BVB-Attacke: "Wir wurden bei der Aktion gesehen"
München - In einer Nacht- und Nebelaktion ist Andreas S. in die Allianz Arena eingebrochen und hat das BVB-Logo in einer VIP-Loge an ein Fenster gesprüht. Grund: Promotion für eine neuartige Sprühkreide. Viele halten das Filmchen, das von der Aktion im Internet kursiert, für einen Fake. Die AZ hat mit dem Initiator gesprochen.
AZ: Sonntagnacht haben Sie ein Video online gestellt, in dem Sie sich in die Allianz Arena geschlichen und an ein Fenster in einer VIP-Lounge ein BVB-Logo gesprüht haben: Promotion für ihre selbst entwickelte abwaschbare Sprühkreide. Weit über 100 000 Menschen haben sich den Spot seitdem auf Youtube und auf abendzeitung-muenchen.de angesehen. Viele glauben, das Video sei ein Fake.
ANDREAS S..: Ich glaube, da kursieren zwei Begrifflichkeiten von ,Fake'. Die einen meinen, wir waren nicht wirklich drin in der Allianz Arena und haben das Video am Computer zusammengeschnitten. Das ist Quatsch. Wir waren definitiv und wirklich drin. Die anderen meinen mit ,Fake', dass wir Szenen gestellt haben. Das haben wir natürlich getan. Wir haben bestimmte Posen extra fürs Video aufgenommen und nicht, weil sie fürs Anbringen des BVB-Logos erforderlich gewesen wären.
Verraten Sie doch, wie Sie nachts in die Allianz Arena reingekommen sind.
Nein, das bleibt unser Geheimnis. Nur so viel: Wir sind bei der Aktion durchaus gesehen worden. Auf den Fluren trifft man auch zu der Zeit, zu der wir da waren, Menschen. Die Kunst besteht darin, so zu tun, als hätte man eine Berechtigung, da zu sein. Wir sind locker gegangen, haben freundlich gegrüßt und so getan, als hätten wir einen Auftrag.
Also alles ganz entspannt.
Nein, natürlich nicht. Da rein zu gehen, ist natürlich ein Risiko. In der VIP-Lounge, in der wir waren, konnten wir auch nicht groß Licht machen, das hätte man von außen gesehen. Und während wir sprühten, waren wir total aufgeregt. Wenn da plötzlich die Tür gegangen wäre, wäre mir das Herz ganz tief in die Hose gerutscht.
Der FC Bayern könnte Anzeige wegen Hausfriedensbruch erstatten. Haben Sie einkalkuliert, dass es so weit kommen könnte?
Nein, davon sind wir nicht ausgegangen. Es war doch nur ein Spaß, und wir haben ja auch nichts kaputt gemacht. Das Logo haben wir abgewischt, bevor wir wieder verschwunden sind. Eine Anzeige fände ich albern.
Wie kamen Sie eigentlich auf die Idee, Ihre Sprühkreide mit ausgerechnet dieser Aktion zu promoten?
Das war vor ein paar Monaten in einer Bierlaune. Ein paar Kumpels und ich haben einfach rumgesponnen, was man machen könnte. Wir haben auch darüber gesprochen, das Auto von Bundeskanzlerin Angela Merkel zu besprühen oder so (lacht). Aber die Aktion in der Allianz Arena erschien uns einfacher durchzuführen.
Die Reaktionen auf Ihr Video sind sehr unterschiedlich, zum Teil fühlten sich Bayern-Fans angegriffen. Haben Sie damit gerechnet?
Dass es so viel Resonanz geben würde, hätten wir nicht gedacht. Zum Teil sind die Kommentare nicht jugendfrei, so provoziert haben sich offenbar manche gefühlt. Aber da schaut man drüber weg. Wir haben die Aktion jedenfalls als riesigen Spaß verstanden, und ein guter Teil der Bayern-Fans hat das ja auch so verstanden.
Hier gibt's das Video von der BVB-Aktion in der Allianz Arena:
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