Contento, das erste Stammelf-Opfer

MÜNCHEN - Diego Contento raus, Danijel Pranjic rein: Warum für den Sündenbock von Hoffenheim ab sofort wohl Danijel Pranjic Stammspieler auf der linken Abwehrseite ist.
Es war ein Anfangsfehler – und sah aus wie ein Anfängerfehler. Die Hoffenheimer waren noch gar nicht in Ballbesitz, als Diego Contento in seiner Zone, der linken Abwehrseite, von Hoffenheims Rudy unter Druck gesetzt wurde und dann den Ball leichtsinnig verlor.
Zu lässig, zu schläfrig, die Abwehr-Kollegen wurden auf dem falschen Fuß erwischt – und schon stand es nach 36 Sekunden 0:1 durch Ibisevic. So wirklich erholte sich Diego Contento in seinem 13. Bundesliga-Spiel nicht mehr von diesem Patzer, man spürte die Verunsicherung. Louis van Gaal nahm den 20-Jährigen zur Pause raus und brachte Danijel Pranjic.
Schon beim 0:0 gegen Köln war der holländische Coach nicht einverstanden gewesen mit der Leistung von Contento als Absicherung und Ball-Lieferant für Franck Ribéry auf der linken Außenbahn, er ließ Pranjic warm laufen. „Aber dann hat sich Contento gesteigert“, erklärte van Gaal, „also habe ich ihn durchspielen lassen.“ Anders am Dienstag in Hoffenheim. Der Kroate Pranjic ersetzte Contento nach der Pause und bekam viel Lob vom Trainer: „Er hat das sehr gut gemacht, Danijel kann besser angreifen.“
Und er passt besser zu seinem Landsmann Ivica Olic, der Laufwege und Flanken bestens kennt. Damit dürfte Pranjic (28), bisher in dieser Saison lediglich drei Mal eingewechselt, am Samstag im Heimspiel gegen Mainz (15.30 Uhr, Liveticker bei abendzeitung.de) hinten links gesetzt sein und Contento wäre das erste Stammelf-Opfer der Saison. Doch ein Karriere-Knick erwarten die Bayern nicht bei Contento. „Diego ist gefestigt trotz seines jungen Alters.
Das wird nicht sein letzter Fehler gewesen sein“, sagte Sportdirektor Christian Nerlinger, „aber ich habe da keine Befürchtungen, dass ihn das zu sehr mitnimmt. Diego wird seinen Weg gehen.“ Die Erfahrung, mal auf die Bank zu müssen, kann ja auch nicht schaden.
ps