Das Bayern-Zeugnis
MÜNCHEN - Nach dem versöhnlichen Abschluss, dem 6:3 im Pokal, vergibt die AZ Jahresnoten für die Bayern. Die beste Note geht an den Sportdirektor, die Abwehr ist versetzungsgefährdet.
Die Herren hatten aber auch ihren Spaß. Karl- Heinz Rummenigge, Uli Hoeneß und Karl Hopfner kamen gar nicht mehr hinterher. Wenn sie sich umdrehten, um auf den Bildschirmen der Logen im Stuttgarter Stadion die Tore anzuschauen, fiel hinter ihrem Rücken schon wieder der nächste Treffer. 6:3! Eins mehr als beim 5:3 in der Liga – zum Schießen!
„Vielleicht hat der Kalle einen Witz erzählt“, sagte Präsident Hoeneß über die gute Stimmung beim Einzug ins Pokal- Viertelfinale. Und die sechs Gegentreffer an vier Tagen in zwei Slapstick-Partien, in denen die Teams eher Laurel und Hardy, also Dick und Doof, verkörperten? „Wir sind in der Vorweihnachtszeit, da diskutiert man nicht über Fehler“, sagte Hoeneß und wünschte auf dem Weg zum Ausgang selig alle paar Meter „Schöne Weihnachten!“
Schöne Aussichten – die haben die Bayern nach zuletzt vier Siegen mit 17:6 Toren (je 3:0 gegen Basel und St. Pauli, nun der doppelte Schwaben- Streich). Wieder erstarkt fühlen sich die Profis gestärkt für eine legendäre Rückrunde. „Es ist das Ziel, alle Punkte zu holen“, sagte Bastian Schweinsteiger, „wir haben die Qualität. Es liegt nur an uns.“
17 Siege bringen 51 Punkte - da würde auch Tabellenführer Dortmund trotz 14 Zählern Vorsprung wohl noch mal ins Schlingern kommen. So oder so: Der Unterhaltungsfaktor stimmte im Jahr 2010.
Zu Weihnachten gibt’s das AZ-Jahreszeugnis: Im Frühjahr wurde nur die Prüfung Champions-League-Finale verhauen, in der Hinrunde dieser Saison nicht besonders gut aufgepasst, vor allem in der Liga zu sehr rumgealbert. Partick Strasser