Chefsache! Wie die Bayern Ribéry helfen

Vorstandsboss Kalle Rummenigge fliegt am Mittwoch mit zur Verhandlung über die Final-Sperre nach Lyon
MÜNCHEN Er musste sich die Buchstaben von seinem Kumpel Daniel van Buyten einsagen lassen, aber dann hatte Humba-Vortänzer Franck Ribéry als Einpeitscher vor der Nordkurve richtig Spaß.
Beim 3:1 gegen Bochum spielte der Franzose emsig mit, lieferte eine schöne Vorlage zum 2:0 durch Müller – doch mit den Gedanken dürfte Ribéry bereits beim kommenden Mittwoch sein. Dann wird am Sitz der Uefa im schweizerischen Nyon über den Einspruch gegen seine Drei-Spiele-Sperre verhandelt. Die Bayern kämpfen um Ribérys Teilnahme beim Champions-League-Finale am 22. Mai in Madrid gegen Inter Mailand. Geschlossen. Ihm zur Seite steht der oberste Boss des Vereins.
„Ich persönlich werde mitgehen, mit unseren Juristen. Wir werden entschieden kämpfen“, sagte Vorstandsboss Karl-Heinz Rummenigge, und erklärte: „Das Wichtigste ist, dass wir das Uefa-Gericht überzeugen, dass es keine Tätlichkeit, sondern nur ein grobes Foulspiel war.“ Könnte erfolgreich sein: Die Uefa-Richtlinien legen nahe, dass bei der Bestrafung von Ribéry ein falscher Maßstab angelegt wurde. „Eine Tätlichkeit liegt vor, wenn ein Spieler einen Gegner abseits des Balles übermäßig hart oder brutal attackiert,“ steht in der „Auslegung der Spielregeln und Richtlinien für Schiedsrichter“.
Das Foul von Ribéry gegen Lyons Lisandro Lopez geschah im direkten Kampf um den Ball. „Die Rote Karte ist berechtigt, aber mit der Sperre ist die Uefa klar über das Ziel hinaus geschossen. Ich hoffe, dass die Uefa diese Entscheidung noch einmal überdenkt“, sagte Ex- Nationalspieler Günter Netzer.
Unterdessen hat Ribéry erstmals über die Sex-Affäre gesprochen, die ihn seit Tagen belastet. „Das hat meine Familie verletzt, die mir nahe stehenden Menschen. Das ist alles, was ich sagen möchte“, sagte er dem französischen TV-Sender „TF1“ über den Rotlicht-Skandal, in den er verwickelt sein soll.
ps