Boateng: "Ich war für alles Negative beim FC Bayern verantwortlich"

München - Rein sportlich ist Jérome Boateng momentan etwas hintendran, beim FC Bayern hat ihn Daniel Van Buyten aus der Stammelf verdrängt. Der Innenverteidiger zeigte beim 5:2 am Sonntag beim Benefizspiel in Aachen mit einem Kopfballtreffer, dass er um seinen Stammplatz kämpft.
Zuletzt musste sich der 24-Jährige auch mit anderen Problemen herumärgern. Auf seinem Facebook-Profil wurde Boateng angefeindet. Alles wohl ein Resultat der Roten Karte in der Champions League gegen Borissow und weniger weiterer unglücklicher Situationen. Dabei sagt seine Foul-Statistik: Nur alle 198 Minuten ist Boateng ein Übeltäter. In der "Sport Bild" setzt sich der Verteidiger nun zur Wehr: "Deswegen weiß ich nicht, woher die Vorwürfe kommen, ich sei zu ungestüm. Manche Leute sehen mich einfach nur negativ." Zu seiner Trainingsgrätsche gegen Mitspieler Martinez im Dezember meinte Boateng: "Ganz ehrlich: Das passiert im Training 100-mal. Wenn das ein anderer Spieler macht, ist es egal, bei mir ein Drama."
Seine Schlussfolgerung: "Zuletzt war ich für alles Negative beim FC Bayern verantwortlich. Es ging nur unter die Gürtellinie. Es wurden Sachen geschrieben, die nicht wiederholbar sind. Ich bin nicht mehr bereit, mir das gefallen zu lassen, und werde meine Zurückhaltung diesbezüglich aufgeben.
Von den Bayern-Verantwortlichen erfährt der Innenverteidiger laut eigener Aussage Unterstützung: "Für mich zählt, was Jupp Heynckes und Matthias Sammer sagen. Und von denen spüre ich das volle Vertrauen, und die Gespräche haben mir sehr gut getan. Denn beide sind geradeheraus und ehrlich."
Über den Rassismus, der seinem Halbbruder Kevin-Prince (AC Mailand) in Italien widerfuhr, sagte der 24-Jährige: "Ich habe ihm gesagt, dass ich stolz auf ihn bin. Und darauf, wie er reagiert hat. Ich fand das richtig."