Costas Rückkehr: Vorgänger hatten beim FC Bayern oft Erfolg

München - Die "Söldner"-Vorwürfe von Uli Hoeneß? Vergessen! Seine Lust auf die zweite Chance beim FC Bayern? Riesig! Douglas Costa präsentierte sich am Dienstag erstmals nach seiner Rückkehr von Juventus Turin an der Säbener Straße. Und vieles wirkte so, als wäre er nie weggewesen.
Douglas Costa über Rückkehr: "Meine Kameraden habe ich am meisten vermisst"
Bei den Sprintübungen scherzte der 30-jährige Brasilianer mit Jérôme Boateng, dann tauschte er sich mit Thomas Müller aus, von Co-Trainer Hermann Gerland gab's einige Schulterklopfer. "Meine Kameraden habe ich am meisten vermisst", sagte Costa später bei seiner offiziellen Vorstellung.
Für Hoeneß, der den Angreifer vor drei Jahren mit unschönen Worten verabschiedet hatte, dürfte das nicht gelten. Ein Gespräch zwischen beiden gab es noch nicht. Aber das ist auch zweitrangig. "Ich lebe nicht in der Vergangenheit. Was passiert ist, ist für mich vorbei. Das Thema ist erledigt", sagte Costa, der nach eigener Aussage bei Juve "reifer" geworfen ist.
Gut so! Denn seine sportliche Klasse ist nach wie vor unbestritten. Vielleicht klappt es ja mit der aufgewärmten Liebe zwischen ihm und Bayern.
Einige positive Beispiele gibt es. Die AZ blickt zurück.
Claudio Pizarro: Heute Markenbotschafter für Bayern
Der Peruaner Pizarro wechselte in seiner Karriere zweimal von Werder Bremen zu den Münchnern und hatte stets großen Erfolg. Nach seiner Rückkehr im Jahr 2012 holte "Pizza" gleich in der ersten Saison das Triple. 13 Tore steuerte der Fanliebling bei. Inzwischen arbeitet er als Markenbotschafter für Bayern.

Bixente Lizarazu: Zwei mal holt er das Double
Auch der französische Linksverteidiger Lizarazu fungiert heute als Botschafter des Klubs. 2001 gewann Lizarazu mit Bayern die Champions League. 2004 wechselte er dann zu Marseille und im Januar 2005 noch mal für anderthalb Jahre zurück nach München. Zweimal holt "Liza" das Double.

Zé Roberto: Vier mal Meister und Pokalsieger
Von 2002 bis 2006 und von 2007 bis 2009 prägte der Brasilianer das Bayern-Spiel. Seine Bilanz: viermal Meister, viermal Pokalsieger. Auch nach dem Comeback spielte Zé Roberto stark.

Paul Breitner: Meistertitel 1980
1974 verließ er Bayern Richtung Real Madrid, 1978 kehrte Breitner nach einer Zwischenstation in Braunschweig zurück. Und war so wichtig wie eh und je. Mit Karl-Heinz Rummenigge zusammen bildete er ein gefürchtetes Duo, 1980 gelang nach sechs Jahren Pause wieder ein Meistertitel.

Lothar Matthäus: Langjähriger Kapitän
Für den langjährigen Kapitän und Leitwolf Lothar Matthäus war die zweite Bayern-Zeit (1992-2000) die erfolgreichere: Vier Meisterschaften, zwei Pokalsiege, dazu der Uefa-Cup-Triumph. Diese Rückholaktion zahlte sich aus.

Stefan Effenberg: Rückkehr nach sechs Jahren
Mit 22 wechselte er 1990 von Gladbach nach München - zu Trainer Jupp Heynckes. Die erste Liaison verlief unglücklich für Stefan Effenberg und endete '92 im Abschied nach Florenz. '98 kehrte Effe zurück und wurde unter Ottmar Hitzfeld zum Cheffe - und 2001 Champions-League-Sieger.

Ciriaco Sforza: Keine große Liebe
Er kam 1995 als Wunschspieler von Otto Rehhagel und entpuppte sich (wie sein Coach) als Missverständnis. In Lautern zurück war Ciriaco Sforza 1998 das Herzstück der Aufstiegs-Meistermannschaft. Hitzfeld holte ihn 2000 erneut. Die große Liebe wurde es auch auf den zweiten Blick nicht.

Mats Hummels: Wechselte 2019 erneut zum BVB
Jürgen Klinsmann verkannte das Potenzial des Abwehrspielers aus der Bayern-Jugend. Also suchte Mats Hummels 2008 sein Glück in Dortmund - wurde dort zweimal Meister (2011, 2012) und einmal Pokalsieger, 2014 Weltmeister.

2016 kehrte er heim nach München. So richtig glücklich wurde er dort aber nicht - und wechselte 2019 erneut zum BVB.