Buddha ist zurück: Er heißt Jürgen!
„Kritik ist normal“, sagt Bayerns Coach Jürgen Klinsmann. Die Krise kann noch so schlimm sein, er nimmt alles auf sich – in sich ruhend und gelassen.
MÜNCHEN Einen Vorwurf kann man Jürgen Klinsmann nicht machen. Er stellt sich. Nachdem er eine Woche zuvor betont hatte, nicht mehr „den Kopf hinhalten zu wollen“ und zugleich die Mannschaft in die Pflicht nahm, hielt er wieder den Kopf hin. Pressekonferenz am Donnerstag auf dem Flughafen Barcelona, Pressegespräche (doppelt und dreifach) am Samstag in der Arena, Live-Schalte ins DSF am Ostersonntag, internationale PK am Montag. Tapfer und gelassen verteidigte er sich und seine Maßnahmen.
Ganz ruhig – trotz aller Attacken (siehe oben), trotz der Verwünschungen durch die Fans. Klinsmann, freilich auch gestärkt durch das 4:0 gegen Frankfurt, gab sich souverän. Buddha-artig in sich ruhend. Zu Saisonbeginn ließ er die Steinfiguren auf die Dachterrasse des Leistungszentrums stellen, dann wieder abbauen. Nun wirkt er, als habe er welche verschlungen. Buddha ist zurück – er heißt Jürgen!
„Ich habe mich nie als Missionar oder Reformist dargestellt“, sagte er gelassen, „ich habe in den bisherigen zehn Monaten schon unglaublich viel gelernt.“ Kritik empfinde er als „normal“, dem „müsse er sich stellen und das schlucken“. Er werde weiter kämpfen, betonte er, „wie ein Löwe“. Lieber nicht. Er meinte ja auch das Raubtier.
Klinsmann gibt den Coolen, mimt den Unangreifbaren. Oder kommt die verwunderliche Ruhe nur daher, weil er mit dem Thema FC Bayern bereits abgeschlossen hat? ps
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