Breitner lobt Olic: Ein Hochgenuss

Wie sich Olic, der eher als Ergänzung zu den Bayern gekommen ist, unverzichtbar macht.
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Wie sich Olic, der eher als Ergänzung zu den Bayern gekommen ist, unverzichtbar macht.

MÜNCHEN Am Donnerstag war frei für die Stammspieler des FC Bayern. Ivica Olic konnte seinen Akku aufladen. Den Körper-Akku. In Turin hatte der Kroate gegen Ende der Partie ja gewissermaßen geblinkt. Achtung: Fast leer.

Und so zeigte Olic an, dass er runter müsste. Die zehn Kilometer-Marke hat der 30-Jährige nicht ganz voll gemacht, exakt 9,79 Kilometer war er beim 4:1 in Turin unterwegs.

Als Beobachter mochte man meinen, es sei mindestens ein Halbmarathon, den Olic wegrackert pro Partie. „Was Ivica gelaufen ist, davor kann ich nur den Hut ziehen“, sagte Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge. Doch Olic ist nicht nur ausdauernd, sondern auch schnell. Bei der EM 2008 wurde bei ihm die höchste Geschwindigkeit aller Akteure gemessen. Rasend auch seine Effektivität: Ein Kopfball an den Pfosten, ein Foul, das zum Elfmeter durch Butt führte, das 2:1 per Abstauber. Olic war in Turin allgegenwärtig. Artig erfüllte er, nein, übererfüllte er alle Aufgaben. Ein guter Stürmer.

Und einer, mit dem vor Beginn der Saison niemand gerechnet hatte. Mario Gomez war für über 30 Millionen Euro vom VfB Stuttgart verpflichtet, Miroslav Klose und Luca Toni nicht verkauft worden. Da schien für den Kroaten Olic, ablösefrei vom Hamburger SV gekommen, nur die Reservisten-Rolle zu bleiben. Eine nette Ergänzung, mehr nicht. Nun dürfte er und nicht der zu oft verletzte Ribéry, und nicht der noch nicht wieder fitte Robben zum „MVP“, zum „Most Valuable Player“ der Hinrunde gewählt werden. Denn Olic hat die Dosenöffner-Tore gemacht, die Gegner geknackt. Ob es das erste Saisontor beim 1:1 in Hoffenheim war, die Treffer gegen Nürnberg und in Hannover oder die Champions-League-Surviver gegen Haifa und nun in Turin. „Es ist ein Hochgenuss, ihm zuzuschauen“, sagte Vorstandsberater Paul Breitner der AZ, „bei Ivica spürt man von der ersten Sekunde an diese Kraft, diesen enormen Einsatzwillen – das spürt man bis rauf auf die Tribüne. Dieses Feuer, das er in sich trägt, springt auf die Mitspieler über.“ So einer reißt alle mit, wenn er jedem Ball wie ein Wahnsinniger hinterherrennt, jeden Zweikampf eröffnet als entscheide dieses eine Eins-gegen-eins über den Sieg der Mannschaft. Und laut Paul Breitner noch viel wichtiger: „Dieses Feuer überträgt sich auch auf die Fans.“

Bei den Bayern-Anhängern ist Olic mittlerweile die klare Nummer eins. Kein anderer wird nach Toren oder Auswechslungen derart mit Sprechchören gefeiert. Olic spricht nicht viel, lässt nur ab und an etwas Privates raus. Wenn dann etwas, das die Fans erfreut. Neulich erzählte er, dass seine Söhne, die tatsächlich Luka und Toni heißen, sich bei Autofahrten immer die Klubhymne des FC Bayern „Stern des Südens“ wünschen. Guter Stürmer. Guter Papa.

Patrick Strasser

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