Das Rätsel Mazraoui: Gleich zwei Spieler liegen vor Bayerns Neuzugang

Noussair Mazraoui ist beim FC Bayern bislang nur Ersatz, Pavard und auch Stanisic liegen vor ihm. Schafft er die Wende?
von  Maximilian Koch
Wurde auch gegen Bochum erst weit in der zweiten Hälfte eingewechselt: Noussair Mazraoui.
Wurde auch gegen Bochum erst weit in der zweiten Hälfte eingewechselt: Noussair Mazraoui. © firo/augenklick

München - Der FC Bayern und seine Außenverteidiger - da ist öfter mal Geduld gefragt. Selbst Alphonso Davies, inzwischen auf Weltklasse-Niveau angekommen, tat sich nach seinem Wechsel aus Vancouver im Januar 2019 lange Zeit schwer. Erst nach einigen Monaten Eingewöhnung stieg Davies zum Stammspieler und Triple-Helden 2020 auf.

Anderen gelang das nicht. Álvaro Odriozola etwa konnte sich genauso wenig durchsetzen wie Omar Richards oder Bouna Sarr, inzwischen spielt nur noch Sarr für die Münchner. Wobei der Senegalese fast keine Chance auf Einsätze hat - er steht bis zum Ende der Transferperiode am 1. September auf der Verkaufsliste.

Mazraoui beim FC Bayern erst 44 Minuten auf dem Platz

Und auch ein anderer Außenverteidiger tut sich seit seinem Wechsel zu Bayern extrem schwer: Noussair Mazraoui. Der 24-jährige Marokkaner, der ablösefrei von Ajax Amsterdam verpflichtet wurde, sollte eigentlich der neue Antreiber auf der rechten Seite werden. Doch die Realität Ende August sieht so aus: Mazraoui stand erst 44 Minuten auf dem Platz, noch nie in der Startelf. Er ist nur die Nummer drei hinten rechts, sowohl der sehr starke Benjamin Pavard als auch der sehr verlässliche Josip Stanisic liegen vor ihm.

Das Mazraoui-Rätsel: Woran liegt's? "Nouz ist genau der Typ, den wir auf der rechten Seite gesucht haben", hatte Bayern-Präsident Herbert Hainer bei Mazraouis Vorstellung gesagt und besonders die Offensivqualitäten des Verteidigers gelobt.

Verlässliche Option hinten rechts: Josip Stanisic.
Verlässliche Option hinten rechts: Josip Stanisic. © IMAGO / Claus Bergmann

Sportvorstand Hasan Salihamidzic meinte: "Nouz hat eine hervorragende Qualität. Er ist technisch stark und bringt gute Flanken von der rechten Seite. Ich bin froh, dass wir ihn haben."

Hat Mazraoui Defizite in der Defensivarbeit?

Mazraouis offensives Potenzial ist unbestritten, er kann über die rechte Seite sehr viel Druck erzeugen - ähnlich wie Davies auf der linken Flanke. Es sind eher die defensiven Sorglosigkeiten, die Mazraoui auf dem Weg in die Startelf bremsen.

Der "Kicker" berichtete in dieser Woche von fehlendem "Defensivbewusstsein" und zu wenig "Engagement und Durchsetzungsvermögen", das die Verantwortlichen bei Mazraoui ausgemacht hätten. Diese Defizite muss Mazraoui möglichst schnell beheben.

Mazraouis Problem: Pavard ist in Top-Form

Doch selbst bei einer Steigerung wird es schwer, am famos aufspielenden Pavard vorbeizukommen. Der Franzose sichert die rechte Seite derzeit problemlos ab - und sorgt offensiv für Gefahr.

Super-Saisonstart: Bayerns Weltmeister Benjamin Pavard.
Super-Saisonstart: Bayerns Weltmeister Benjamin Pavard. © Arne Dedert/dpa

Zwei Tore erzielte Pavard bereits, doppelt so viele wie in den vergangenen beiden Spielzeiten zusammen. "Er ist ein fantastischer und wichtiger Spieler, er kann auf mehreren Positionen variabel eingesetzt werden", schwärmt Trainer Julian Nagelsmann von Pavard. Mazraoui hat eine knifflige Aufgabe vor sich, Pavard herauszufordern.

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