Das sind die Außenbahn-Spieler des FC Bayern München im Check - Für wen entscheidet sich Carlo Ancelotti?

Der Bayern-Trainer hat wieder vier fitte Spieler für die Außenbahn – das war zuletzt selten. Doch wie sieht die Zukunft aus?
von  Patrick Strasser
Carlos Viererpasch - Alle vier Außenflitzer Kinsgley Coman, Arjen Robben, Franck Ribéry und Douglas Costa sind wieder fit.
Carlos Viererpasch - Alle vier Außenflitzer Kinsgley Coman, Arjen Robben, Franck Ribéry und Douglas Costa sind wieder fit. © dpa/Firo/Getty/Augenklick/AZ

Der Bayern-Trainer hat wieder vier fitte Spieler für die Außenbahn – das war zuletzt selten. Doch wie sieht die Zukunft aus? Die AZ erklärt, wie es mit Robben, Ribéry, Coman und Co. weitergehen soll

München - Vier fitte Außenstürmer, ein Viererpasch also, ach was, „full house“ eigentlich – das hat es lange nicht gegeben in dieser Saison beim FC Bayern. Für die Auftaktpartie 2017 in Freiburg stehen Trainer Carlo Ancelotti mit Arjen Robben, Franck Ribéry, Douglas Costa und Kingsley Coman vier Alternativen zur Verfügung. Akuter Flügel-Luxus. Zu schön, um – na gut, Coman ist nicht der 100-Prozent-Coman, er steht erstmals im Kader nach einer zweimonatigen Pause infolge einer Sprunggelenksverletzung, hat noch kein Testspiel bestritten, lediglich mit der Mannschaft trainiert. Sagen wir: Dreieinhalb Außenstürmer.

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Und für die kommende Saison sind bereits drei unter Vertrag. Okay, sagen wir auch hier: dreieinhalb. Denn Karl-Heinz Rummenigge hat gegenüber „Bild“ bestätigt, was schon lange geplant war. Bei Coman, der seit August 2015 von Juventus Turin ausgeliehen ist, wird der FC Bayern, die vertraglich festgelegte Option ziehen, den Franzosen für 21 Millionen Euro zu verpflichten. Was bis Ende April geschehen muss. „Stand heute haben wir eine Neigung, die Option zu ziehen“, so Bayerns Vorstandsboss. Mit klareren Worten: Kaufen ja, aber... – ein wenig reizen möchte Rummenigge den 20-Jährigen bis zum Vollzug schon noch: „Wir werden uns da Zeit lassen. Grundsätzlich sind wir von dem Spieler total überzeugt. Aber es ist schon festzustellen, dass die letzte Saison besser war als die jetzige, wobei er auch einige Verletzungen gehabt hat.“

2016/17 kam Coman in nur neun von bis dato 25 Pflichtspielen der Bayern auf lediglich 408 Einsatzminuten, blieb dabei ohne Treffer und ohne Vorlage. In seiner ersten Saison in München unter Trainer Pep Guardiola liest sich die Bilanz besser: 37 Einsätze (von 48 möglichen, da Coman erst Ende August zum Team gestoßen ist) mit 2477 gespielten Minuten, sechs Toren, zwölf Vorlagen.

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Oui zu Coman, nein zu Gnabry. Der deutsche Nationalspieler Serge Gnabry soll laut Rummenigge zumindest derzeit kein Thema sein. „Gnabry ist ein Spieler von Werder Bremen und ich möchte den Kollegen in Bremen keine Probleme bereiten“, sagte Rummenigge, „natürlich werden wir deutsche Nationalspieler immer beobachten, aber ob wir darüber hinaus etwas machen, weiß ich nicht.“ Nanu? So generös? Vielleicht möchte man bei Bayern aber auch abwarten, ob Werder mit Olympiateilnehmer und Silbermedaillengewinner Gnabry die Klasse halten kann, um ihn dann nach Saisonende zu verpflichten. Oder man wartet noch eine Saison ab.

Schließlich sei man, so der Vorstandsboss, „auf den Außenpositionen gut besetzt“. Mittelfristig ja. Aber langfristig? Da Ribéry (33) und Robben, der am Montag ebenfalls 33 Jahre alt wird, ihre Verträge nur um ein Jahr verlängert (bekommen) haben, dürfte klar sein, dass die kommende Saison wohl das Abschiedsjahr der Flügelzange wird. Einzig der Brasilianer Costa (26) ist langfristig gebunden, bis 2020 und „voraussichtlich Coman“, so Rummenigge. Da könnte Gnabry durchaus ab 2018 oder gar schon einen Sommer früher eine Option sein. Zumal das Duo „Robbéry“ so viele große Spiele abgeliefert wie Verletzungen durchgemacht hat.

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Die Hierarchie für die aktuelle Saison dürfte klar sein. Die Platzhirschen sind weiter Robben (rechts) und Ribéry (links), Costa kann beide vertreten – auf beiden Flügeln. Die Vielseitigkeit ist sein Plus, außerdem braucht er nicht so viele Auszeiten wie die Oldies. Jungspund Coman ist der ideale Joker, in Erinnerung ist sein Treffer beim furiosen 4:2 nach Verlängerung im Achtelfinal-Rückspiel der Champions League 2015 gegen Juventus Turin. Dass er nun wohl bleibt und als Nachfolger von Filou Ribéry aufgebaut wird, sollte ihm, dem King, wie ihn die Kollegen rufen, Auftrieb geben. Es lebe der König! Allez, Kingsley!

 

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