Chance(n) vertan: Bayern rutscht auf Platz fünf ab

Nur 0:0 gegen Werder, obwohl die Bremer 75 Minuten zu zehnt spielen mussten. Nix also war’s mit dem Angriff auf die Bundesliga-Spitze, den Bayern-Trainer Klinsmann quasi wöchentlich ankündigt.
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Harte Bandagen: Bayern-Mittelfeldspieler Bastian Schweinsteiger beim 0:0 am Sonntag im Zweikampf mit dem Bremer Clemens Fritz.
Bongarts/Getty Images 2 Harte Bandagen: Bayern-Mittelfeldspieler Bastian Schweinsteiger beim 0:0 am Sonntag im Zweikampf mit dem Bremer Clemens Fritz.
Handicap großer Zeh: Bayern-Kapitän Mark van Bommel wird länger ausfallen als angenommen.
AP 2 Handicap großer Zeh: Bayern-Kapitän Mark van Bommel wird länger ausfallen als angenommen.

MÜNCHEN - Nur 0:0 gegen Werder, obwohl die Bremer 75 Minuten zu zehnt spielen mussten. Nix also war’s mit dem Angriff auf die Bundesliga-Spitze, den Bayern-Trainer Klinsmann quasi wöchentlich ankündigt.

75 Minuten, das sind 4500 Sekunden. Plus ein bisschen Nachspielzeit. Eigentlich eine Spanne, in denen die Bayern locker fünf Tore oder mehr schießen können. Siehe letzten Mittwoch: das fabelhafte 5:0 in der Champions League bei Sporting Lissabon. Und nun dies: Gegen Werder Bremen hat derselbe FC Bayern 75 Minuten lang sogar in Überzahl gespielt. Elf gegen zehn. Das enttäuschende Ergebnis: Kein Tor. 0:0. Und nur noch Platz 5, weil nun auch Wolfsburg (3:1 beim HSV) vorbeigezogen ist.

Nix also war’s mit dem Angriff auf die Bundesliga-Spitze, den Bayern-Trainer Jürgen Klinsmann inzwischen quasi wöchentlich ankündigt. Bayern-Profi Tim Borowski bekannte: „Uns fehlte die Geilheit aufs Tor.“ Naja. Dabei hatte der Spielbeginn noch ein Großes verheißen. Ein Pfostenkracher vom Bremer Mesut Ösil, Bayern-Chancen durch Hamit Altintop und Bastian Schweinsteiger: Es ließ sich furios an. Bis dann eine Rote Karte von Schiedsrichter Manuel Gräfe die ungestüme Spielweise beider Teams nach einer Viertelstunde dämpfte. Der Referee stellte Werder-Verteidiger Naldo vom Platz, nachdem der Brasilianer Schweinsteiger umgerammt hatte als letzter Mann. Gräfe lag gestern mehrmals falsch, in diesem Fall aber wohl richtig.

Werder-Trainer Thomas Schaaf reagierte. Er ersetzte Angreifer Almeida durch Verteidiger Boenisch; die Bayern hatten mehr Raum und weitere Torchancen. Ausgerechnet Tim Borowski, der Ex-Bremer, vergab zwei der besten.

Borowski und Altintop waren bildeten nach den Ausfällen von Lahm und Toni den rechten Flügel im Mittelfeld. Schweinsteiger rückte nach links, Ribéry war hängende Spitze hinter Klose. Klinsmann setzte also auf neues Personal also. Und die Taktik?

„Man hat nicht mehr so blind und unkontrolliert nach vorne gespielt“, lobte Präsident Franz Beckenbauer zur Pause bei Premiere. „Die Bayern kontrollieren zwar, aber sie tun zu wenig.“

Deshalb erhöhte Klinsmann den Offensiv-Aufwand: Lukas Podolski kam als zweite Spitze, dafür ging Schweinsteiger raus und Ribéry zurück nach links auf seine Stammposition. Der Effekt: gering. Was aufs Werder-Tor kam, das fischte Torhüter Vander, der Stellvertreter des verletzten Tim Wiese, glänzend weg. Eher hätte Pizarro (72.) für die Bremer treffen können als Zé Roberto (74.) für die Bayern, denen ihre Überzahl nur selten anzumerken war. Vielmehr spielte Bremen munter weiter. Trainer Schaaf konstatierte später: „Damit kann man zufrieden sein.“ Aber wohl nicht als Bayern-Fan.

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