Das rote Frühlingsfest

Auftakt fürs Triple: Im DFB-Pokal will Bayern am Samstag seine erste Titel-Sause feiern.
von  Abendzeitung
Irrsinn von Getafe: Nach dem 3:3 im Uefa-Cup in letzter Sekunde ist Kahn (r.) nicht zu bändigen, van Bommel bekam’s zu spüren.
Irrsinn von Getafe: Nach dem 3:3 im Uefa-Cup in letzter Sekunde ist Kahn (r.) nicht zu bändigen, van Bommel bekam’s zu spüren. © dpa

Auftakt fürs Triple: Im DFB-Pokal will Bayern am Samstag seine erste Titel-Sause feiern.

BERLIN Die Ausstellung soll in München stattfinden. Erst in der Allianz Arena, im Anschluss werden die guten Stücke zum Marienplatz geschafft, um auf dem Rathausbalkon erneut der Öffentlichkeit präsentiert zu werden.

Es geht um die drei Trophäen, die eine deutsche Mannschaft noch nie am Ende einer Saison zusammenbringen konnte: Meisterschaft, DFB-Pokal und Uefa-Cup. Kurzum: das Titel-Triple.

Dreierpack für die Fans

Das erste Ausstellungsstück dazu soll am Samstag ab 20 Uhr (ZDF live) im Finale des DFB-Pokals gegen Borussia Dortmund sichergestellt werden. Um dann den Pott am 17. Mai beim letzten Bundesliga-Spiel gegen Hertha BSC in Fröttmaning neben der Meisterschale und dem Uefa-Cup (das Finale findet drei Tage zuvor in Manchester statt) präsentieren zu können. Für jenen Samstagabend ist der Rathaus-Balkon schon von Oberbürgermeister Christian Ude für die Bayern reserviert worden. Ein Dreierpack für die Fans. Samstag soll der Auftakt sein – zum roten Frühlingsfest.

Die Bayern feiern. Das soll das Motto der Fans für die kommenden 28 Tage zwischen Berlin und dem 34. Spieltag werden. „Jetzt können wir endlich das ernten, wofür wir das ganze Jahr über so hart gearbeitet haben“, sagte Bayern-Trainer Ottmar Hitzfeld.

Berlin soll erst der Anfang sein. Ein emotionaler Anfang. „Es ist ein Traumfinale für mich, ein schöneres Endspiel kann es für mich nicht geben“, sagte Hitzfeld. Und damit derjenige, der mit beiden Vereinen Titel sammelte. Die Vorfreude ist immens. Ob bei Spielern wie Daniel van Buyten, Lukas Podolski, Mark van Bommel, Christian Lell und Toni Kroos, die mit den Profis noch keinen Titel – abgesehen vom Ligapokal 2007 – gewinnen konnten. Oder bei den Neuzugängen Franck Ribéry, Luca Toni, Hamit Altintop (er reiste trotz seines Mittelfußbruches mit nach Berlin), Miroslav Klose, Jan Schlaudraff, José Ernesto Sosa, Marcell Jansen und Breno, die ihr Premieren-Pokal gewinnen würden.

Freude bei Uli Hoeneß

Selbst einer wie Uli Hoeneß, der als Aktiver nur einmal (1971) den Pokal gewann, als Manager dafür acht Mal, freut sich: „Dieses Endspiel wird ein großartiges Erlebnis“, sagte er, „Schwarz-gelb gegen Rot, die alten Rivalen der vergangenen 20 Jahre – das wird eine tolle Sache mit Gänsehaut-Stimmung.“

Die Fans machen’s möglich: Jeweils rund

20 000 Tickets gingen an beide Vereine. Doch Hitzfeld fürchtet: „Dortmund hat wahnsinnig viele Anhänger, das wird für uns fast ein Auswärtsspiel.“ Nichts da. „Wir werden in Berlin feiern, da haben die BVB-Fans nichts zu lachen“, sagt Hansi Gehrlein vom Fanclub „Die 13 Höslwanger“.

Gehrlein: „Wir Anhänger hätten uns das zu Beginn der Saison, eines Jahres ohne die Champions League, nicht träumen lassen, dass es ein so großartiges Jahr wird und wir jetzt noch die Chance auf alle drei Pokale haben. Das ist riesig! Uns ist es lange nicht so gut gegangen wie derzeit. In den nächsten Wochen stehen drei große Partys an.“

Feier eins soll am Samstag steigen. „Millionen von Bayern-Fans werden mit uns mitfiebern“, sagte Hitzfeld, „die wollen wir nicht enttäuschen. Wenn man im Finale steht, sind wir es den Fans schuldig, alles zu geben.“

Vier Wochen, drei Titel, zwei Abschiede.

Trainer Ottmar Hitzfeld und Kapitän Oliver Kahn werden nach dem letzten Bundesliga-Spiel verabschiedet. Ehrenrunde und Adrenalin-Ausschüttung inklusive.

Am Freitag durfte Hitzfeld schon einmal einen Blick auf den DFB-Pokal werfen im Olympiastadion. „Der FC Bayern ist Favorit – so wie immer“, sagte Hitzfeld. Und will feiern. Die Drei-Liter-Weißbiergläser von Paulaner sind schon eingepackt. Dusche Nummer eins für Hitzfeld? Ihm wäre sicher lieber, die Mannschaft trinkt aus dem Pott. Wie viele Liter reingehen, wurden die Bayern-Spieler gefragt. Einer hatte die perfekte, richtige Antwort. Pokalprofi Oliver Kahn: „16 Halbe!“ Also dann. Oans, zwoa, g’suffa.

Patrick Strasser

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