Das sagt Sportvorstand Eberl über Kimmichs EM-Position

München - Die letzte Szene der Partie gegen Mainz stand symbolisch für den wiedererstarkten FC Bayern: Flanke Joshua Kimmich von rechts, Kopfball Leon Goretzka ins linke Eck. 8:1. Aus. Finito. Und Glückseligkeit auf Seiten der Münchner. "Ich kenne keinen Rechtsverteidiger auf der ganzen Welt, der auf dieser Position so viel Einfluss auf das Spiel haben kann", schwärmte Goretzka später von Vorlagengeber Kimmich, der bereits das 2:0 perfekt eingeleitet hatte: "Jo spielt da eine ganz entscheidende Rolle."
Joshua Kimmich brilliert beim FC Bayern wieder als Außenverteidiger
Und eine andere als im Großteil seiner Karriere. Während Goretzka, Konrad Laimer oder der diesmal gesperrte Aleks Pavlovic das Spiel aus dem zentralen Bayern-Mittelfeld heraus diktieren, ist Kimmich hinten rechts gefragt - auch in der deutschen Nationalmannschaft. Nach ein wenig Eingewöhnungszeit nimmt Kimmich diese Rolle mittlerweile exzellent an.
"Momentan ist es so, dass er auf der rechten Seite gebraucht wird und das sehr gut macht und eine große Hilfe ist", sagte Sportvorstand Max Eberl über Kimmich: "Er wird auch bei der EM dort spielen, es ist also auch für den deutschen Fußball ein Vorteil, dass er jetzt dort spielt." Korrekt. Kimmich sei "aber auch ein Spieler für das Zentrum", ergänzte Eberl: "Es hängt vom neuen Trainer ab, wie er ihn sieht. Das Gespräch mit Joshua gab es noch nicht, das wird aber noch kommen. Er ist ein sehr wichtiger und verdienter Spieler beim FC Bayern München."
FC Bayern: Kimmich fühlt sich "wohl in München"
Zuletzt war über einen Abschied von Kimmich, dessen Vertrag 2025 endet, spekuliert worden. Danach sieht es aktuell jedoch nicht mehr aus. "Generell ist meine Situation ja sehr klar. Ich habe noch über ein Jahr Vertrag. Es hat jetzt noch keiner mit mir gesprochen. Deswegen bin ich sehr entspannt", sagte Kimmich. "Am Ende des Tages geht es für mich nur darum, meine Leistung zu zeigen. Wir haben eine Europameisterschaft vor der Tür und dann schauen wir, was abgeht." Generell fühle er sich "wohl in München", ergänzte Kimmich: "Es ist nicht ganz so schlecht hier, auch wenn die letzten Jahre sportlich nicht so erfolgreich waren."
Das soll sich in der kommenden Saison unter einem neuen Trainer ändern. Die Münchner planen weiter mit Kimmich, wie auch Sportdirektor Christoph Freund andeutete. "Es wird Gespräche geben mit Jo, er hat ein richtig gutes Spiel gemacht wie auch am Dienstag. Jo ist ein richtig guter Fußballer, ein ganz wichtiger Faktor für unsere Mannschaft."
Tor gegen Mainz: Goretzka setzt Anforderung von Freunden um
Genauso wie Goretzka, dessen Vertrag sogar noch bis 2026 läuft. Vor Kurzem gab es Meldungen, dass Juventus Turin an einer Goretzka-Verpflichtung interessiert sei. Bayerns Mittelfeld-Turbo konzentriert sich aber voll auf seine Aufgabe bei den Münchnern – aktuell mit großem Erfolg. Zwei Tore und zwei Vorlagen gelangen ihm gegen Mainz. "Es sind Bekannte und Freunde, die ich lange nicht gesehen habe", verriet Goretzka nach der Partie: "Die haben gesagt, jetzt sind wir mal wieder hier, jetzt musst du mal wieder ein Tor machen."
Das klappte. Und wie. "Es war ein sehr überzeugender Sieg von uns über 90 Minuten", ergänzte Goretzka: "Wir haben ein sehr gutes und konsequentes Spiel gemacht. Und auch endlich mal wieder sehr viele Tore geschossen, und das macht natürlich deutlich mehr Spaß heute." Dafür gab es auch ein Lob von Trainer Thomas Tuchel, der Goretzka zum "Spieler des Spiels" kürte. Er und Kimmich befinden sich im Aufwind – das ist gut für Bayern und die Nationalmannschaft.