Das sagt Sagnol über Guardiola, Lahm und Ribéry
München - Langgezogene "Willy"-Rufe hallten durch das Bayern-Stadion, wenn der Franzose Willy Sagnol am Ball war. Nach seinem Karrierende als Spieler fing der ehemalige FCB-Spieler seine Laufbahn als Trainer beim französischen Verband an. Zunächst war der 38-Jährige als Sportdirektor tätig, dann als Trainer der französischen U20 und U21.
In einem Interview mit dem Kicker äußerte sich Sagnol nun über die Bayern. Seit 2014 ist der ehemalige Rechtsverteidiger beim FC Girondins Bordeaux und ist voll des Lobes über seine achteinhalb Jahre als Spieler des FC Bayern: "Profifußballer denken heute: Ich verdiene viel Geld, alles fliegt mir zu. Bei Bayern lernst du, dass du etwas zu geben hast. Die neue Generation in Frankreich nimmt sehr gerne, gibt aber nicht gerne."
Ribéry in Bordeaux: "Das würde nicht passen"
Er könne nicht verstehen, warum Franck Ribéry bei der Europameisterschaft 2016 im eigenen Land nicht für Frankreich auflaufe. "Ich dachte während der WM, er könnte seine Meinung ändern", äußerte sich Sagnol. Ob Ribéry der französischen Nationalmannschaft helfen könnte? "Ja, klar."
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Von der Idee, dass der 81-malige Nationalspieler zu seinem Karrierende nach Bordeaux wechseln könnte, hält Sagnol nichts: "Das würde nicht passen."
Über Guardiola: "Bei ManCity gibt es viel mehr zu tun"
Bayern-Trainer Pep Guardiola soll seine Zukunft in München nach Ansicht von Sagnol vom bisher Erreichten abhängig machen: "Wenn er meint, er habe schon 100 Prozent herausgeholt, sollte er ein neues Projekt angehen. Trainer denken in Projekten."
Sollte sich der Katalane für kommenden Sommer einen neuen Verein suchen, wird es vermutlich einer aus der Premier League sein. Zwischen drei wahrscheinlichen Optionen, den englischen Manchester City, FC Chelsea oder der französischen Paris St. Germain, hätte Sagnol eine klare Wahl für Guardiola: "Wahrscheinlich gibt es bei ManCity viel mehr zu tun, dieser Klub hat bisher nichts Großes gewonnen."
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Inspirieren lässt sich Sagnol von den Ideen des FCB-Trainers nur bedingt. Guardiolas Idee vom Ballbesitz "klappt nur bei Barcelona oder Bayern; mit großen Spielern, die das verstehen. Wenn ich bei Bordeaux das Gleiche probiere, gewinnen wir kein Spiel. Weil: In der Zeit, da die Bayern lange den Ball halten und passen, haben wir schon zehnmal den Ball verloren."
Lahm der beste Außenverteidiger der Welt? "Er war es"
Die besten Außenverteidiger sind für Sagnol Luke Shaw (Manchester United) und Jordi Alba (FC Barcelona). Früher war Bayern-Spieler Philipp Lahm für Sagnol der Beste. "Er war es. Philipp kann mehrere Positionen spielen." Der heutige Fußball spiele sich hauptsächlich im Mittelfeld ab. Dort, wo Lahm seit Guardiolas Antritt in München ebenfalls eingesetzt wird.