Champions League: Helmer und Reif checken die möglichen Bayern-Gegner

Am heutigen Freitag entscheidet sich, auf wen der FC Bayern im Viertelfinale der Champions League trifft. Marcel Reif und Thomas Helmer checken in der AZ die möglichen Gegner.
von  Maximilian Koch
Thomas Helmer (links) und Marcel Reif haben die möglichen Viertelfinal-Gegner des FC Bayern - hier feiern Arjen Robben, Franck Ribéry und Arturo Vidal beim 5:1 gegen den FC Arsenal - in der Champions League unter die Lupe genommen.
Thomas Helmer (links) und Marcel Reif haben die möglichen Viertelfinal-Gegner des FC Bayern - hier feiern Arjen Robben, Franck Ribéry und Arturo Vidal beim 5:1 gegen den FC Arsenal - in der Champions League unter die Lupe genommen. © dpa, GES,firo/Augenklick

Am heutigen Freitag entscheidet sich, auf wen der FC Bayern im Viertelfinale der Champions League trifft. Marcel Reif und Thomas Helmer checken in der AZ die Gegner.

München - High Noon in Nyon! Lasst die Kugeln rollen! Oder: Bitte kein deutsches Duell! Wenn an diesem Freitag im schweizerischen Nyon die Auslosung des Champions-League-Viertelfinals beginnt (ab 12 Uhr im AZ-Liveticker), haben der FC Bayern und Borussia Dortmund vor allem einen Wunsch: Dem nationalen Rivalen aus dem Weg zu gehen.

"Nicht, weil wir Angst hätten", versichert BVB-Coach Thomas Tuchel: "Aber wir wollen uns international messen, wir wollen Stadien in Europa kennenlernen." Ein echtes Traumlos haben die Bayern in der Runde der letzten Acht (11./12. und 18./19. April) nicht.

"Alles, was sich da qualifiziert hat, sind schwere Brocken“, sagt Vorstandsboss Karl-Heinz Rummenigge. Wer der schwerste Brocken von allen ist – und wer vielleicht das kleinste Hindernis? Die AZ checkt die sieben möglichen Bayern-Gegner.

FC Barcelona

Die Katalanen stellen die beste Offensive dieser Königsklassen-Saison (26 Treffer) und den besten Torschützen (Lionel Messi/11). Im Achtelfinale gegen Paris St. Germain gelang Barça ein Wunder: Mit 6:1 gewann das Messi-Team im Camp Nou, das Hinspiel war noch 0:4 verloren gegangen. "So etwas wird sich nicht wiederholen", sagt Thomas Helmer zur AZ. "Barça würde ich gerne nehmen aus Bayern-Sicht." Ähnlich sieht es Marcel Reif. "Wenn der Zirkus und seine Clowns in der Offensive Lust haben, ist diese Mannschaft immer gefährlich", sagt der Sport1-Experte. "Aber hinten ist Barça verwundbar, das hat das 0:4 in Paris gezeigt." Auf dem Weg zum Triple 2013 warf Bayern Barça im Halbfinale raus, zwei Jahre später setzten sich die Katalanen in der Vorschlussrunde durch.

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AS Monaco

Die Franzosen entschieden das Achtelfinale gegen Pep Guardiolas Manchester City für sich. Überraschend? Nur auf den ersten Blick. "Eine nervige Mannschaft", sagt Reif zur AZ. "Die sind nicht umsonst Tabellenführer in Frankreich", meint Helmer: "Ein Team mit viel Power nach vorne, das aber defensiv nicht so stark ist." Stimmt: Insgesamt sechs Gegentreffer musste Monaco in den beiden Duellen gegen City hinnehmen. Trotzdem: "Nicht der leichteste Gegner", wie Helmer betont.

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Leicester City

Den sieht der frühere Bayern-Kapitän im englischen Meister Leicester, der Spaniens Topklub FC Sevilla aus dem Wettbewerb warf. "Als Mannschaft ist Leicester überragend, aber spielerisch können sie mit Bayern nicht mithalten", sagt Helmer. Auch für Reif kann Leicester "am wenigsten". Der Ex-Kommentator würde ein Duell mit Bayern begrüßen: "Es wäre das angenehmste Los – und ein schöner Abschluss dieses Fußballmärchens."

Borussia Dortmund

"Dortmund geht nicht", sagt Reif. "Das wäre für beide Seiten nicht der angenehmste Gegner. Man kennt sich einfach viel zu gut." Der BVB holte im Achtelfinale gegen Benfica Lissabon ein 0:1 aus dem Hinspiel auf und kam dank eines 4:0-Erfolgs in Dortmund weiter. "Aus Bayern-Sicht würde ich mir Dortmund nicht wünschen", sagt Helmer, der für beide Klubs spielte. "Dortmund kann Bayern, für die Borussia gibt es außerdem viel mehr zu gewinnen." Negativer Aspekt eines deutschen Duells: Beide Teams würden im April vier Mal aufeinandertreffen (Liga, Pokal, Champions League).

Juventus Turin

Die Italiener blieben im Achtelfinale gegen den FC Porto – wie so oft – ohne Gegentor (2:0 und 1:0). "Juve ist ziemlich ausbalanciert von hinten bis vorne", analysiert Reif, "und die Offensive mit Dybala, Higuain, Mandzukic längst nicht so schlecht, wie manchmal behauptet wird." Helmer hat ebenfalls großen Respekt vor Juve: "Die sind beängstigend gut, schwer zu bespielen und völlig unterschätzt."

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Real Madrid

Der Titelverteidiger und Rekordsieger (elf Triumphe) setzte sich ohne Glanz gegen Neapel durch. Reif: "Es gilt im Prinzip das, was für Barcelona auch gilt: An einem guten Tag ist Real zu allem fähig." Doch gute Tage gibt es in dieser Saison seltener als in der Vergangenheit. "Real hat viel Respekt vor Bayern. Das ist ein Los, das ich nach Leicester und Barcelona am ehesten nehmen würde", sagt Helmer.

Atlético Madrid

"Bayern liegt diese Mannschaft einfach nicht", meint Helmer und verweist auf die Gruppenphase. Da verlor das Team von Carlo Ancelotti in Madrid mit 0:1, setzte sich in München aber durch (1:0). Helmer: "Atlético hat Freude daran, das Spiel der Bayern zu zerstören." Wie in der Vorsaison, als Diego Simeones Team das Halbfinal-Duell gewann.

Reif meint: "Sagen Sie mir ein Team auf der Welt, das gegen Atlético spielen will. Das gibt es nicht!"

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