Corona-Folgen überstanden: Hoffenheims Kramaric rechtzeitig wieder in "Bayern-Form"

Pünktlich für das Spiel gegen den FC Bayern befindet sich Hoffenheim-Stürmer Andrej Kramaric wieder in Topform. Zuvor hatte er noch mit den Folgen seiner Corona-Infektion zu kämpfen.
von  AZ/SID
Andrej Kramaric netzt wieder für Hoffenheim ein, nachdem er zwischenzeitlich im corona-bedingten Formtief steckte.
Andrej Kramaric netzt wieder für Hoffenheim ein, nachdem er zwischenzeitlich im corona-bedingten Formtief steckte. © Uwe Anspach/dpa

Sinsheim/München - Mittlerweile ist wieder alles gut. Die Augen funkeln, das Selbstvertrauen ist zurück, die Bälle zappeln im Netz – Andrej Kramaric ist ganz der Alte.

Rechtzeitig vor der Partie bei Spitzenreiter FC Bayern am Samstag (15.30 Uhr, Sky und im AZ-Liveticker) hat der kroatische Vizeweltmeister in Diensten der TSG Hoffenheim seine Leidenszeit hinter sich gelassen. Die Corona-Infektion und ihre Folgen gehören endlich der Vergangenheit an.

Im Hinspiel gelangen Kramaric zwei Tore

Es war Mitte Oktober, als der Kraichgauer Bundesligist die Ansteckung seines besten Fußballers offenbarte. Auf einer Länderspielreise hatte sich Kramaric das Virus eingefangen. Die Erkrankung war ein Schock für die Verantwortlichen um Trainerneuling Sebastian Hoeneß und Sportchef Alexander Rosen. Schließlich hatte der 29-Jährige, der von seinem Verein gerne als "TSGoat ("Greatest of all Time" - Größter aller Zeiten) vermarktet wird, in den ersten drei Punktspielen sechs Tore erzielt.

Beim furiosen 4:1 gegen die Bayern Ende September war Kramaric nicht nur wegen seiner beiden Treffer der alles überragende Mann auf dem Platz. Umgehend wurde über einen Wechsel des Angreifers, der noch bis Juni 2022 bei den Kraichgauern unter Vertrag steht, zu den Münchnern spekuliert. Doch Kramaric, der seit fünf Jahren seine Tore für die TSG schießt und sich mit seiner Freundin Mia in Heidelberg pudelwohl fühlt, blieb seinem Klub treu.

Hoffenheim ohne Kramaric auf Talfahrt

Das brachte dem Verein von Mehrheitseigner Dietmar Hopp zunächst aber nichts. Denn obwohl Kramaric von schweren Symptomen verschont blieb, konnte er erst Ende November sein Comeback feiern. In der Zwischenzeit hatte die Talfahrt der Hoffenheimer begonnen. Wieder einmal bewahrheitete sich die Weisheit Rosens, wonach das Team "mit einem fitten Andrej auf dem Platz ein ganz anderes als ohne ihn ist".

Als Kramaric zurückkam, war er über lange Zeit allerdings alles andere als fit. Die Krankheit und die Trainingspause hatten dem Stürmer zugesetzt. Doch obwohl Kramaric vom 8. bis zum 16. Spieltag nur zwei Tore erzielte, stellte ihn Hoeneß durchgehend auf. Das Vertrauen zahlte sich aus. In den zurückliegenden beiden Partien bei Hertha BSC und gegen den 1. FC Köln traf Kramaric jeweils doppelt – und prompt gewannen die Hoffenheimer beide Begegnungen jeweils 3:0.

Kramaric: Erfolgreichster kroatischer Torschütze in der Bundesliga

"Seine vier Tore stehen jetzt erst einmal. Man sieht einen deutlichen Formanstieg", sagte Hoeneß am Donnerstag: "Gegen die Bayern im Hinspiel war er in überragender Form und hat die Messlatte sehr hoch gelegt. Er ist auf einem guten Weg, aber er ist sicher noch nicht da, wo er vor der Corona-Erkrankung war." Dennoch zog Kramaric, dessen Marktwert auf 35 Millionen Euro taxiert wird, durch die vier Treffer an Ivica Olic vorbei. Mit der Topquote von 74 Toren in 146 Spielen ist der in Zagreb geborene Stürmer, der 2016 von Leicester City nach Hoffenheim kam, nun der erfolgreichste kroatische Torschütze der Bundesliga-Geschichte.

"Ich muss mich zunächst bei meinen Mannschaftskollegen und bei meinem Klub bedanken", sagte Kramaric bescheiden – und entschuldigte sich für sein Deutsch, das aber mittlerweile ziemlich gut ist: "Ich hätte mir nie träumen lassen, dass ich das schaffe. Mit Mario Mandzukic und Olic haben so großartige kroatische Spieler in der Bundesliga gespielt – daher bin ich sehr glücklich."

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