Das Manuel-Neuer-Comeback und die Folgen: So geht es im Tor des FC Bayern weiter

Der Kapitän des FC Bayern, Manuel Neuer, nähert sich seinem Comeback, schon in wenigen Wochen könnte es so weit sein. Was heißt das für Sven Ulreich und den neuen Keeper Daniel Peretz? Die AZ erklärt es.
von  Maximilian Koch
Das Comeback von Manuel Neuer (re.) steht bevor. Sven Ulreich rückt beim FC Bayern damit wieder ins zweite Glied – oder gar nur ins dritte?
Das Comeback von Manuel Neuer (re.) steht bevor. Sven Ulreich rückt beim FC Bayern damit wieder ins zweite Glied – oder gar nur ins dritte? © IMAGO / Sven Simon

München - Einen kleinen Blick in den Kalender hat sich Manuel Neuer (37) wohl schon erlaubt. Am kommenden Samstag spielt der FC Bayern bei Borussia Mönchengladbach (18.30 Uhr), ehe eine knapp zweiwöchige Länderspielpause ansteht.

Erst am 15. September geht es mit dem Spitzenspiel gegen Bayer Leverkusen weiter – viel Zeit also, um in eine gute Form zu kommen. Aber steht Neuer wirklich schon gegen Leverkusen im Bayern-Tor? Unwahrscheinlich.

Manuel Neuer macht im Training Fortschritte – wann kommt sein Comeback für den FC Bayern?

Realistischer erscheint ein Comeback in den Partien danach gegen Bochum (23. September) oder in Leipzig (30. September), wenn das Aufbautraining des Kapitäns weiter so gut verläuft wie in dieser Woche. Nach neunmonatiger Pause in Folge seines Unterschenkelbruchs will Neuer keinerlei Risiken eingehen. Er trainiert nun jeden Tag an der Säbener Straße, um so schnell wie möglich zurückzukehren.

Am Montag war für Neuer erstmals wieder ein komplettes Training mit seinen Torhüterkollegen möglich. Ein ganz wichtiges Etappenziel. Bislang hatte Neuer nach seinem Skiunfall im Dezember lediglich individuell trainiert. Bayerns Vorstandsboss Jan-Christian Dreesen (55) hatte von einer "deutlich fortgeschrittenen Genesung" bei Neuer gesprochen. Die ist nun auch für Außenstehende sichtbar – nach Monaten des Bangens, der Ungewissheit und der Qualen in der Reha.

FC-Bayern-CEO Jan-Christian Dreesen: "Daniel Peretz hat ganz viel Potenzial"

Nach dem Abgang von Yann Sommer (34) zu Inter Mailand hatten die Bayern zunächst einen sportlich adäquaten Ersatz für Neuer gesucht, weil sich dessen Comeback auf unabsehbare Zeit zu verzögern schien. Kurz vor Saisonbeginn entschied sich die Vereinsführung dann aber, mit Sven Ulreich (35) als Nummer 1 in die Spielzeit zu starten. Ulreich hat seine Sache bislang gewohnt souverän gemeistert.

Am Freitag verpflichteten die Münchner dann als Back-up den Israeli Daniel Peretz (23), der nach seiner offiziellen Präsentation am Montag erstmals mit seinem Idol Neuer trainierte – und sehr viel Lob von den Bayern-Verantwortlichen erhielt. "Ich bin sicher, dass wir mit Daniel ein Stück weit Zukunft planen können", sagte Dreesen: "Bei Daniel war es 100 Prozent eindeutig. Er hat ganz viel Potenzial."

"Ich bin sicher, dass wir mit Daniel ein Stück weit Zukunft planen können", sagt Bayerns CEO Dreesen (re.) über Keeper Daniel Peretz.
"Ich bin sicher, dass wir mit Daniel ein Stück weit Zukunft planen können", sagt Bayerns CEO Dreesen (re.) über Keeper Daniel Peretz. © picture alliance/dpa | Jordan Raza

Und Cheftrainer Thomas Tuchel (50) meinte: "Er passt vom Alter einfach perfekt in unsere Torwart-Planungen." Peretz habe "ein paar besondere Zutaten, die das moderne Torwartspiel ausmachen", so Tuchel.

"Er ist mutig, er ist aktiv, er hat einen langen Schlag, eine gute Spieleröffnung, einen weiten Abwurf, er hält eine gute Distanz zur Abwehrlinie. Deswegen haben wir das gemacht", erklärte der Bayern-Coach.

Sven Ulreich oder Daniel Peretz: Wer wird beim FC Bayern die Nummer zwei hinter Manuel Neuer?

Die Frage lautet nun: Wer ist Bayerns Nummer zwei, wenn Neuer wieder spielen kann – Peretz oder Ulreich? Und: Wie lang wird Neuer brauchen, ehe er in einem Pflichtspiel zwischen den Pfosten steht?

Schneller als bei Neuer wird es bei Jamal Musiala (20) gehen. Nach seinem Muskelfaserriss soll Bayerns Zehner, der bereits ins Lauftraining eingestiegen ist, gegen Leverkusen am 15. September wieder spielen.

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