Dantes nächstes Ziel: WM 2014

MÜNCHEN Drei Mal London. Erst Wembley, dann das Emirates-Stadium von Arsenal, und wenn alles perfekt läuft zum Saisonabschluss wieder Wembley. Der Dienstplan der kommenden Monate besagt: Es werden englische Wochen für Dante, den Abwehrchef des FC Bayern.
Über die Achtelfinal-Hürde FC Arsenal (Hinspiel in London am 19. Februar) will er ins Champions-League-Finale im Wembley-Stadion am 25. Mai einziehen. Doch genau dort könnte der 29-Jährige bereits am 6. Februar den wohl größten Tag seiner Karriere feiern: sein Debüt in der brasilianischen Nationalelf. Der neue Selecao-Trainer Luiz Felipe Scolari hat ihn für den Test gegen England nominiert. „Ich bin sehr dankbar, dass mir Scolari diese Chance gibt”, sagte der Innenverteidiger überglücklich zur AZ. Nun will er diese Chance auf seine – für Fußballer – schon recht alten Tage beim Lockenschopfe packen. „Ich hoffe, dass ich beweisen kann, dass ich es verdiene, zu diesem Team zu gehören. Jetzt heißt es hart arbeiten und die Gelegenheit nutzen. Ich hoffe, dass es die erste von vielen Berufungen sein wird.”
Beim Training am Mittwoch an der Säbener Straße bekam er Applaus und Schulterklopfer von Team- und Trainerstab. Ex-Mitspieler Marco Reus, der noch Kontakt zu Dante hat, gratuliert ihm via AZ: „Ich habe mich wahnsinnig über die Nachricht Freude. Ich weiß, wie sehr Dante sich gewünscht hat, für Brasilien zu spielen. Er hat sich das verdient. Coole Sache!” Die beiden Freunde haben nun ein gemeinsames großes Ziel: die WM in Brasilien. „Es wäre natürlich großartig, wenn wir 2014 in seinem Land gegeneinander spielen würden”, sagt Kumpel Reus, der im Sommer von Gladbach zu Dortmund gewechselt ist.
Auch Dante verließ die Fohlen-Truppe – und spielte sich mit einer überragenden Vorrunde bis zur Nationalelf-Nominierung. Trainer Jupp Heynckes machte ihn trotz der gestandenen Profis Badstuber, Boateng und Van Buyten schnell zum Abwehrchef, bezeichnet ihn schlicht als „Volltreffer”. Dante sei aus der Mannschaft „nicht mehr wegzudenken”. Der 29-Jährige, dessen Vertrag bis 2016 datiert ist, spiele „zuverlässig” und „fast fehlerfrei”, sei ein „Charakterspieler”, einer mit einer „super Moral”, mit „Persönlichkeit”. Und ein Liebling der Fans. Der Mann, der sich nicht austanzen lässt, sondern lieber selbst tanzt – wie bei dem Solo nach seinem Premierentreffer beim 5:0 gegen Hannover. Er, der Abwehr-Elber.
Gegen England könnte er sogar gleich in die Startelf rücken, da mit David Luiz nur ein weiterer Innenverteidiger im Kader steht. „Es hängt allein von ihm ab”, sagt Scolari, „wenn Dante sich gut ins Team einfügt, unsere Erwartungen erfüllt, ist er sicherlich ein Kandidat für die Zukunft.”
Und damit auch für den Confed-Cup, dem WM-Testlauf.