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Das gab es (fast) noch nie: Heimspiel des FC Bayern erst auf den letzten Drücker ausverkauft

Heimspiele des FC Bayern sind ausverkauft. Immer. Diese ungeschriebene Regel wäre beim Spiel gegen Union Berlin fast gebrochen worden, erst ein paar Stunden vor Anpfiff meldet der Rekordmeister ausverkauft.
von  Maximilian Härtwig
Leere Ränge in der Allianz Arena? Zumindest einige Plätze könnten beim Spiel gegen Union Berlin frei bleiben.
Leere Ränge in der Allianz Arena? Zumindest einige Plätze könnten beim Spiel gegen Union Berlin frei bleiben. © imago images//Marc Schüler

München - Eigentlich sah es so aus, als ob beim Heimspiel des FC Bayern am Mittwochabend (20.30 Uhr, Sky und im AZ-Liveticker) gegen Union Berlin einige Plätze in der Allianz Arena leer bleiben würden. Etliche Tickets waren am Dienstagabend noch verfügbar – eine absolute Seltenheit beim Rekordmeister. 

Doch am Mittwochnachmittag meldet der Rekordmeister nun doch ausverkauft. Zunächst wurden "12.000 Tickets zurückgeben. Diese sind aber nun auch komplett vergriffen, womit das Stadion des deutschen Rekordmeisters auch im 14. Heimspiel der Saison ausverkauft sein wird", schreibt der Rekordmeister auf seiner Homepage.

GDL-Streik beeinträchtigt Spiel des FC Bayern gegen Union Berlin

Offiziell wird das Spiel also mit 75.000 Zuschauern ausverkauft sein, dennoch wird es wahrscheinlich einige leere Plätze in der Arena geben. Auf dem Ticket-Zweitmarkt sind Stand Mittwochnachmittag noch über 500 Karten verfügbar, Jahreskarteninhaber haben auf dem Zweitmarkt-Portal die Chance ihre Karten weiterzuverkaufen.

Eigentlich sollte die Partie im Dezember 2023 stattfinden, musste wegen des heftigen Wintereinbruchs aber verschoben werden. Dass der gewohnte Andrang auf das Nachholspiel zunächst ausblieb, dürfte vor allem dem GDL-Streik geschuldet sein: Noch bis Montag ist der Fern-, Regional- und S-Bahn-Verkehr im Großraum München massiv eingeschränkt. U-Bahnen, Trambahnen und Busse sind nicht betroffen.

FC Bayern gegen Union Berlin: So kommen die Gästefans nach München

Vielen Zuschauern wird die Anreise damit massiv erschwert, gerade den Gästefans. Auf AZ-Anfrage teilte der Berliner Fanclub "FC Fliegender Koffer" mit, dass ihre Mitglieder meist ohnehin mit Autos, Fanbussen und vereinzelt per Flugzeug anreisen. Aufgrund des Streiks mussten nun aber zusätzliche Busse bereitgestellt werden. 

Heimspiel des FC Bayern erst kurz vor Schluss ausverkauft: Es gibt mehrere Gründe

Und dann begünstigen auch andere Faktoren das Fernbleiben einiger Zuschauer: Das schlechte Wetter, die schlechte Bayern-Leistung bei der Heimniederlage gegen Werder Bremen (0:1). Vor allem aber die unattraktive Anstoßzeit an einem Mittwochabend. Viele Mitglieder der "Fliegenden Koffer" hatten sich aus diesem Grund schon vor der Verkündung des Streiks gegen eine Auswärtsfahrt entschieden. 

Schlechtes Omen: Das geschah vor 17 Jahren 

Alle Fans, die dennoch anreisen, könnten eine kleine Überraschung erleben: Leere Plätze in der Allianz Arena, zumindest vereinzelt. Zumindest dürften es mehr werden als vor 17 Jahren: Damals traten die Münchner vor 69.000 Zuschauer gegen den VfL Bochum an – auch im Januar, auch unter der Woche, auch gegen Platz 15 der Bundesliga. Nach 90 Minuten stand es 0:0, Trainer Felix Magath wurde gefeuert. Die Meisterschaft verpasste der FC Bayern München am Saisonende trotzdem.

Auswärtsspiel beim FC Augsburg auch von Streik betroffen

Die "Fliegenden Koffer" dürften sich über einen Auswärtspunkt freuen. Für Bayern zählt hingegen nur ein Sieg. Sollte der verpasst werden, wäre die Laune der Fans auf dem Tiefpunkt – zumal es am Samstag unter widrigen Bedingungen nach Augsburg geht: Aufgrund des Streiks müssen sie vermehrt auf Fahrgemeinschaften umsteigen. Das sei laut dem Fanclub "Nr. 12" "nicht umweltfreundlich", aber alternativlos. Auch spannend: Wie alternativlos Thomas Tuchel bei einer Nullnummer wäre...

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