Boateng: "Sehe Man City nicht im Finale"
München Jérome Boateng steht in seinem Leben noch etwas bevor: Sein erster Wiesn-Besuch. "Ich war noch nie dort und habe auch noch kein Wiesn-Hendl probiert", gesteht der Abwehrspieler. Und trotz seines für bayerische Verhältnisse groben Faux-Pax fühlt sich der deutsche Nationalspieler ausgesprochen wohl in München. "Das Team hat mich super aufgenommen. Es wurde mir hier sehr leicht gemacht." Bei seinem Ex-Verein Manchester City war das für den 23-Jährigen anders. "Die haben ja einen Riesenkader. Die Mannschaft hatte nicht so das Zusammengehörigkeitsgefühl", sagt Boateng. In München sei das besser.
Kein Wunder: Für Boateng und die Bayern läuft es prächtig. Seit acht Pflichtspielen sind sie siegreich. Boateng hat dazu seinen Beitrag geleistet, indem er die Abwehr zusammen mit den anderen Neuzugängen Manuel Neuer und Rafinha stabilisierte. "Wir sind sehr zufrieden", sagt Boateng. Allerdings dürfe man jetzt nicht nachlassen. Schon gar nicht am Samstag (18.30 Uhr) gegen Leverkusen, die der Abwehrrecke als besonders gefährlich einschätzt: "Das Team ist angefressen nach der Pleite gegen Köln. Und bestimmt wollen sie sich auch gegen ihren ehemaligen Trainer Jupp Heynckes beweisen."
Der Trainer ist übrigens nicht nur für Boateng der entscheidende Faktor beim bayerischen Höhenflug. "Er hat genau die richtige Mischung gefunden und spricht sehr viel mit uns. Alle fühlen sich zugehörig." Auch das Wechselspiel in der Abwehr ist kein Problem für Boateng, es kommt nur auf die richtige Ansprache an. "Der Trainer erklärt mir immer alles und deshalb habe ich als Spieler auch ein gutes Gefühl."
Kein wirklich gutes Gefühl hat Boateng, was die Ambitionen seines ehemaligen Arbeitgebers Manchester City in der Champions League angeht. "Ich sehe sie nicht im Finale, da gibt es andere." Sein Ex-Teamkollege Edin Dzeko hatte zuletzt gestichelt, Man City habe die stärkere Mannschaft. Boateng kontert: "Wir haben das bessere Team." Wer recht hat, wird sich am kommenden Dienstag im Gruppenspiel in München zeigen. Nach der Partie gegen Leverkusen werden die Frotzeleien zwischen München und Manchster definitiv noch stärker werden, kündigt Boateng an: "Ich habe noch viel Kontakt nach England." Mit Edin Dzeko, Vincent Kompany und Nigel de Jong pflegt Boateng regen SMS-Kontakt. "Klar wird da gestichelt, aber erst nach dem Wochenende", sagt Boateng ganz pflichtbewusst.
Nächste Woche könnte es für den Neu-Bayer auch endlich mit dem Wiesn-Besuch klappen: "Ich habe bislang nur Gutes darüber gehört." Immerhin.