Dank Katar-Kohle: Paris kauft kräftig ein

Javi Martínez wäre der Rekordtransfer der Liga – doch es geht noch etwas teurer.
von  Patrick Strasser

Für keinen Spieler in der 112-jährigen Vereinshistorie wäre der FC Bayern bereit, mehr Geld auszugeben als die 40 Millionen Euro Ablösesumme für Javi Martínez. Damit überträfe dieser Transfer das Volumen des Wechsels von Mario Gomez, der 2009 für rund 30 Millionen Euro vom VfB Stuttgart kam.
Doch international gesehen wäre Martínez diesen Sommer nicht die Nummer eins. Ganz oben im Transfer-Ranking steht Thiago Silva (27), er kostete 42 Millionen Euro. Der brasilianische Innenverteidigers verließ den AC Mailand zu Paris St. Germain und erhielt einen Fünfjahresvertrag bis 2017. Überhaupt, diese Franzosen! Seit der Übernahme der Aktienmehrheit durch eine Investorengruppe aus Katar im Frühjahr 2011 bestimmt PSG den Transfermarkt – nicht mehr die englischen Klubs wie in den früheren Jahren, schon gar nicht die italienischen. Die Franzosen haben eingekauft als gäbe es kein Morgen. Auf Rang zwei der Big Deals: Lucas Moura von Sao Paulo mit 40 Millionen Euro Ablöse, auf Platz acht Ezequiel Lavezzi (26 Mio. vom SSC Neapel), auf Rang neun Zlatan Ibrahimovic (21 Mio. vom AC Milan). Der bisher teuerste Bundesliga-Einkauf vor dem Martínez-Deal ist der Transfer von Marco Reus für 17,1 Millionen Euro von Gladbach zu Dortmund.
Doch obwohl Martínez noch nicht in München gelandet ist, gibt es schon Kritik – nicht am Spieler, aber an der Höhe der Ablösesumme: „Für einen defensiven Mittelfeldspieler würde ich nicht mehr als 20 Millionen Euro ausgeben“, schreibt Ex-Weltmeister und Thomas Berthold bei „Sport1“. Der ehemalige Bayern-Profi weiter: „Martínez hat bestimmt Potenzial, aber bei einem Preis von 40 Millionen zahlen die Bayern 100 Prozent Aufschlag. Wenn schon Manchester City sagt, dass der Spieler zu teuer ist, ist das bedenklich.“ Sagt Berthold.

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