Dank je wel, Mark!
MÜNCHEN - „Van Bommels Abschied ist ein Verlust!“ Nicht nur Franz Beckenbauer trauert dem Holländer hinterher, der einer der ganz großen Bayern-Kapitäne war – und wegen van Gaal ging
Als sich die Ex-Kollegen auf den Weg zum DFB-Pokal-Viertelfinale nach Aachen (20.15 Uhr, Das Erste) machten, war Mark van Bommel schon über alle Berge. Nach viereinhalb Jahren beim FC Bayern, zwei Meisterschaften und zwei Pokalsiegen hätte sich der ehemalige Kapitän, der schon am Donnerstagabend für den AC Mailand auflaufen könnte, sicherlich einen versöhnlicheren Abschied gewünscht. Wer an der Frost-Trennung Schuld trägt, daraus machte van Bommel keinen Hehl: Trainer Louis van Gaal.
„Wir haben uns die Hand gegeben. Das war’s. Jeder weiß, was los ist, und ich habe es nicht nötig, den Trainer zu rasieren. Eigentlich wollte ich nicht gehen. Aber sportliche Dinge haben sich geändert.“ Mit dem Verein habe er „kein Problem“, sagte van Bommel.
Beckenbauer ehrte den Holländer: „Mark van Bommel würde ich in die Reihe der wichtigsten Bayern-Kapitäne einordnen. Sein Abschied ist ein Verlust. Besonders für das Innengefüge der Mannschaft.“ Trotzdem werde der Abgang die Mannschaft nicht in eine Führungskrise stürzen.
Dafür gibt es ja Bastian Schweinsteiger und Philipp Lahm. Sie sollen das Kommando übernehmen. Dass sie diese Lücke schließen können, haben sie bei der WM bewiesen. Von Michael Ballack, als Leitwolf gerühmt, war damals schon nach kurzer Zeit nichts mehr zu hören. Und sportlich, da ist man sich an der Säbener Straße sicher, ist der 33-jährige van Bommel zu ersetzen. Gegen Aachen wird Neuzugang Luiz Gustavo den Part an Schweinsteigers Seite übernehmen.
Bleibt die Frage nach dem Kapitänsamt. Van Bommels Favorit: Schweinsteiger. „Er bringt alles mit, um Kapitän zu sein. Er wäre meine Wahl“, sagte er in „Bild“. Doch Louis van Gaal hat sich schon entschieden – gegen den Rat seines Landsmanns. Gegen Aachen wird Philipp Lahm wie in der Nationalelf die Binde tragen.
