Daum kritisiert Lahm und Schweinsteiger
Das Versagen der deutschen Nationalmannschaft bei der EM 2012 lag an Philipp Lahm und Bastian Schweinsteiger - das sagt zumindest der Ex-Bundesliga-Trainer Christoph Daum. Der 58-Jährige spricht den beiden Stars des FC Bayern die Führungsqualität ab. Als neuen Matthias Sammer sieht Daum den aufstrebenden Sami Khedira.
KÖLN Christoph Daum hat den Bayern- und Nationalmannschaftskapitänen Philipp Lahm und Bastian Schweinsteiger die Führungsqualität abgesprochen. Daum beantwortete die Frage des Kölner "Express'", ob Lahm und Schweinsteiger Führungsspieler seien, mit einem klaren "Nein".
"Führungsqualitäten zeigst du auf dem Platz. Schweinsteiger oder Lahm haben bei der EM nicht gezeigt, dass sie dazu in der Lage sind", sagte der 58-Jährige, der zuletzt den FC Brügge in Belgien trainiert hatte, dem Blatt.
Die deutsche Nationalmannschaft hatte bei der Europameisterschaft in Polen und der Ukraine den Titel nach einem 1:2 im Halbfinale gegen Italien verpasst. Kapitän Philipp Lahm hatte zwar im Viertelfinale gegen Griechenland (4:2) zum 1:0 getroffen, war ansonsten aber blass geblieben. Co-Kapitän Bastian Schweinsteiger hatte verletzungsbedingt nie zu seiner Form gefunden.
Daum gab den beiden nun indirekt eine Teilschuld am verpassten EM-Finale: "Am Ende holt man nur einen Titel, wenn man Spieler hat, die auf dem Platz eine Persönlichkeit zeigen."
Die letzten Titelgewinne der Nationalmannschaft haben laut Daum schließlich stets "in engem Bezug" zu Einzelspielern gestanden. "Beim EM-Titel 1996 war es Matthias Sammer, bei der EM 1990 Lothar Matthäus", sagte der Ex-Bundesliga-Trainer.
Als "neuen Sammer" des DFB-Teams sieht Daum nun jemand anderen: "Sami Khedira. Er hat gezeigt, dass er Verantwortung übernehmen will."