Costas Rückkehr: Vorgänger hatten beim FC Bayern oft Erfolg

Douglas Costa probiert es noch mal beim FC Bayern, die Vorwürfe von Uli Hoeneß sind für ihn vergessen.
von  Maximilian Koch, Julian Buhl
Ein Neuer und ein alter Bekannter: Marc Roca (r.) neben Douglas Costa, der seine zweite Chance bei Bayern nutzen will.
Ein Neuer und ein alter Bekannter: Marc Roca (r.) neben Douglas Costa, der seine zweite Chance bei Bayern nutzen will. © imago images/Sven Simon

München - Die "Söldner"-Vorwürfe von Uli Hoeneß? Vergessen! Seine Lust auf die zweite Chance beim FC Bayern? Riesig! Douglas Costa präsentierte sich am Dienstag erstmals nach seiner Rückkehr von Juventus Turin an der Säbener Straße. Und vieles wirkte so, als wäre er nie weggewesen.

Douglas Costa über Rückkehr: "Meine Kameraden habe ich am meisten vermisst"

Bei den Sprintübungen scherzte der 30-jährige Brasilianer mit Jérôme Boateng, dann tauschte er sich mit Thomas Müller aus, von Co-Trainer Hermann Gerland gab's einige Schulterklopfer. "Meine Kameraden habe ich am meisten vermisst", sagte Costa später bei seiner offiziellen Vorstellung.

Für Hoeneß, der den Angreifer vor drei Jahren mit unschönen Worten verabschiedet hatte, dürfte das nicht gelten. Ein Gespräch zwischen beiden gab es noch nicht. Aber das ist auch zweitrangig. "Ich lebe nicht in der Vergangenheit. Was passiert ist, ist für mich vorbei. Das Thema ist erledigt", sagte Costa, der nach eigener Aussage bei Juve "reifer" geworfen ist.

Gut so! Denn seine sportliche Klasse ist nach wie vor unbestritten. Vielleicht klappt es ja mit der aufgewärmten Liebe zwischen ihm und Bayern.

Einige positive Beispiele gibt es. Die AZ blickt zurück.

Claudio Pizarro: Heute Markenbotschafter für Bayern

Der Peruaner Pizarro wechselte in seiner Karriere zweimal von Werder Bremen zu den Münchnern und hatte stets großen Erfolg. Nach seiner Rückkehr im Jahr 2012 holte "Pizza" gleich in der ersten Saison das Triple. 13 Tore steuerte der Fanliebling bei. Inzwischen arbeitet er als Markenbotschafter für Bayern.

Die Stürmerlegende Claudio Pizzaro.
Die Stürmerlegende Claudio Pizzaro. © Tom Weller/dpa/Archivbild

Bixente Lizarazu: Zwei mal holt er das Double

Auch der französische Linksverteidiger Lizarazu fungiert heute als Botschafter des Klubs. 2001 gewann Lizarazu mit Bayern die Champions League. 2004 wechselte er dann zu Marseille und im Januar 2005 noch mal für anderthalb Jahre zurück nach München. Zweimal holt "Liza" das Double.

Champions-League-Sieger mit dem FC Bayern: Bixente Lizarazu.
Champions-League-Sieger mit dem FC Bayern: Bixente Lizarazu. © imago/MIS

Zé Roberto: Vier mal Meister und Pokalsieger

Von 2002 bis 2006 und von 2007 bis 2009 prägte der Brasilianer das Bayern-Spiel. Seine Bilanz: viermal Meister, viermal Pokalsieger. Auch nach dem Comeback spielte Zé Roberto stark.

Von 2002 bis 2006 und 2007 bis 2009 für den FC Bayern aktiv: Zé Roberto, der seine Karriere im Jahr 2017 beendet hat.
Von 2002 bis 2006 und 2007 bis 2009 für den FC Bayern aktiv: Zé Roberto, der seine Karriere im Jahr 2017 beendet hat. © dpa

Paul Breitner: Meistertitel 1980

1974 verließ er Bayern Richtung Real Madrid, 1978 kehrte Breitner nach einer Zwischenstation in Braunschweig zurück. Und war so wichtig wie eh und je. Mit Karl-Heinz Rummenigge zusammen bildete er ein gefürchtetes Duo, 1980 gelang nach sechs Jahren Pause wieder ein Meistertitel.

Paul Breitner steht zur Ehrung der Legenden auf dem Spielfeld.
Paul Breitner steht zur Ehrung der Legenden auf dem Spielfeld. © Matthias Balk/dpa/Archivbild

Lothar Matthäus: Langjähriger Kapitän

Für den langjährigen Kapitän und Leitwolf Lothar Matthäus war die zweite Bayern-Zeit (1992-2000) die erfolgreichere: Vier Meisterschaften, zwei Pokalsiege, dazu der Uefa-Cup-Triumph. Diese Rückholaktion zahlte sich aus.

Fußball-Rekordnationalspieler Lothar Matthäus. Foto: Andreas Gora/Archivbild
Fußball-Rekordnationalspieler Lothar Matthäus. Foto: Andreas Gora/Archivbild © dpa

Stefan Effenberg: Rückkehr nach sechs Jahren

Mit 22 wechselte er 1990 von Gladbach nach München - zu Trainer Jupp Heynckes. Die erste Liaison verlief unglücklich für Stefan Effenberg und endete '92 im Abschied nach Florenz. '98 kehrte Effe zurück und wurde unter Ottmar Hitzfeld zum Cheffe - und 2001 Champions-League-Sieger.

Ex-Nationalspieler Stefan Effenberg.
Ex-Nationalspieler Stefan Effenberg. © Federico Gambarini/dpa

Ciriaco Sforza: Keine große Liebe

Er kam 1995 als Wunschspieler von Otto Rehhagel und entpuppte sich (wie sein Coach) als Missverständnis. In Lautern zurück war Ciriaco Sforza 1998 das Herzstück der Aufstiegs-Meistermannschaft. Hitzfeld holte ihn 2000 erneut. Die große Liebe wurde es auch auf den zweiten Blick nicht.

Ciriaco Sforza (50) versuchte es zweimal beim FC Bayern: 1995 kam er vom 1. FC Kaiserslautern, 2000 kehrte er einmal mehr zu den Pfälzern zurück.
Ciriaco Sforza (50) versuchte es zweimal beim FC Bayern: 1995 kam er vom 1. FC Kaiserslautern, 2000 kehrte er einmal mehr zu den Pfälzern zurück. © dpa/lby

Mats Hummels: Wechselte 2019 erneut zum BVB

Jürgen Klinsmann verkannte das Potenzial des Abwehrspielers aus der Bayern-Jugend. Also suchte Mats Hummels 2008 sein Glück in Dortmund - wurde dort zweimal Meister (2011, 2012) und einmal Pokalsieger, 2014 Weltmeister.

Mats Hummels im Trikot von Borussia Dortmund.
Mats Hummels im Trikot von Borussia Dortmund. © Guido Kirchner/dpa-Archivbild

2016 kehrte er heim nach München. So richtig glücklich wurde er dort aber nicht - und wechselte 2019 erneut zum BVB.

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