Boateng: „Die Geduld ist schlecht bei mir"

München - Farblich passte die silberne Schere nicht ganz zum Styling von Jérôme Boateng. Der Verteidiger des FC Bayern, der aktuell wegen einer schweren Adduktorenverletzung ausfällt, war am Dienstag an die Säbener Straße gekommen, um mit Klubboss Karl-Heinz Rummenigge und dessen Vorstandskollege Jörg Wacker den neuen Fanshop zu eröffnen. Inklusive Bandzerschneiden natürlich.
Zu schwarzen Sneakers und schwarzer Hose trug Boateng einen roten Bayern-Pulli mit seiner Nummer 17, ergänzt wurde sein Outfit durch die auffällige Goldkette und die goldenen Bügel an seiner schwarzen Brille. Ein bisschen ähnelte der Abwehrmann Formel-1-Weltmeister Lewis Hamilton, denn auch an der Frisur hat Boateng in der Reha gefeilt. Zwei einrasierte Streifen an der Seite und ein Knäuel in der Mitte: Das ist offenbar der Haar-Style für Boatengs Comeback. Doch damit wird es aus Sicht des 27-Jährigen noch eine Weile dauern.
Boateng sprach über...
sein Comeback: „Mein Ziel ist es, so im April zu versuchen, wieder ins Mannschaftstraining zu kommen. Aber ich will kein Datum nennen und mich unter Druck setzen. Ich will schnell wieder zurück, aber ich kann nichts versprechen. Klar möchte ich noch zur Europameisterschaft, aber das Wichtigste ist: Geduld haben und dann fit zurückkommen. Erstmal will ich diese Saison noch für Bayern auf dem Platz stehen.“
die fußballfreie Zeit: „Die Geduld ist schlecht bei mir. Das ist meine erste schwere Verletzung, ich fühle mich gar nicht ausgelastet. Es ist schwierig, die Spiele zu schauen und ruhig zu bleiben. Zum ersten Mal merkt man, dass man nicht das machen kann, was man liebt. Es ist vielleicht gerade nicht so angenehm, mit mir Zeit zu verbringen. Ich bin positiv gestimmt und will so schnell wie möglich zurück auf den Platz, aber leider muss ich Geduld haben und darf nichts überstürzen.“
das Verletzungspech der Bayern: „Ich glaube, es reicht jetzt auch. Mehr geht fast gar nicht. Ich hoffe, dass die Spieler jetzt mal fit bleiben.“
Holger Badstuber: „Ich war gestern bei Holger, er hat mir seine Erfahrungen mitgeteilt. Er ist voller Tatendrang, sehr positiv. Ich glaube, dass er es zwar noch nicht ganz verdaut hat, aber er ist auf einem guten Weg. Er ist einfach ein Kämpfer und er wird das auch wieder schaffen.“
Lesen Sie hier - von Ribéry bis Boateng: Bayerische Comebackpläne
die kleingewachsenen Spieler Joshua Kimmich und David Alaba in der Innenverteidigung: „Joshua hat es bisher sehr gut gemacht dafür, dass er noch nie da gespielt hat. Man darf jetzt eben nicht viele Standards zulassen. Man hat vielleicht Nachteile in der Luft als kleinerer Spieler, aber trotzdem kann man den Größeren am Kopfball hindern. David hat schon öfter da gespielt, er hat alles, was man dazu braucht: Er ist schnell, hat einen super linken Fuß, ist zweikampfstark. Und Kimmich hat ein sehr gutes Passspiel, eine gute Übersicht. Klar, er ist nicht der Größte, aber er kann viel mit seinem Stellungsspiel wettmachen.“
Juventus Turin: „Es gibt viele gute Mannschaften, Juventus gehört dazu. Wir haben Ausfälle, sind gehandicapt, aber Juventus auch. Wir sind stark genug, um weiterzukommen. Es sind zwei schwierige Spiele, aber wenn wir unser Niveau erreichen, dann bin ich positiv gestimmt. Pep Guardiola wird die richtige Taktik wählen und dann müssen wir zweimal ein Feuerwerk abliefern.“
die mögliche Rückkehr von Uli Hoeneß: „Wenn man ihn sieht, ist er gut drauf. Er ist sehr wichtig für den FC Bayern. Ich würde mir wünschen, dass er zurückkommt und das alte Team wieder da ist.“