Breitner: "Auf Knopfdruck ein oder zwei Gänge hoch schalten“

Der Markenbotschafter des FC Bayern glaubt, dass die Mannschaft reif ist, dieses Jahr die Champions League zu gewinnen
von  Benjamin Murga

München - Paul Breitner war am Sonntagabend bei "Blickpunkt Sport" im BFS zu Gast. Der Weltmeister von 1974 sprach unter anderem über die Kritik an Bastian Schweinsteiger, das Duell gegen Arsenal, über Pep Guardiola - und Skistar Felix Neureuther.

Der Markenbotschafter des FC Bayern über…

…die Kritik an Bastian Schweinsteiger: „Der Bastian hat schon mehr als zwei, drei Jahre in der Bundesliga gespielt und hat schon vieles auf den Deckel gekriegt. Basti ist gewachsen und hat sich enorm entwickelt. Aus dem damaligen Disko-Typen, wie er hingestellt worden ist,  ist ein richtiger Typ geworden. Er hat sich unheimlich gut entwickelt, aus ihm ist ein echter Kerl geworden. Das hat er jetzt auch gezeigt, er weiß auch die richtige Antwort zu geben.“

…das Duell gegen Arsenal: „natürlich wird die Mannschaft im Vergleich zu den letzten zwei, drei Spielen etwas drauflegen. Wenn man sieht, dass wir gegen Schalke im dritten Gang locker gewinnen und das dann beim 4:0 belassen, dann ist das ja kein Maßstab für die Leistung, die wir gegen Arsenal brauchen. Diese Mannschaft ist im Moment so gefestigt, die kann sogar in der 30. Minute auf den Kopf drücken und dann den Turbo reinhauen, auf Knopfdruck ein oder zwei Gänge nach vorne schalten.“

…die Konkurrenzsituation in der Bundesliga: „Wir haben lange Jahre hinter uns, da haben alle gesagt, es ist so super, dass jeder jeden schlagen kann. Wenn der Tabellenletzte den Tabellenersten schlagen kann, dann ist das kein Zeichen von Stärke, sondern von Schwäche. Es bestimmt ja nicht das Mittelfeld über Qualität und Klasse einer Liga, sondern die zwei, drei Top-Klubs. Wenn jeder jeden schlagen kann ist das ja irgendwann witzlos. Wenn alle nach München kommen und die wollen plötzlich in der Allianz Arena gewinnen, wo sind wir denn da?“

…den Abstand der Bayern zum FC Barcelona: „Das sind für mich zwei, drei Prozent, die wir zum FC Barcelona noch Luft haben. Barcelona ist zweifelsohne die absolute Nummer eins, sagen wir bei hundert Prozent. Danach kommen Real Madrid und Bayern München. Wir sind momentan vielleicht so bei 95 oder 96 Prozent. Nur wer diese paar Prozent zum FC Barcelona bringt, ob das Jupp Heynckes ist, indem wir heuer die Champions League gewinnen, neben der Meisterschaft, oder ob es Pep Guardiola die nächsten ein bis zwei Jahre schafft, dass wir auf einer Stufe mit Barcelona sind, können wir mit aller Ruhe abwarten. Es schaut doch so gut aus im Moment, da brauchen wir uns im Moment in diese Richtung nicht viel Gedanken machen.“

…Bayern-Transfers zur Schwächung von Gegnern: „Das ist ein Unsinn, der seit Jahrzehnten immer wieder verzapft wird, wir würden irgendwo den besten Spieler wegholen, um irgendeine Mannschaft zu schwächen. Den Schritt nach vorne erreichen wir natürlich nicht, wenn wir uns in Cottbus oder Garmisch-Partenkirchen nach einer Verstärkung umschauen. Die Kategorie Lewandowski und einige andere, das sind die Leute, die in Mannschaften wie Real Madrid, Manchester United, Dortmund oder Bayern München gehören. Wer so einen bekommen kann, der kann glücklich sein.“

…Transfers in der Zukunft: „Jeder Verein, der einen Spieler wie Bale, wie Messi, wie Ronaldo oder Lewandowski bekommen kann, der muss versuchen ihn zu holen.“

…die Chancen des 1. FC Nürnberg: „Wenn wir sehen, wie einfach (Greuther) Fürth, Augsburg und Hoffenheim es den anderen machen, ja nichts mit dem Abstieg zu tun zu haben, dann ist das eine ganz beruhigende Situation für den Club. Champions League wird es vielleicht nicht mehr, aber nächstes Jahr wieder.“

… Felix Neureuther, Silbermedaillengewinner der Ski-WM: „ Für die ganze Familie macht das Jubeln, Daumen drücken und das Helfen, dass man den Felix noch ein bisschen „runterschiebt“, natürlich noch mehr Freude. Das war ganz großes Kino von beiden, nicht nur vom Felix, sondern auch von Marcel Hirscher, war das überragend.“

 

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