Daum: "Hallo und auf Wiedersehen - mehr nicht"

Am Samstag treffen sich die Unversöhnlichen beim Auswärtsspiel des FC Bayern bei Eintracht Frankfurt: Wie Uli Hoeneß und Christoph Daum damit umgehen wollen
Frank Hellmann, Patrick Strasser |
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Seit März zurück in der Bundesliga: Eintracht Frankfurts Trainer Christoph Daum.
dpa Seit März zurück in der Bundesliga: Eintracht Frankfurts Trainer Christoph Daum.

Am Samstag treffen sich die Unversöhnlichen: Wie Hoeneß und Daum damit umgehen wollen. 

FRANKFURT/MÜNCHEN Uli Hoeneß kann sich schönere Dinge vorstellen, als an Ostern Christoph Daum wiederzutreffen. Doch so will es der Bundesliga-Spielplan. Am Samstag (15.30 Uhr, Liveticker bei abendzeitung.de) ist der FC Bayern zu Gast bei Eintracht Frankfurt – und dank (?) eines Geistesblitzes von Frankfurts Vorstandschef Heribert Bruchhagen begegnen sich der Bayern-Präsident und der Eintracht-Trainer wieder einmal.

Kürzlich hatte Hoeneß mit einer Anspielung auf die Kokain-Affäre von Daum im Jahr 2000, der ihn den Posten des Bundestrainers kostete, geunkt, Bruchhagen habe bei dessen Verpflichtung „irgendein Pülverchen im Kaffee” gehabt. Bruchhagen besorgte sich darauf das Video jener Benefiz-Veranstaltung und sagte dann über Hoeneß: „Er hat es aus einer Weinlaune heraus gesagt.” Eine Blanko-Entschuldigung ist dies jedoch nicht. „Es ist einfach ärgerlich und unnötig, das Uli auf diese elf Jahre zurückliegende Kokain-Affäre anspielt. Er ist zu weit weg von Eintracht Frankfurt”, sagte Bruchhagen.

Es ist die wohl intensivste Feindschaft im deutschen Fußball – ohne Aussicht auf Versöhnung. Am Dienstag wurde Daum fuchsteufelswild, als er nach der neunzigminütigen Trainingseinheit in Frankfurt auf Hoeneß angesprochen worden. „Ich werde darauf gar nicht mehr antworten”, fauchte der 57-Jährige zweimal. Am Sonntag hatte er in der Sendung „Heimspiel” des „HR” noch gepoltert: „Mit Herrn Hoeneß will ich gar nicht mehr zusammentreffen. Das Thema ist erledigt.” Doch wie sehr dies den Eintracht-Trainer berührt, wurde an dessen lodernden Blicken deutlich. Das Zerwürfnis ist eben irreparabel. „Ich habe Uli Hoeneß zweimal zur Entschuldigung die Hand gegeben. Es ist für mich immer wieder enttäuschend, nach all den Begegnungen, die wir hatten. Ich werde nicht sagen, wie es in mir aussieht”, sagte Daum.

Hoeneß allerdings gibt sich gelassenen. Am Dienstag meinte er über das bevorstehende Wiedersehen völlig ruhig und entspannt: „Ich glaube gar nicht, dass ich ihn sehen werde, ich sitze ja oben auf der Tribüne.” Und wenn doch? Hoeneß zur AZ: „Wenn ich ihn sehe, werde ich ihm die Hand geben. Ich sage Hallo und auf Wiedersehen – mehr nicht. Aber ich habe sicherlich keine Lust, mit Daum essen zu gehen.” Soweit kommt’s noch.

Zumal Daum am Samstagabend nach der Partie im ZDF-Sportstudio auftritt. Ausgerechnet dort, wo 1989 alles begann, als Frischling Daum, damals als junger Trainer des 1.FC Köln, gegen Jupp Heynckes lederte. Mal sehen, was Daum diesmal für eine Osterbotschaft parat hat.

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