Brisante Interview-Aussagen: Manuel Neuer kritisiert die Fans des DFB

Mit seinem Interview in der "Süddeutschen Zeitung" hat Manuel Neuer beim FC Bayern für viel Aufruhr gesorgt. Aber der Kapitän der Münchner und des DFB-Teams hat sich in diesem Gespräch auch über das frühe Aus der Nationalmannschaft bei der WM geäußert. Aussagen, die ebenfalls brisant sind.
von  AZ
Schied bei der Weltmeisterschaft in Katar in der Vorrunde mit dem DFB-Team aus: Kapitän Manuel Neuer.
Schied bei der Weltmeisterschaft in Katar in der Vorrunde mit dem DFB-Team aus: Kapitän Manuel Neuer. © IMAGO/ULMER

München - Das Interview von Manuel Neuer mit der "Süddeutschen Zeitung" hat beim FC Bayern hohe Wellen geschlagen. Nachdem der Keeper zu einem Rundumschlag gegen seinen Arbeitgeber angesetzt hat, folgte prompt der Konter von Bayern-Boss Oliver Kahn.

Kahn kritisiert Neuer-Aussagen aufs Schärfste

Der Vorstandsvorsitzende des deutschen Rekordmeisters sagte gegenüber der dpa: "Was Manuel im Zusammenhang mit der Freistellung von Toni Tapalovic gesagt hat, wird weder ihm als Kapitän noch den Werten des FC Bayern gerecht." Dennoch äußerte sich der Keeper der Münchner nicht nur über die Bayern, sondern auch über das frühe Ausscheiden des DFB-Teams bei der WM.

So erklärte sich Neuer das erneute Aus in der Gruppenphase mit verschiedenen Umständen. Vor allem fehlte dem Weltmeister von 2014 die Euphorie der deutschen Fans. So sagte Neuer: "Wir hatten das Gefühl, dass wir zu Hause nur wenig Unterstützung hatten." Hinzu kam für den ehemaligen Welttorhüter, dass die Erwartungen an die Mannschaft sehr hoch gewesen seinen.

Neuer mangelte es bei "One-Love"-Binde an klarer Ansage

Auch die "One-Love"-Binde, die vor dem ersten Gruppenspiel gegen Japan von der FIFA verboten wurde, war für Neuer eine große Überraschung. Dabei mangelte es dem Nationaltorhüter vor allem an einer klaren Ansage. "Das kann ich jetzt im Nachgang sagen. Zu diesem Zeitpunkt waren wir aber Sportler, die vor dem ersten Gruppenspiel des größten Turniers überhaupt standen", erklärte der 36-Jährige.

Stattdessen entschieden sich Neuer und Co. dazu, vor dem ersten Gruppenspiel die Hand vor den Mund zu halten. "Wir hatten das Gefühl, dass uns von der FIFA der Mund verboten wird", sagte Neuer zur Geste. Anschließend wollten sich der Kapitän der Nationalmannschaft und seine Mitspieler auf das Japan-Spiel konzentrieren.

Hielten sich vor dem Spiel gegen Japan die Hand vor den Mund: Das DFB-Team um Kapitän Manuel Neuer.
Hielten sich vor dem Spiel gegen Japan die Hand vor den Mund: Das DFB-Team um Kapitän Manuel Neuer. © IMAGO/ULMER

DFB-Team schied vor allem wegen "unterirdischer" zweiten Hälfte gegen Japan aus

Am Ende verlor die Elf von Bundestrainer Hansi Flick das Auftaktmatch der Wüsten-WM mit 1:2. Dennoch sieht Neuer den Grund für das frühe Ausscheiden nicht bei der Debatte um die "One-Love"-Binde. Stattdessen kritisierte der 36-Jährige die Leistung der DFB-Kicker in der zweiten Halbzeit der Partie gegen Japan. "Das war unterirdisch", so Neuer.

Neuer: "Ich hatte das Gefühl: Mir wird mein Herz rausgerissen"

Das Neuer-Interview sorgte in der vergangenen Woche für massig Aufruhr. Der Kapitän kritisierte den Rauswurf seines engen Vertrauten und Torwarttrainers Toni Tapalovic beim FC Bayern. "Ich hatte das Gefühl: Mir wird mein Herz rausgerissen", sagte der 36-Jährige unter anderem.

Nicht nur die Verantwortlichen um Vorstandsboss Kahn waren wenig angetan von den Aussagen Neuers, auch die Fans des FC Bayern können den derzeit verletzten Torwart nicht verstehen. Vor allem der Zeitpunkt des Interview sorgt für Unmut bei den Anhängern. Denn: Schon in einer Woche steigt das wichtige Hinspiel im Champions-League-Achtelfinale gegen Paris Saint-Germain.

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