Chaos beim FC Bayern: Steckt hinter der Tuchel-Attacke eine ganz bestimmte Strategie von Uli Hoeneß?
Da schau her, Uli Hoeneß kann es also doch noch. Mit nur einem Auftritt wie dem auf dem Podium der "FAZ" am vergangenen Freitag einen kompletten Verein anzuzünden, gelingt dem Ehrenpräsidenten des FC Bayern auch mit 72 Jahren noch so zielsicher wie zu seinen besten Abteilung-Attacke-Zeiten. Der entscheidende Unterschied: Diesmal ist es die Säbener Straße 51 - 57, wo er mit dem so typischen Hoeneß-Klartext einen vielschichtigen Flächenbrand auslöst.
FC Bayern: Hoeneß kränkt Tuchel in seiner Trainerehre
Mit seiner Kritik an Thomas Tuchel hat Hoeneß den am Saisonende scheidenden Coach nicht nur unnötigerweise in aller Öffentlichkeit in seiner Trainerehre gekränkt und dessen deftig ausfallende Replik geradezu provoziert, sondern er hat auch zum ungünstigsten Zeitpunkt Unruhe in die Mannschaft reingebracht. In eine Mannschaft, die genau jetzt in den zwei Halbfinal-Partien gegen Real Madrid eine Spielzeit zum Vergessen aus Münchner Sicht nun doch noch retten soll.
Menschen, die es gut mit dem Bayern-Patron meinen, vermuten hinter der Tuchel-Kritik daher auch wieder eine spezielle Hoeneß-Strategie, um Team und Trainer vor den beiden wichtigsten Spielen der Saison fest zusammenzuschweißen und eine Jetzt-erst-recht-Reaktion heraufzubeschwören. Selbst in diesem Fall wären jedoch die Kollateralschäden zu groß, denn die eh schon schwierige Trainersuche wurde Sportvorstand Max Eberl damit nochmal massiv erschwert.
Rangnicks Zweifel an Bayern-Engagement werden wohl zunehmen
Ralf Rangnicks Zweifel an einem Engagement in München – nach den Absagen von Xabi Alonso und Julian Nagelsmann gilt der österreichische Nationaltrainer eh nur als C-Lösung für den Job als Tuchel-Nachfolger – werden übers Wochenende nicht weniger geworden sein. Womöglich ist aber die naheliegendste Erklärung in diesem Fall die schlüssigste: Uli Hoeneß hat ganz einfach sein Gespür verloren.