Das Duo der Schmerzen
München - Die Erleichterung kam mit der Diagnose. Arjen Robben hatte sich am Mittwoch ganz früh auf den Weg in die Innenstadt gemacht zur Praxis von Vereinsarzt Hans-Wilhelm Müller-Wohlfahrt. Der Holländer wollte Klarheit. Die lautet: eine Kapselverletzung am Sprunggelenk, ein kleiner Einriss am Sprunggelenk, ähnlich wie bei Franck Ribéry. Nur rechts, nicht links.
Gips und Krücken bleiben Robben erspart, das DFB-Pokalspiel der ersten Runde am Montag bei Eintracht Braunschweig wohl auch. „Das müssen wir abwarten“, sagte Robben nach Verlassen der Praxis, „es ist nicht so schlimm. Wir schauen von Tag zu Tag wie es geht. Ich habe Glück gehabt.“ Zum Bundesliga-Start gegen Gladbach will er fit sein.
Im Audi-Cup-Halbfinale gegen den AC Mailand, das Bayern mit 6:4 nach Elfmeterschießen gewann, hatte es Robben in der zweiten Halbzeit erwischt. Es war in dem Fall Milans Neuzugang Taye Taiwo. Robben: „Es war ein sehr schlimmes Foul, es fühlte sich nicht gut an, ich hatte gleich starke Schmerzen, das war natürlich frustrierend.“ Nach seiner Auswechslung am Dienstagabend hatte der 27-Jährige wütend seinen rechten Schuh Richtung Bank gepfeffert. Wieder eine Blessur, wieder eine Pause. Und schon wieder zur gleichen Zeit wie Ribéry.
Als „bitter“ bezeichnete Kapitän Philipp Lahm den Ausfall der Superstars. „Franck und Arjen sind sehr wichtige Spieler für uns. Wenn einer der beiden fehlt, ist das schon ein Nachteil“, sagte Bastian Schweinsteiger. Nur 37 Pflichtspiele haben „Robbery“ gemeinsam für Bayern bestritten, seit Robben Ende August 2009 von Real Madrid nach München wechselte. 25 Siege dokumentieren den Wert der Flügelstürmer. In der Rückrunde hatte Robben in 14 Liga-Partien zwölf Tore erzielt und zehn vorbereitet. Nun muss es wieder ohne das Duo gehen. Thomas Müller wird auf die Robben-Position rechts rücken, David Alaba auf links (Alternative: Ivica Olic).
Durch den Arztbesuch kam Robben erst später zum großen Abklatschen an der Säbener Straße. Der FC Barcelona hatte sich auf Bayerns Gelände die Beine gelockert – vor dem Finale am Abend (bei Redaktionsschluss dieser Ausgabe nicht angepfiffen, d.<TH>Red.). Jupp Heynckes führte Barca-Coach Pep Guardiola und dessen Trainerteam durchs Leistungszentrum. Und Ribéry eilte aus dem Reha-Zentrum herunter, um seinen Landsmann Éric Abidal zu begrüßen – auf Krücken.