Das neue Miteinander: Wer beim FC Bayern noch kommen und gehen soll

Trainer Nagelsmann arbeitet mit Sportvorstand Salihamidzic besser zusammen als Vorgänger Flick. Das zahlt sich bei Transfers aus. Die AZ erklärt, wer in diesem Sommer noch kommen und gehen soll.
von  Maximilian Koch
Überzeugen Wunschspieler im Doppelpack von einem Wechsel zum FC Bayern: Sportvorstand Salihamidzic (l.) und Trainer Nagelsmann.
Überzeugen Wunschspieler im Doppelpack von einem Wechsel zum FC Bayern: Sportvorstand Salihamidzic (l.) und Trainer Nagelsmann. © imago/Sven Simon

München - Tiago Dantas, Marc Roca, Bouna Sarr, David Alaba, Jérôme Boateng: Die Liste der Spieler, über die sich Sextuple-Trainer Hansi Flick und Sportvorstand Hasan Salihamidzic in den vergangenen Jahren uneinig waren, ist lang und prominent. Flick fiel es daher auch ein bisschen leichter, den Job als Bundestrainer anzunehmen. Er und Salihamidzic – das ging einfach nicht mehr. Im Sommer 2021 kam es zur Trennung, Julian Nagelsmann wurde als Nachfolger verpflichtet.

Nagelsmann und Salihamidzic: Überzeugung im Doppelpack

Und die Hoffnung von Ehrenpräsident Uli Hoeneß, der Nagelsmann bereits nach sechs Monaten im Amt als "einen der besten Einkäufe" der Bayern-Historie bezeichnete, erfüllte sich zumindest in einem sehr wichtigen Punkt: Der neue Coach und Salihamidzic harmonieren, sie verstehen sich und funktionieren zusammen.

Daher konnten zuletzt auch die Transfers von Sadio Mané (30), Noussair Mazraoui (24) und Ryan Gravenberch (20) realisiert werden. Nagelsmann und Salihamidzic überzeugten die Neuzugänge gemeinsam von einem Wechsel nach München. Bayerns neues Miteinander – die Basis für eine erfolgreiche Zukunft?

Trainer Julian Nagelsmann (l.) und Sportvorstand Hasan Salihamidzic scheinen sich gut zu verstehen.
Trainer Julian Nagelsmann (l.) und Sportvorstand Hasan Salihamidzic scheinen sich gut zu verstehen. © imago/Michael Weber

Klar ist: Das Duo Nagelsmann/Salihamidzic hat noch lange nicht genug in dieser Wechselperiode (bis 1. September), mit weiteren Topspielern wird verhandelt.

Die AZ erklärt, wer jetzt noch kommen – und wer gehen soll.

Neuzugänge: Ein neuer Abwehrboss soll kommen

Nagelsmann hat ihn sich ausdrücklich gewünscht, nun bekommt er ihn offenbar auch: Einen neuen Anführer in der Abwehr, einen Dirigenten und Organisator, wie ihn zuletzt Alaba in der Triple-Saison 2019/20 verkörperte. Der Auserwählte: Matthijs de Ligt (22) von Juventus Turin, der zwar noch einen Vertrag bis 2024 besitzt, aber unbedingt wechseln will – und zwar zu Bayern.

2019 war das Thema schon einmal heiß, damals wechselte de Ligt letztlich aber von Ajax Amsterdam zu Juve. Jetzt haben Nagelsmann und Salihamidzic den Abwehrstar überzeugt: De Ligt hat sich für Bayern und gegen den FC Chelsea entschieden, es geht um die Höhe der Ablösesumme. Diese könnte bei circa 70 Millionen Euro liegen.

Matthijs de Ligt soll offenbar zum FC Bayern wechseln.
Matthijs de Ligt soll offenbar zum FC Bayern wechseln. © IMAGO / HochZwei/Syndication

"Ein Super-Transfer, wenn es klappt", sagte Rekord-Nationalspieler Lothar Matthäus der "Bild". De Ligt könne "die Rolle des Abwehrchefs bei Bayern übernehmen, der dort fehlt. Er ist einer der besten Innenverteidiger in Europa, mit 22 ein so junger Spieler, dass Bayern für die nächsten Jahre auf dieser Position ausgesorgt hätte", so Matthäus.

Auch im Mittelfeld und im Angriff soll sich noch etwas tun. Konrad Laimer (24) von RB Leipzig hat sich schon klar zu Bayern bekannt, sein Vertrag läuft 2023 aus. Laimer ist die "Pressingmaschine", die sich Nagelsmann fürs Zentrum wünscht. Bislang ruft RB 30 Millionen Euro als Ablöse auf, doch die Summe dürfte noch ein Stück nach unten zu drücken sein. Der Deal wird wohl klappen.

Ronaldo ist kein Thema beim FC Bayern

Weiterer Bayern-Wunschspieler: Mathys Tel (17) von Stade Rennes. Für den französischen Teenager haben die Münchner schon ein Angebot über sieben Millionen Euro plus Bonuszahlungen abgegeben, das abgelehnt wurde. Bayern unternimmt einen neuen Versuch, um Tel zu verpflichten. Der Juniorennationalspieler ist im Sturm flexibel einsetzbar, ein direkter Nachfolger für den wechselwilligen Robert Lewandowski (33) wäre er nicht. Aber ein junger Mann mit viel Potenzial.

Übrigens: Cristiano Ronaldo (37) ist kein Thema mehr bei Bayern. Vorstandsboss Oliver Kahn erteilte den abermals aufgekommenen Gerüchten eine Absage.

Abgänge: Viele Spieler haben bei Bayern keine Zukunft

Um drei weitere Transfers zu finanzieren, braucht Bayern auf der anderen Seite auch noch Einnahmen. Ganz oben auf der Verkaufsliste: Omar Richards (24).

Premier-League-Aufsteiger Nottingham Forest ist am englischen Linksverteidiger dran und würde wohl bis zu zwölf Millionen Euro zahlen. Es wäre ein super Geschäft für Bayern. Richards hat in München trotz laufenden Vertrags bis 2025 keine Zukunft.

Linksverteidiger des FC Bayern – noch: Omar Richards.
Linksverteidiger des FC Bayern – noch: Omar Richards. © IMAGO / Jan Huebner

Das gilt auch für Stürmer Joshua Zirkzee (21). Ajax Amsterdam und der VfB Stuttgart haben ihr Interesse signalisiert. Ebenfalls Kandidaten für einen Bayern-Abschied: Benjamin Pavard (26), Chris Richards (22) und ein gewisser Bouna Sarr (30). Bei ihm sind sich Nagelsmann und Salihamidzic inzwischen einig, dass er gehen darf.

Das war bei Flick und Salihamidzic noch anders.

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