David Alaba: Die Bayern planen die Agenda 2021

Bayerns Österreicher soll bald verlängern – wie zuletzt ein Trio. Hat Pep versucht, ihn zu ManCity zu lotsen? "Das ist falsch", sagt Rummenigge.
von  Patrick Strasser
David Alaba (r.) soll wie Jérôme Boateng, Javi Martínez und Thomas Müller (kleines Bild) langfristig an den FC Bayern gebunden werden.
David Alaba (r.) soll wie Jérôme Boateng, Javi Martínez und Thomas Müller (kleines Bild) langfristig an den FC Bayern gebunden werden. © Screenshot_FC Bayern/dpa/AZ

München - Hat er – oder hat er nicht? Es geht um Pep Guardiola, David Alaba und ein womöglich unmoralisches Angebot. Laut "Bild" soll der Bayern-Trainer versucht haben, den österreichischen Nationalspieler zu Manchester City zu locken, zu Guardiolas künftigem Arbeitgeber. Der Spanier habe den 23-Jährigen "heimlich" umworben – und nun verloren, da Alaba kurz vor einer Vertragsverlängerung bei Bayern bis 2021 stehe. Letzteres zumindest dementierte der Verein am Montag nicht. Das unmoralische Angebot dagegen entschieden.

"Das ist falsch. Pep Guardiola hat David Alaba nie angesprochen und zu einem Wechsel zu Manchester City zu überreden versucht", erklärte Bayerns Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge. In der freien Wirtschaft wäre ein solcher Abwerbeversuch durch einen leitenden Angestellten ein Kündigungsgrund, aber im Fußball ticken die Uhren anders. Da können sich Trainer an freien Tagen mit Vertretern von Mitbewerbern (hier auf dem Markt Champions League) treffen, um die künftige strategische Ausrichtung und das Personal durchzusprechen.

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Der FC Bayern wird alles daran setzen, dass Guardiola nicht gelingt, was ihm 2013 mit seinem Ex-Verein FC Barcelona glückte. Damals konnte er – allerdings nach einem dazwischen liegenden Sabbatjahr – seinen Lieblingsspieler Thiago zu einem Wechsel nach München überreden. Guardiola hin oder her – die dank der immens hohen Erträge aus den TV-Verträgen ab Sommer noch üppiger aufgestellten Premier-League-Klubs werden so manchem Bayern-Star Avancen machen. Da wäre die Unterschrift von Alaba, angeblich nur noch Formsache, unter einen neuen und weitaus besser dotierten Vertrag ein deutliches Signal.

 

Das kommende Jahrzehnt hat schon begonnen

 

Der Österreicher, im Sommer mit seiner Nationalelf erstmals bei einem großen Turnier im Fokus, hat noch ein bis 2018 gültiges Arbeitspapier. Dies ist jedoch nicht seiner Qualität als nahezu Überall-Einsetzbarer (Linksverteidiger, Innenverteidiger, linkes Mittelfeld, zentrales Mittelfeld) angemessen honoriert. Heute liegt Alabas Marktwert laut "transfermarkt.de" bei 45 Millionen Euro. "David ist ein Gott für uns", hatte ihn Guardiola aufgrund seiner Flexibilität und Spielintelligenz gelobt, "in zehn Jahren gehört er zu den besten Spielern in der Geschichte des FC Bayern."

Weil er eben nicht zu den Citizens in Manchester oder dem FC Barcelona wechselt, der ebenfalls interessiert war. Stattdessen womöglich Dortmunds Mittelfeldspieler Ilkay Gündogan, der jedoch vom Bayern-Radar verschwunden ist. Vielleicht spielt ja Alaba in naher Zukunft im Mittelfeld, schließlich läuft der Vertrag von Xabi Alonso (34) nach der kommenden Saison aus.

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Mit welchen Spielern muss der FC Bayern mittelfristig verhandeln, um das Gerüst der Mannschaft beieinander zu halten? Im Dezember hatten Thomas Müller, Jérôme Boateng und Javi Martínez jeweils bis 2021 verlängert. Ein Dreierpack mit Signalwirkung. Bayern plant die Agenda 2021.

 

Vertragsverlängerungen beim FC Bayern

 

Nationaltorhüter Manuel Neuer (aktuell bis 2019), Robert Lewandowski (2019) und der aufstrebende Jungstar Joshua Kimmich inklusive Aufbesserung seiner Bezüge (2020) könnten Kandidaten sein. Abgesehen von Alonso laufen weitere sieben Profiverträge aus. Bei Rafinha (30), Franck Ribéry (32) und Arjen Robben (32) könnte es nach der ersten Saison unter Carlo Ancelotti noch ein Jahr weitergehen, Kingsley Coman ist bis 2017 ausgeliehen, der Franzose (19) soll verpflichtet werden. Holger Badstuber (27) wird der Verein niemals fallen lassen, dagegen dürften Mario Götze (23) und Julian Green (20), der nur noch im Regionalliga-Team kickt, eher keine Zukunft an der Säbener Straße haben. Das kommende Jahrzehnt hat schon begonnen bei Bayern. Mal sehen, ob es so kommt wie Guardiola im Januar, als sein Wechsel zu City öffentlich wurde, versprochen, hatte: "Die Spieler müssen hier bleiben, bei Bayern."

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