Deutscher Meister, Pokalsieger und gewann 2013 die Champions League.
dpa/az Der Österreicher (hier mit den Reportern Maximilian Koch (l.) und Julian Buhl) spielt seit 2010 für den FC Bayern. Er ist mehrfacher Deutscher Meister, Pokalsieger und gewann 2013 die Champions League.

AZ: Herr Alaba, Franck Ribéry ist nicht nur Ihr guter Freund, sondern bei Bayern auch ein langjähriger Partner auf der linken Seite. Was erwarten Sie von ihm in der Rückrunde? Er dürfte nach seiner langen Leidenszeit hochmotiviert sein.

David Alaba: Auf jeden Fall, er arbeitet sehr hart. Wir vermissen ihn alle.

Ribéry ist ein Spaßvogel, das weiß man. Aber gab es in dieser schweren Zeit auch mal Momente, in denen er schlecht drauf war, in denen er Ihre Späße vielleicht nicht wollte?

Franck ist mental sehr, sehr stark. Da macht er sich nicht so viele negative Gedanken, auch wenn die Zeit nicht einfach war. So leicht lässt er sich nicht unterkriegen, er will unbedingt wieder sein gewohntes Level erreichen. Ich mache mir bei ihm überhaupt keine Sorgen.

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Sind Douglas Costa und Kingsley Coman schon auf Ribérys Niveau?

Es sind unterschiedliche Spielertypen. Costa und Coman sind wirklich sehr gut, aber natürlich auch noch jung. Sie können gerade viel an Erfahrung gewinnen. Franck arbeitet daran, noch besser als früher zurückzukommen. Und ich glaube, dass er das schafft. Dann ist er ein extrem guter Spieler, einer der besten der Welt auf seiner Position.

Wie sehr bedauern Sie Pep Guardiolas Abschied? Er hat Sie enorm gefördert und zu einem noch variableren Spieler gemacht.

Wir Spieler und der gesamte Verein lassen uns jetzt nicht verrückt machen. Wir gehen den Weg gemeinsam mit Pep bis zum Sommer. Vor der Saison haben wir uns gemeinsame Ziele gesteckt, die wollen wir erreichen. Für andere Dinge ist kein Platz in unseren Köpfen.

Kommt da keine Wehmut auf? Für Sie persönlich war er doch von besonderer Bedeutung in Ihrer Entwicklung.

Ja, aber nicht nur für mich. Für uns als Mannschaft war er sehr wichtig, wir waren erfolgreich. Man kann an unserer Spielweise sehen, wie wir uns entwickelt haben, welchen Fußball wir spielen. Das kommt nicht von ungefähr. Pep versucht, jeden Einzelnen von uns weiterzuentwickeln. Ich habe unter ihm Jahr für Jahr einen Schritt nach vorne gemacht, als Spieler und als Persönlichkeit. Ich habe viel unter ihm gelernt.

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Zum Nationalteam: Jetzt müssen Sie wahrscheinlich sich keine Witze mehr in der Kabine wegen der österreichischen Nationalmannschaft anhören, oder?

Nein, die Zeit ist jetzt dann mal vorbei. Wir haben eine sehr gute Quali gespielt. Ein konkretes Ziel für die EM haben wir aber noch nicht.

Wenn Sie die Gruppe überstehen, könnte es zu einem Duell mit Deutschland kommen.

Das wäre cool, ja sicher. Aber wir konzentrieren uns erst mal auf unsere Gruppe und dann schauen wir weiter.

Beim TSV 1860 spielen aktuell zwei Österreicher, Michael Liendl und Rubin Okotie. Speziell mit Okotie verbindet Sie ein emotionales Verhältnis.

Ich kenne Rubin schon, seit ich ein Baby war. Das ist ein sehr besonderes Verhältnis, er ist schon immer wie ein großer Bruder für mich gewesen.

Was halten Sie fußballerisch von ihm?

Er hat schon öfter bewiesen, dass er großes Potenzial hat – sowohl in der Nationalmannschaft als auch bei Sechzig, auch wenn es da im Moment nicht so läuft. Er hat immer gezeigt, dass er ein sehr, sehr guter Stürmer ist und auch Spiele entscheiden kann. Wenn man ihn vorne drin hat, kann immer etwas passieren.

Würden Sie ihm eine europäische Topliga zutrauen?

Ja.

Am Sonntag geht es für Sie mit dem FC Bayern gegen Hoffenheim. Sie waren dort ein halbes Jahr als Leihspieler aktiv. Ein spezielles Spiel für Sie?

Ich hatte in Hoffenheim eine sehr schöne Zeit, als Spieler und als Persönlichkeit habe ich mich dort weiterentwickelt.

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Würden Sie anderen Nachwuchsspielern raten, diesen Weg über eine Leihe zu gehen und dann als „fertiger“ Spieler zu Bayern zurückzukommen?

Schwer zu sagen. Es ist auch gut, wenn man den Weg direkt schafft. Als junger Spieler war es für mich damals enorm wichtig, so viele Spiele wie möglich zu machen, und zwar auf Bundesliga-Niveau. Das hat mich um einiges weitergebracht und ich habe dadurch einen sehr großen Schritt nach vorne gemacht. Deshalb war es für mich sehr positiv.

Woran liegt es eigentlich, dass seit Ihnen 2010 kein Nachwuchsspieler mehr den Durchbruch bei Bayern geschafft hat? Holger Badstuber hat die Talente zuletzt kritisiert.

Holger und ich waren auch junge Spieler, die den Weg hier gegangen sind. Und wir wissen schon, was wir dafür getan haben, dass wir den Weg gehen und unseren Traum leben durften. Ich weiß jetzt aber nicht genau, wie es aktuell in den Nachwuchsmannschaften läuft. Wir haben genug Leute, die dafür zuständig sind und versuchen werden, da wieder Spieler rauszubringen.

Sie sind ja auch Football-Fan. Wer wird den Super Bowl gewinnen?

Panthers gegen Broncos, gell?

Ja, genau.

Puh, die Panthers sind schon sehr stark. Aber die Broncos haben eine sehr gute Defense. Haben Sie das Halbfinale gesehen? Wie schnell die beim Quarterback sind, das ist schon Wahnsinn, oder? Cam Newton hatte im Halbfinale bei den Panthers immer zehn Sekunden Zeit zu werfen. Ich glaube, die Panthers werden es machen.

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