Champions League: Auf diese Gegner könnte der FC Bayern München treffen

München - Im Vorteil sein? Oder nicht sein? Das ist hier die Frage, wenn es um das Achtelfinale der Champions League geht und um die Varianten, entweder das K.O-Duell zu Hause zu eröffnen oder erst auswärts ran zu dürfen.
In der Fremde, ja, da tut man sich zunächst leichter, weil man abwarten kann und im Rückspiel die eigenen Fans im Rücken hat. Glaubt man. Pustekuchen! Die Finals 2010, 2012, 2013 hat der FC Bayern jeweils mit einem Auswärtsspiel erreicht, ob durch die Erfolge in Lyon, das Elfmeterschießen bei Real Madrid oder die 3:0-Demonstration beim FC Barcelona im Triple-Jahr. Und umgekehrt gab es Depressionen in Fröttmaning. Ex-Trainer Pep Guardiola schied in seinen Königsklassen-Halbfinals stets endgültig in der Allianz Arena aus: 2014 gegen Real, 2015 gegen Barca, 2016 gegen Atlético Madrid. Also: Schwamm drüber über diesen Irrglauben.
Müller: "Ich sehe uns trotzdem in einer guten Position"
"Es ist dieses Jahr sehr schwierig, vorauszusagen, ob der zweite Gruppenplatz ein Nachteil ist, es wird für alle Teams kompliziert im Achtelfinale", sagte Trainer Carlo Ancelotti nach dem 1:0-Erfolg zum Abschluss der Vorrunde gegen Atlético. 2009, als man unter Louis van Gaal letztmals als Gruppenzweiter in die K.O.-Phase ging, bekam man den AC Florenz zugelost – und kam weiter.
Bayern schlägt Atlético: Jetzt wird's ernst
"Letztes Jahr hatten wir auch Juventus, und da waren wir Erster. Es heißt nicht immer, dass es ein Riesenvorteil sein muss", erklärte Thomas Müller. "Ich sehe uns trotzdem in einer guten Position, wenn wir unsere Leistung bringen." Doch gegen wen kann es im Februar (Heimspiel) und März (auswärts) gehen? Am Montagmittag wird in Lyon gelost. Welcher Gruppensieger kommt für die Bayern infrage? Ein Kracher wie der FC Barcelona oder Juventus Turin. Real Madrid kommt als Gruppenzweiter nach dem Remis gegen Borussia Dortmund nicht mehr als Gegner in Frage. Die AZ-Übersicht:
FC Barcelona
Dieses Los wäre richtig schwer – oder anders formuliert: die ultimative Herausforderung für den FC Bayern. Ein Duell mit dem Wundersturm, dem Trio Messi, Suárez und Neymar, angetrieben und gefüttert von der wohl spielstärksten Mannschaft des Planeten, die Gladbach am Dienstag noch milde mit 4:0 nach Hause schickte und Gruppensieger vor Guardiolas Manchester City wurde. Im Tor von Barca: Manuel Neuers Stellvertreter in der Nationalelf: Marc-André ter Stegen. In zehn Duellen siegte Bayern zwar sechs Mal, bekam jedoch 2015 eine Lektion beim 0:3 in der katalanischen Hauptstadt. Weiterkommen-Quote: 35 %
Juventus Turin
Ein Dauergegner – und eine harte Nuss. Im Achtelfinale der letzten Saison kam Bayern gegen die "alte Dame" um den alten Herren Gigi Buffon (38) im Tor erst in der Verlängerung weiter. Seit 2012 stets Meister der Serie A, führt Juve die Tabelle an. Hinten steht die italienische Nationalelf (Bonucci, Barzagli, Chiellini), vorne wirbeln Dybala, Higuain und Ex-Bayer Mario Mandzukic. Weiterkommen-Quote: 60 %
FC Arsenal
Immer wieder Nord-London, immer wieder Achtelfinale, immer wieder Arsène Wenger hieße es bei einem Duell mit dem Team um die DFB-Weltmeister Mesut Özil, Per Mertesacker und Shkodran Mustafi. 2012/13 und 2013/14 kam Bayern in der Runde der letzten 16 weiter, in der Gruppenphase der letzten Saison setzte es Sieg (5:1) und Niederlage (0:2). Die "Gunners" sicherten den Gruppensieg vor Paris St.-Germain und spielen als aktuell Tabellenzweiter der Premier League um den Titel. Weiterkommen-Quote: 65 %
Die Null steht: Neuer zieht mit Kahn gleich
SSC Neapel
Eine Reise zum Vesuv – gegen Napoli konnte Bayern bei zwei Versuchen (0:2 im Uefa-Cup 1989, damals gegen Diego Maradona, sowie 1:1 in der Gruppenphase 2011/12) nicht gewinnen. Die Mannschaft von Maurizio Sarri und Ex-Bayern-Ersatztorwart Pepe Reina wurde in einer schwachen Gruppe mit Benfica, Besiktas und Kiew erst am letzten Spieltag Erster. Die Stars sind Offensivkräfte: Hamsik, Mertens, Insigne und Milik, der Higuain (zu Juve) ersetzte, aber mit Kreuzbandriss ausfällt. Weiterkommen-Quote: 70 %
AS Monaco
Die Franzosen, aktuell Zweiter der Ligue 1, setzten sich gegen Tottenham und Leverkusen durch. Die junge, aber talentierte und sehr spielstarke Mannschaft von Trainer Leonardo Jardim hat als Säulen die Routiniers Joao Moutinho und Radamel Falcao im Kader. Noch kein Duell mit Bayern. Weiterkommen-Quote: 80 %
Leicester City
Der Sensationsmeister von der Insel tut sich diese Saison schwer. Mit Torwart Ron-Robert Zieler ist man in der Liga auf Rang 16 abgerutscht, es droht der Abstiegskampf. Die Champions-League-Vorrunde, dieses Jahr wohl die eigentliche Motivation der Truppe von Coach Claudio Ranieri um Stürmer-Hallodri Jamie Vardy, gewann man souverän vor Porto. Die Bayern traten noch nie im "King Power Stadium" der 330.000-Einwohner-Stadt in den East Midlands an. Weiterkommen-Quote: 90 %
Die möglichen CL-Gegner vom #FCBayern stehen fest pic.twitter.com/2Gzi6Q8Aw6
— FC Bayern München (@FCBayern) 7. Dezember 2016