Buffon: "Ich bin noch lange nicht am Ende"

Nach dem Patzer gegen Bayern und der Kritik von Beckenbauer wehrt sich der Juve-Keeper. Daheim wird er als "Tölpel des Moments" ausgezeichnet.
Filippo Cataldo |
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Turin - Sogar einen goldenen Tapir haben sie ihm vorbeigebracht ins Juventus-Center. Hier in Vinovo, am äußersten Rand der Turiner Peripherie, gegenüber der Pferderennbahn, versuchen die Juve-Stars das 0:2 gegen Bayern zu verarbeiten.

Auch zwei Tage später ist die Aufregung in Italien groß über die bayerische Demonstration der Stärke im Viertelfinal-Hinspiel. Zu überlegen waren die Bayern, zu eklatant die Fehler vor allem von Andrea Pirlo und Gigi Buffon, den beiden heiligen Monstern der Vecchia Signora.

Mit Spott umgehen musste vor allem Buffon, der bei beiden Gegentoren wie ein etwas ungelenker Doppelgänger von Gigi Nazionale aussah.

Als die Juventini am Mittwoch aus München zurückkamen, baute sich ein Mitarbeiter der Satire-Sendung "Striscia la notizia", vergleichbar mit der "Heute-Show" in Deutschland, vor dem Keeper auf und überreichte ihm diese merkwürdige Trophäe, mit denen der Tölpel des Moments ausgezeichnet wird.

Den Tapir eingebrockt hatten Buffon nicht nur seine Fehler, sondern vor allem: Franz Beckenbauer. Der hatte nach dem Spiel bei "Sky" mal wieder kräftig gefranzelt, hatte zum 1:0 David Alabas über Buffon gesagt: "Das war ein Schuss aus 120 Metern. Buffon ist ein Großer des Fußballs, aber da sah er aus wie ein Rentner."

Mangelnden Humor kann man Buffon nicht vorwerfen, er nahm das Ding lächelnd entgegen. Auch Beckenbauer scheint er den Spruch nicht übel genommen zu haben. "Gegen Beckenbauer sage ich nichts. Er hat selbst Fußball gespielt, ist eine große Persönlichkeit. Er kann sagen, was er will", sagt er der AZ, "ich habe großen Respekt vor der Meinung anderer, vor allem, wenn ich sie nicht kenne."

Und ein Rentner, er? "Ich bin noch lange nicht fertig. Ich habe noch ein paar Dinge zu erreichen, ehe ich aufhöre." 35 Jahre ist Buffon mittlerweile, er, "der ewige Buffon, eine Legende", wie Oliver Kahn ihn vor dem Hinspiel bezeichnete.

Schon zu Kahns Zeiten wurde Buffon immer in einem Atemzug genannt, wenn es um die besten Torhüter der Welt ging. So ist es heute noch. Buffon ist sich dessen sehr bewusst. Er weiß, wer er ist. Er weiß, was er kann.

Aber Buffon weiß auch, wenn man Fehler zugeben sollte: "Wir waren Bayern in allen Belangen unterlegen. Bestimmt auch, weil einige von uns, und sicher auch zuallererst ich, alles andere als geglänzt haben!"

Doch die Hoffnung aufs Halbfinale, sie lebt noch. Buffon war Weltmeister und Uefa-Cup-Sieger. Die Champions League fehlt ihm noch in seiner Titelsammlung, und so schnell gibt er sich nicht geschlagen.

Auch nicht dem FC Bayern, den sein Trainer Antonio Conte vor allem wegen der finanziellen Möglichkeiten beneidet. "Sie können es sich leisten, 40 Millionen Euro für einen Spieler auszugeben. Man kann nicht einen Wolkenkratzer mit Sand-eimer und Schaufel bauen", sagte er.

Buffon hält eine Aufholjagd aber dennoch für möglich. "Wenn wir am Mittwoch wieder so verlieren, dann gebe ich gerne zu, dass Bayern uns überlegen ist. Aber ich glaube nicht, dass wir zwei solche Partien hinlegen. Das wird ein anderes Spiel werden, in unserem Stadion, vor unseren Fans."

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