Brand kauft sich Poldi – für 875 Euro

Und Felix Sturm, der boxende Spezl des Stürmers, gibt sogar 1050 Euro für die Internet-Aktion mit dem Pixel-Podolski aus. Das Geld kassiert Köln.
von  Abendzeitung
Die Pixel-Aktion läuft gut an: Lukas Podolski.
Die Pixel-Aktion läuft gut an: Lukas Podolski. © dpa

Und Felix Sturm, der boxende Spezl des Stürmers, gibt sogar 1050 Euro für die Internet-Aktion mit dem Pixel-Podolski aus. Das Geld kassiert Köln.

MÜNCHEN Klar kennt Lukas Podolski die Internetseite. „Da war ich kürzlich erst drauf und habe mir angeschaut, wer da so mitmacht“, sagt der Bayern-Stürmer. „Ich finde, das ist eine schöne Idee.“ Und selbst kaufen? Sich also selbst finanzieren? „Nein, ich habe noch keine gekauft.“ Noch keine. Er überlegt noch.

Poldi kauft Poldi? Wäre aber auch skurril. 750000 Euro soll die Idee einbringen die der FC Köln, ab Sommer Podolskis neuer und alter Klub, hatte. Auf seiner Internetseite („pixel.fc-koeln.de“) wurde Ende Januar eine Aktion gestartet und auf „Poldi-Pixel“ getauft. 30000 kleine Pixel-Quadrate stehen zur Verfügung, jedermann kann ein oder mehrere Pixel zum Einzelpreis von 25 Euro erwerben. Das Feld kann individuell gestaltet werden, klickt man es an, erscheint eine Grußbotschaft an Lukas Podolski.

Einzelpersonen, Gruppen und Firmen haben sich bereits eingekauft. Ein Online-Redakteur sucht über diese Plattform einen neuen Job, ein anderer hat es vom Kegelklub „Die Schnarcher“ zum Geburtstag bekommen, eine Kölner Anwaltskanzlei, die online kostenoptimierte Scheidungen anbietet, gratuliert zur bevorstehenden Trennung vom FC Bayern. Passt ja.

Rund 3500 Pixel sind bereits verkauft. „Wir haben nach dem Bekanntwerden der Rückkehr von Podolski Wäschekörbe von Glückwünschen und Grußbotschaften erhalten. Wir wollten also auch den Fans eine Plattform bieten, diese zu veröffentlichen. Die Seite hat jeden Tag 20000 Visits, es ist also noch Potential vorhanden“, sagt Lars Nierfeld, Geschäftsführer 1. FC Köln Marketing & Vertriebs GmbH, zur AZ. Der komplett-verpixelte Poldi ist das Ziel, ein Abverkauf also. „Es sind einige nette Ideen drauf, allerdings wollen wir auch aufpassen, dass die Seite kein reiner Werbefriedhof wird“, sagt Nierfeld, „dafür haben wir noch ein paar Aktionen in petto, etwa an Ostern und ein Meet-and-Greet-Gewinnspiel mit Lukas.“

Freunde und Kumpels brauchen das nicht. Aber auch sie pixeln mit. Felix Sturm etwa, aktueller Box-Weltmeister im Mittelgewicht, schreibt in seiner Online-Grußbotschaft: „In München hast du Nehmerqualitäten bewiesen – in Köln schlägst du jetzt zurück! Du weißt einfach wo du herkommst und wohin du gehörst. Und die größten Sportler sind die, die zurückkommen. Ich bin mir sicher, dass du Köln im Sturm erobern wirst!“ 1050 Euro hat Sturm in den Pixel-Poldi investiert, weil „es mir in erster Linie darum ging, den Verein zu unterstützen und auch die Fans, die immer für die Rückkehr von Lukas gekämpft haben. Ich wollte ihnen zeigen, dass sie nicht alleine sind“, sagte er der AZ.

Sind sie nicht. Auch Heiner Brand, der Handball-Bundestrainer, hat 875 Euro für Poldi locker gemacht. Brand zur AZ: „Ich habe als Kölner natürlich einen Bezug zum FC und bin auch Mitglied des Vereins. Ich Freude mich, dass der Lukas wieder in seine Heimat kommt und hoffe, dass er hier wieder zu seiner alten Form findet.“ In seiner Grußbotschaft steht: „Nur wer überzeugt ist von dem, was er tut, kann volle Leistung bringen.“

Das ist Podolski. Doch darf er auch? Am Samstag spielt er mit dem FC Bayern letztmals gegen seinen Gesinnungsklub. Ob er im Kader sein wird, weiß er noch nicht: „Ich habe ein gutes Gefühl und noch ein paar Tage, um im Training Gas zu geben und mich anzubieten. Aber entscheiden wird der Trainer.“

Jürgen Klinsmann hat sich vor dem Hertha-Spiel gegen ihn entschieden – obwohl der 23-Jährige sich fit gemeldet hatte. Ob er jubelt, wenn er am Samstag trifft? „Schon“, sagte Poldi, „aber nicht so, als ginge es gegen Leverkusen.“

P. Strasser, S. Maurer

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