Das Warten auf Ribéry
DUBAI - Er ist wieder da - nur in Joggingschuhen, aber immerhin. Franck Ribéry wird nicht nur von den Verantwortlichen beim FC Bayern schmerzlich vermisst. Auch seine Mitspieler wollen ihn wieder auf dem Platz sehen.
Am Dienstagmorgen war dann auch der Delegationsleiter in der Wüste angekommen – und Paul Breitner erlöst. Weil Sportdirektor Christian Nerlinger wegen der Geburt seines zweiten Sohnes Quirin erst mit einem Tag Verspätung ins Trainingslager nach Dubai flog, hatte der Vorstandsberater und einstige Weltmeister Breitner am Montag noch die interessierten arabischen Zaungäste im Al-Maktoum-Stadion begrüßt.
Ribéry ist wieder zu Scherzen aufgelegt
Frank Pagelsdorf begrüßte am Dienstag dann schon Nerlinger. Der frühere Rostock- und HSV-Coach arbeitet schon seit einigen Jahren in den Emiraten, derzeit trainiert er den dubaischen Traditionsverein Al Nasr, dessen Stadion die Bayern im Trainingslager nutzen, und war mal vorbeigekommen, um sich die Bayern anzuschauen. Und so erlebten auch Nerlinger und Pagelsdorf die Premiere von Franck Ribéry auf dem Rasen in diesem Trainingslager. Freilich nicht in Fußballschuhen. In die passen Ribérys malade Füße noch immer nicht. Doch immerhin scheint die Zehen-Aufbohraktion ihren Zweck erfüllt zu haben, die Entzündung schien einigermaßen abgeklungen zu sein, Ribéry konnte immerhin einige Runden in Joggingschuhen über den Platz laufen. Und war auch schon wieder zu Scherzen aufgelegt. Er klaute sich die Sonnenbrille von einem Betreuer, und zog sich dann kurz die Socken aus, um den Umstehenden seine Zehen zu zeigen.
Lieber wäre es aber allen Beteiligten, wenn Ribéry seine Späße wieder mit Fußballschuhen auf dem Platz zeigen würde. „Wir hoffen alle, dass Franck bald wieder zurückkommt“, sagte Arjen Robben. Auch er möchte, dass das Zauberduo Robbery, wie die beiden nach nur zwei gemeinsamen Auftritten schon genannt wurden, ehe die Verletzungen sie trennte, endlich wieder vereint wird. „Wir haben beide viel Lust darauf, endlich wieder zusammen zu spielen“, sagte Robben, „wir können noch besser werden.“ Wenn sie ihre genialen Aktionen auch mal aufeinander abstimmen könnten. Wenn die Verletzungen sie mal ließen.
Auch Gomez vermisst den kleinen Franzosen
Bis zu Ribérys Rückkehr auf den Platz, stimmt sich Robben jetzt eben mit Mario Gomez ab. „Klar nutze ich die Zeit, um mich noch mehr an Marios Spielweise zu gewöhnen“, sagte Robben. Tatsächlich legte der Niederländer Gomez im Training die meisten Tore vor. „Arjen ist für einen Stürmer überragend, weil er immer wieder nach vorne kommt, für Verwirrung beim Gegner sorgt und mir die Räume frei reißt“, lobte dann auch Gomez den Kollegen. Aber natürlich würde auch Gomez sich noch wohler fühlen, wenn er auch Ribéry wieder schräg hinter sich wüsste auf dem Feld. „Franck ist so ein genialer Spieler, mit dem will jeder zusammenspielen“, meinte er.
Filippo Cataldo