Das steckt hinter Gnabrys kuriosem Torjubel - FC Bayern-Chefkoch

München - Alle an den Tisch, Serge hat etwas zubereitet! Im DFB-Pokal-Achtelfinale servierte Bayern-Star Gnabry gleich zweimal – köstliche Gerichte aus Sicht der Münchner: die Tore zum 1:1 (7. Minute) und 2:1 (49.), die entscheidend zum Weiterkommen beim 3:2 nach Verlängerung beitrugen. Aber warum nur dieser Torjubel, bei dem der 23-Jährige mit einem imaginären Kochlöffel in der Gegend herumrührt?
Der rührige Herr Gnabry und seine Cooking-Geste
Die Aufklärung: Gnabry hat sich die Geste bei Basketball-Star James Harden abgeschaut. "Das ist Cooking. Wenn James Harden von den Houston Rockets übertrieben viele Punkte macht, dann ist er der Chefkoch", erklärte Gnabry einmal. Klingt schlüssig. Mit dem Jubel verzückte – und verwirrte – Bayerns Offensivjuwel bereits die Fans bei seinen früheren Klubs Werder Bremen und 1899 Hoffenheim. Für Bayern hat der rührige Herr Gnabry schon sechsmal in dieser Saison aufgetischt.

"Ich versuche, in jedem Spiel so viel Gas zu geben. Heute ist es mir besonders gut gelungen", sagte Gnabry nach dem Sieg gegen Hertha. "Das freut mich sehr. Die Torgefährlichkeit ist etwas, woran ich immer arbeite." Zu den sechs Treffern kommen inzwischen auch fünf Vorlagen.
Gnabrys Jahrgang macht dem FC Bayern Hoffnung
Der Nationalspieler, der vergangene Saison noch an Hoffenheim ausgeliehen war, ist zu einer wichtigen Option für Trainer Niko Kovac geworden. Speziell mit Blick auf das Champions-League-Achtelfinale gegen den FC Liverpool. Da fehlt Thomas Müller, der andere Kandidat für die rechte Außenbahn, rot-gesperrt.

"Ich hoffe, dass ich gegen Liverpool auch spiele, wenn ich so spiele wie heute", sagte Gnabry. "Aber der Trainer entscheidet." Aktuell deutet eine Menge auf Gnabry hin, der den englischen Fußball aus seiner Zeit beim FC Arsenal (2011 bis 2016) sehr gut kennt. "Liverpool hat gerade eine schwächere Phase, aber trotzdem ein brutales Team", warnte er: "Das wird gefährlich für uns." Aber wohl auch für Jürgen Klopps Liverpooler, die es nicht nur mit Gnabry zu tun bekommen werden, sondern mit der geballten Kraft der bayerischen 1995er-Bande. Neben Gnabry gehören auch die deutschen Nationalspieler Joshua Kimmich, Niklas Süle und Leon Goretzka zu diesem Jahrgang, der für die Zukunft des FC Bayern von großer Bedeutung ist.

Gnabry und Kimmich kennen sich schon sehr lange
"Ich freue mich sehr darüber, dass der Jahrgang bei uns so stark vertreten ist", sagte Kimmich im Sommer der AZ: "Ich kenne die Jungs von der Nationalmannschaft und speziell Serge schon sehr lange." Mit Gnabry spielte Kimmich, der an diesem Freitag 24 Jahre alt wird, bereits in der Jugend des VfB Stuttgart zusammen. Nun kämpfen sie gemeinsam um den Viertelfinaleinzug in der Champions League. Es ist gut möglich, dass Kovac gegen Liverpool auf alle 95er setzt. Süle hat sich inzwischen zum Abwehrchef entwickelt, Kimmich ist ohnehin Stammspieler – und Goretzka trifft derzeit sogar häufiger als Robert Lewandowski.

Diesen Ermahnung hat Gnabry von seiner Mama bekommen
Der Abend in Berlin gehörte aber Gnabry, dem neuen bayerischen Chefkoch. "Er hat ein super Spiel gemacht, zwei Tore erzielt", lobte Torhüter Sven Ulreich. "Er war immer anspielbar und hat die Räume gesucht." Sportlich läuft es für Gnabry nach seiner Oberschenkelverletzung aus dem Dezember also wieder prächtig. Aber wie sieht es eigentlich mit seinen Kochkünsten aus, die er auf dem Platz so schick andeutet? "Ich bin kein wirklich guter Koch", verriet er kürzlich dem Magazin "Socrates": "Ab und zu probiere ich mich an einem Gericht. Aber das ist ein Platz, an dem ich mich eher zurückhalte." Er gehe schon lieber essen, gab Gnabry zu: "Aber wenn ich das zu oft mache, beschwert sich meine Mutter. Sie mahnt mich dann an, doch auch mal die Reste daheim zu essen." Recht hat sie, die Mama!