Corona-Krise: Union-Präsident - Fußball ohne Menschen will keiner

Der FC Bayern ist am Samstagabend zu Gast bei Union Berlin. Der Hauptstadt-Klub muss sein Heimspiel gegen den Rekordmeister aufgrund des Coronavirus ohne die eigenen Fans austragen.
AZ/SID/Emanuel Reinke |
X
Sie haben den Artikel der Merkliste hinzugefügt.
zur Merkliste
Merken
0  Kommentare
lädt ... nicht eingeloggt
Teilen  AZ bei Google News
Spielen die Fans beim FC Bayern nur eine Nebenrolle?
firo/Augenklick Spielen die Fans beim FC Bayern nur eine Nebenrolle?

Berlin -  Es war als Fußballfest geplant, als Höhepunkt der Premierensaison in der Bundesliga, den sich die Fans von Union Berlin schon in der Nacht des Aufstiegs freudetrunken im Kalender fett markierten. Die Bayern kommen! Thomas Müller und Co. gastieren in der Alten Försterei - doch nun kann es auf den Rängen niemand sehen.

Die Folgen der Coronavirus-Krise haben den Aufsteiger zur Unzeit getroffen. Statt vor über 22.000 Zuschauern im ausverkauften Hexenkessel empfängt Union den Rekordmeister am Samstag (18.30 Uhr/Sky und im AZ-Liveticker) vor leeren Rängen. Auch im Stadtderby bei Hertha BSC am darauffolgenden Wochenende muss Union ohne sein Faustpfand auskommen: Die Fans.

Bayern-Fans werden nicht nach Berlin reisen

"Fußball ohne Menschen will keiner", sagte Klub-Präsident Dirk Zingler am Donnerstag. Im März 2020 ist genau das jedoch die Realität, der sich auch die Köpenicker nicht verschließen können.

Auf den Tribünen sollen Banner aufgehängt werden, im Internet bietet der Verein einen Audio-Live-Stream, zum Spielort soll aufgrund der Ansteckungsgefahr aber niemand reisen. "Wir bitten die Unioner, sich nicht auf dem Weg zum Stadion zu machen", sagte Zingler. Die Bayern-Fans kündigten bereits in einer Stellungnahme an, ihre Mannschaft nicht nach Berlin zu begleiten.

Spielen die Fans beim FC Bayern nur eine Nebenrolle?
Spielen die Fans beim FC Bayern nur eine Nebenrolle? © firo/Augenklick

Geisterspiele: Finanzielle Folgen für Vereinsmitarbeiter 

Der Boss des Klubs, der sich gerne als kommerzkritisch inszeniert, schien am Donnerstag auch bemüht, vorherige Aussagen einzufangen, für den es sogar von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn einen Rüffel gegeben hatte. Zingler hatte am Dienstag verstärkt auf die wirtschaftlichen Folgen von Geisterspielen hingewiesen. "Uns wird die Unternehmensgrundlage entzogen", sagte er unter anderem.

Zwei Tage später hob Zingler die finanziellen Folgen für Vertragspartner und Mitarbeiter hervor. "Es gibt viele Menschen, die vom Fußball leben. Wenn wir diesen Menschen die Beschäftigung nicht mehr geben können, dann ist das eine dramatische Lage", sagte er.

"Der emotionale Verlust ist um ein vielfaches höher"

Der Klub werde die wirtschaftliche Belastung aushalten, "aber wir können leicht reden". Es gebe keine Sportart, die mehr Mittel habe, um mit dieser Krise umzugehen: "Der emotionale Verlust ist um ein vielfaches höher."

Für Union gilt dies besonders. Die Stimmung An der Alten Försterei ist herausragend, zwei Drittel seiner Bundesliga-Siege hat Union vor eigenem Publikum erzielt.

Nun aber müssen die Eisernen gegen die Bayern ohne den Rückhalt des Publikums auskommen. Die gewohnten Tugenden will Union trotzdem auf den Platz bringen. "Wir müssen unser Gesicht zeigen, sie nerven und mehr als eklig sein", sagte Trainer Urs Fischer: "Sie sind zur Zeit die beste Mannschaft in Deutschland. Es braucht sehr viel Mut unter speziellen Bedingungen."

Lesen Sie hier: Champions-League-Saison soll unterbrochen werden!

Lädt
Anmelden oder registrieren

Zum Login
Zu meinen Themen hinzufügen

Hinzufügen
Sie haben bereits von 15 Themen gewählt

Bearbeiten
Sie verfolgen dieses Thema bereits

Entfernen
Um "Meine AZ" nutzen zu können, müssen Sie der Datenspeicherung zustimmen.

Zustimmen
 
0 Kommentare
Bitte beachten Sie, dass die Kommentarfunktion unserer Artikel nur 72 Stunden nach Veröffentlichung zur Verfügung steht.
Noch keine Kommentare vorhanden.
merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.