"Das Beste, was da ist"

Vor dem Supercup schwärmt Paul Breitner vom FC Bayern und den Superstars der Konkurrenz. Er wehrt sich gegen die Behauptung, die Bundesliga sei Real Madrids Resterampe
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"Ich bin begeistert": Paul Breitner freut sich, dass Superstars wie Raul den Weg in die Bundesliga finden.
dpa "Ich bin begeistert": Paul Breitner freut sich, dass Superstars wie Raul den Weg in die Bundesliga finden.

Vor dem Supercup schwärmt Paul Breitner vom FC Bayern und den Superstars der Konkurrenz. Er wehrt sich gegen die Behauptung, die Bundesliga sei Real Madrids Resterampe

AZ: Samstag Supercup, in zwei Wochen Bundesliga-Start, der Fußball rückt näher. Wie wird’s denn in der neuen Saison, Herr Breitner?

PAUL BREITNER: Was ich mir erwarte, ist ganz einfach. Dass wir Deutscher Meister werden und die Mannschaft den Weg der letzten Saison fortführt und dieses brillante Spiel, das wir im Frühjahr gesehen haben, weiter ausbaut. Das wird das große Ziel von Louis van Gaal sein, dieses Spiel weiter zu verfeinern.

Traditionell tut sich der FC Bayern gerade nach einer WM beim Saisonauftakt immer schwer, fürchten Sie wieder einen Holperstart?

Nein. Auch wenn ich aus eigener Erfahrung weiß, wie schwierig das sein kann.

Warum eigentlich, ist das mehr ein körperliches Problem, weil die Regeneration zu kurz ist, oder ein mentales, weil es nicht mehr gegen Argentinien und Spanien geht, sondern nur noch gegen St. Pauli und Hoffenheim?

In aller erster Linie ist es ein mentales, weil auch der Kopf bestimmt, ob man körperlich müde ist. Ich bin mir aber sicher, dass wir nun etwas anderes erleben werden. Dass jeder an sich arbeitet, um die richtige Einstellung zu finden.

Und wie sieht die Einstellung aus?

In dem jeder versucht, daran zu denken, dass es beim FC Bayern eben anders ist als bei jedem anderen Verein. Dass der FC Bayern den Anspruch hat, jedes Spiel zu gewinnen. Bei anderen Vereinen kann man schon mal sagen: ’Naja, das ein oder andere Mal darfst schon verlieren, macht nix, ist ja nix passiert.’ Bayern muss möglichst jedes Spiel gewinnen. Sich das zu verinnerlichen, dazu verpflichtet sich jeder Spieler mit seiner Unterschrift.

Unterschrieben hat in der Sommerpause gar keiner. Außer den Rückkehrern Kroos und Breno ist das der gleiche Kader wie in der Vorsaison.

Ja, warum aber auch etwas ändern? Du bist Meister, warst als i-Tüpfelchen im Finale der Champions League, dann zu sagen: ,Moment amal, wo können wir uns denn jetzt noch verstärken?’, das ist doch Unsinn. Bayern hat eh das Beste, was da ist. Wie soll man diese Spieler noch toppen. Wenn wir eh auf einem erfolgreichen Weg sind, dann geben wir den Spielern eben auch die Chance, den nächsten Schritt zu machen.

Andere Vereine haben dagegen aufgerüstet. Vor allem Schalke mit dem spektakulären Transfer Raul, der am Samstag im Supercup gegen die Bayern spielt.

Raul ist eine wunderbare Sache für die Bundesliga. Ich bin begeistert. Ein großartiger Beweis, wie interessant die Bundesliga ist, weil immer mehr echte Stars zu uns kommen.

Vor allem aus Madrid. Van Nistelrooy beim HSV, Raul bei Schalke, Robben bei Bayern, man könnte natürlich auch lästern, die Bundesliga sei Reals Resterampe.

Bittschön, hören Sie mir auf mit dem Schmarrn. Sie dürfen nicht vergessen, wie erfolgreich die waren, wie etwa van Nistelrooy, und welche Verletzung er hatte. Sieben, acht Monate Ausfall, ein Verein wie Real hat nun einmal 25 Spieler der absoluten Spitze, da ist es schwer zurückzukehren. Nein, wir dürfen froh und glücklich sein, wenn solche Stars zu uns kommen. Ich sehe die Bundesliga als die stärkste und ausgeglichenste Liga in Europa, stärker als die Premier League und die Serie A sowieso. Gleichwertig ist nur noch die Primera Division aus Spanien.

Stichwort Spanien, vor der WM hatten sie den Sieger ja schon richtig vorhergesagt. Bei so viel Treffsicherheit, wer gewinnt denn die Champions League?

Ich wurde im Alter von vier Jahren von meinen Eltern zum Fan des FC Bayern gemacht, das heißt, ich bin jetzt seit 54 Jahren Bayern-Fan. Deswegen gibt es in allen Diszilpinen immer nur einen logischen Favoriten. Und das sind wir.

Florian Kinast

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