Carlo bekommt seinen Wunschspieler: James oder nix!
München - Uli Hoeneß bekommt seine Granate, Carlo Ancelotti seinen absoluten Wunschspieler: Der FC Bayern hat sich in der Offensive noch mal kräftig verstärkt und einen Tag nach der Präsentation von Corentin Tolisso den Kolumbianer James Rodríguez als Neuzugang Nummer fünf vermeldet. Der 25-Jährige kommt von Real Madrid und wird zunächst für zwei Jahre ausgeliehen (Kosten: zehn Millionen Euro). Eine anschließende Kaufoption über rund 35 Millionen ist fixiert.
"Wir sind sehr glücklich, dass wir diesen Transfer umsetzen konnten", erklärte Vorstandsboss Karl-Heinz Rummenigge in einer Mitteilung. "Die Verpflichtung von James Rodríguez war der große Wunsch unseres Trainers Carlo Ancelotti, nachdem beide bereits in Madrid erfolgreich zusammengearbeitet hatten." 2014/15 war das, James erzielte in seiner ersten Saison bei den "Königlichen" 17 Tore und bereitete 18 Treffer vor.
Als Ancelotti Real nach dieser Spielzeit verließ, verabschiedete er James mit großen Worten. "Er ist ein Spitzenspieler", sagte der Coach. "Ich war sehr überrascht über seine Qualität. Er hat unfassbares Talent." Nach Ancelottis Abschied verlor James seinen Stammplatz, nun kommt es zur Wiedervereinigung des Duos in München.
Erst Pep und Thiago – Jetzt Carlo und James
"James ist natürlich eine Verstärkung für Bayern, ein interessanter Spieler für die Bundesliga", sagt Ex-Bayern-Kapitän Lothar Matthäus, als ihn die AZ am Dienstag erreicht. "Ein Typ wie Antoine Griezmann, der vorne mit reingeht." Matthäus meint weiter: "Wenn James Ancelottis Wunschspieler ist, kann man davon ausgehen, dass er eine Stammplatzgarantie bekommt. Es ist wie damals bei Pep Guardiola und Thiago. Nun heißt es eben: Ancelotti und James."
Bayerns neue "Granate": Das ist James Rodríguez
Aus "Thiago oder nix" wird "James oder nix"! Mit dem WM-Torschützenkönig von 2014 sichern sich die Bayern einen internationalen Topstar, den zweiten Kolumbianer der Klubgeschichte nach Adolfo Valencia. "James ist ein vielseitig einsetzbarer Spieler", so Rummenigge: "Er ist selbst torgefährlich, bereitet viele Treffer vor und schießt obendrein tolle Standards. Mit diesem Transfer haben wir die Qualität unserer Mannschaft ohne Frage noch einmal erhöhen können."
Der Vorstandsvorsitzende selbst wollte den Namen James noch am Montag bei der Tolisso-Vorstellung nicht kommentieren. "Das macht die Dinge komplizierter und teilweise auch teurer", sagte Rummenigge. Das Pokerface des Bayern-Bosses. 24 Stunden später war der Deal perfekt. Da Douglas Costa den Verein Richtung Juventus Turin verlassen wird und Serge Gnabry wohl auf Leihbasis nach Hoffenheim wechselt, hatte man mit einer weiteren Offensivverstärkung gerechnet – allerdings auf der Außenbahn. James ist eher ein Mann fürs Zentrum.
"Ich gehe davon aus, dass er die Position hinter Robert Lewandowski einnehmen wird, als hängende Spitze", sagt Matthäus. "Für Thomas Müller wird es jetzt nicht einfacher, Thiago dürfte eine Position weiter nach hinten rücken." James wird bereits auf der Asien-Tour der Bayern (16. bis 28. Juli) dabei sein.
Lesen Sie hier den AZ-Kommentar zur James-Verpflichtung: Für Müller wird's düster