Butts Abrechnung: „Keine Konstante“ unter van Gaal

Butt kritisiert den Niederländer in ungewöhnlich heftiger Weise. Auch Kapitän Philipp Lahm bemängelt im Rückblick die Spielphilosophie des Niederländers.  
dpa |
X
Sie haben den Artikel der Merkliste hinzugefügt.
zur Merkliste
Merken
0  Kommentare
lädt ... nicht eingeloggt
Teilen  AZ bei Google News

Eineinhalb Wochen nach dem Aus von Trainer Louis van Gaal beim FC Bayern München hat Torhüter Jörg Butt den Niederländer in ungewöhnlich heftiger Weise kritisiert. Auch Kapitän Philipp Lahm bemängelt im Rückblick die Spielphilosophie des Niederländers.

München - Abrechnung mit Louis van Gaal: Eineinhalb Wochen nach dem Aus des Niederländers beim deutschen Fußball-Rekordmeister FC Bayern München hat Torhüter Jörg Butt den Ex-Coach in ungewöhnlich heftiger Form kritisiert. „Es kann nicht sein, dass ein leitender Angestellter in einem funktionierenden Verein alles umwerfen will. Der FC Bayern hat eine sportliche Linie gesucht - niemanden, der den Verein übernehmen will“, sagte der von van Gaal auf die Ersatzbank verbannte Butt in einem Interview der „Süddeutschen Zeitung“ (Donnerstag).

Zwar sei van Gaal „fachlich sicher einer der besten Trainer, die ich hatte“, betonte der 36-Jährige. „Nur hat er am Ende nicht mehr rein sportlich entschieden. Er hat Entscheidungen getroffen, die tief in die Vereinspolitik hineingingen.“ Van Gaals Motivation sei es, „der ganzen Welt zu zeigen, dass er der Beste ist.

Das wäre nicht nötig, weil man ja ohnehin merkt, wie gut er fachlich ist.“ Seine Verbannung auf die Ersatzbank zu Beginn der Rückrunde sei für ihn „ohne Grund“ und wie aus dem Nichts gekommen, betonte der Routinier. „Ich konnte nichts tun, nichts beeinflussen, ich hatte keine Chance.“ Allerdings könne man beim FC Bayern „nicht von heute auf morgen einen unerfahrenen Mann ins Tor stellen“, kritisierte Butt die Entscheidung van Gaals für Youngster Thomas Kraft. „Anderswo geht das – aber nicht hier, bei diesem Druck.“ Kraft habe aber seine Sache gut gemacht, sagte Butt, der von van Gaals Nachfolger Andries Jonker wieder zur Nummer eins befördert wurde. „Er ist kein Verlierer.“

Grundsätzlich habe van Gaal mit seinen ständigen Umstellungen für unnötige Unruhe im Bayern-Team gesorgt. „Wir hatten doch ständig Wechsel, keine festen Größen mehr in der Abwehr: Im Tor, aber auch auf der Doppel-Sechs ist ständig gewechselt worden, in der Innenverteidigung, der linke Verteidiger – mit Ausnahme von Philipp Lahm die komplette Deckung! Wie soll man da die Sicherheit beim Herausspielen bekommen, die ja verlangt wurde?“ Butts Fazit: „Es gab am Ende doch gar keine Konstante mehr in der Mannschaft.“

Kapitän Lahm bemängelte erneut die zu offensive Ausrichtung des Bayern-Teams unter van Gaal. „Die Balance hat gefehlt. Das liegt an der Spielanlage, die von uns verlangt wurde“, betonte der Nationalspieler in einem Interview der „Bild“-Zeitung (Donnerstag).

Lädt
Anmelden oder registrieren

Zum Login
Zu meinen Themen hinzufügen

Hinzufügen
Sie haben bereits von 15 Themen gewählt

Bearbeiten
Sie verfolgen dieses Thema bereits

Entfernen
Um "Meine AZ" nutzen zu können, müssen Sie der Datenspeicherung zustimmen.

Zustimmen
 
0 Kommentare
Bitte beachten Sie, dass die Kommentarfunktion unserer Artikel nur 72 Stunden nach Veröffentlichung zur Verfügung steht.
Noch keine Kommentare vorhanden.
merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.