Bleibt Alphonso Davies doch beim FC Bayern? Sportboss Christoph Freund lässt aufhorchen
München - Bleibt er oder bleibt er nicht? Alphonso Davies ist nur einer von mehreren prominenten Stars, deren Zukunft beim FC Bayern über den Sommer hinaus offen ist. Real Madrid baggert bereits seit Monaten am Linksverteidiger, der einem Wechsel zu den Königlichen keinesfalls abgeneigt wäre.
Anfang des Jahres berichteten neben dem "Spiegel" auch mehrere spanische Medien gar von einer Einigung zwischen Davies und den Madrilenen, was zuletzt von dessen Berater Nedal Huoseh dementiert wurde. "Es ist mit keinem Verein etwas vereinbart oder konkret. Alphonsos Fokus liegt derzeit auf dem FC Bayern", sagte Huoseh gegenüber dem Transfer-Insider Fabrizio Romano: "Wir werden in den nächsten Monaten alle unsere Optionen für die Zukunft prüfen."
Christoph Freund über Davies-Verlängerung beim FC Bayern: "Es ist gar nicht unwahrscheinlich"
In den kommenden Tagen sollen weitere Gespräche zwischen den Bayern und der Davies-Seite anstehen. Sportdirektor Christoph Freund zeigt sich optimistisch. "Es ist gar nicht unwahrscheinlich", sagte der Österreicher am Rande des Youth-League-Viertelfinals am Dienstag: "Es gibt Gespräche und die Gespräche gestalten sich gut und offen. Und dann werden wir in den nächsten Wochen sehen, wie es ausgeht."
Davies fühle sich "sehr, sehr wohl" in München und spiele "sehr, sehr gerne für den FC Bayern", so Freund weiter. Das alleine wird allerdings nicht reichen, um ihn von einem Verbleib beim deutschen Rekordmeister zu überzeugen. Knackpunkt ist – wie so häufig – das liebe Geld.
FC Bayern und Alphonso Davies liegen bei den Gehaltsvorstellungen weit auseinander
Klar ist: Die Bayern gehen in einer schwierigen Verhandlungsposition in den Vertragspoker. Der aktuelle Kontrakt des Kanadiers läuft noch bis 2025. Um seine Unterschrift unter ein neues Arbeitspapier zu setzen, soll der 23-Jährige ein jährliches Salär von satten 20 Millionen Euro fordern, womit er in die Riege der Spitzenverdiener aufsteigen würde.
Eine Forderung, der die Bayern-Bosse in keinem Fall nachkommen werden. Sie bieten laut "Sky" ein Jahresgehalt zwischen elf und 13 Millionen Euro. Ob sich beide Seiten bei einer derartigen Differenz einigen können? Völlig unklar!
Falls Davies seinen Vertrag nicht verlängert, wären die Münchner bereit, ihren Publikumsliebling zu verkaufen. In diesem Sommer bietet sich letztmals die Gelegenheit, eine halbwegs marktübliche Ablöse zu erzielen, bevor 2025 ein ablösefreier Abgang droht. Ein derartiges Szenario, wie es 2021 bei David Alaba eintrat, soll in jedem Fall verhindert werden.
Wie würde der FC Bayern auf einen Davies-Abgang reagieren?
Stellt sich die Frage: Wie würden die Bayern im Falle eines Davies-Abgangs auf der Linksverteidigerposition planen? Zuletzt bekleidete Raphael Guerreiro immer wieder die Rolle als linkes Glied der Viererkette und zeigte dort gute Leistungen. Anders als Davies besticht der Portugiese weniger durch Schnelligkeit, ist dafür aber deutlich spielstärker.
Dass die Bayern mit Guerreiro in die so wichtige Spielzeit 2024/25 gehen, an deren Horizont schon jetzt das Finale dahoam schimmert, ist indes alles andere als sicher. Der 30-Jährige ist einer der Lieblingsschüler von Trainer Thomas Tuchel, dessen Abgang im Sommer bereits feststeht. Ob sein Nachfolger auf einen Linksverteidiger vom Typ Guerreiro setzen würde, ist ebenso unklar wie die Frage, wer sein Backup sein sollte.
In Frans Krätzig (20, aktuell an Austria Wien verliehen) und Adam Aznou (17, spielt aktuell in der U19) hätte man noch zwei hochveranlagte Nachwuchskräfte in der Hinterhand, die in die von Max Eberl formulierte neue Strategie bei der Kaderzusammenstellung, bei der neben gestandenen Stars auch verstärkt auf Nachwuchstalente gesetzt werden soll, passen würden. Ihnen die Rolle als Backup anzuvertrauen, wäre mit Blick auf die mangelnde Erfahrung aber riskant.
Theo Hernández im Visier des FC Bayern?
Wahrscheinlicher ist daher, dass die Münchner auf einen Davies-Abgang mit einem externen Neuzugang reagieren würden. Zuletzt wurde immer wieder der Name Theo Hernández gehandelt. Der Bruder des ehemaligen Bayern-Stars Lucas Hernández spielt aktuell bei der AC Mailand und zählt zu den stärksten Linksverteidigern Europas. Laut italienischen Medienberichten soll er sich trotz Vertrags bis 2026 einen Wechsel vorstellen können.
Ob ausgerechnet München seine Traumdestination ist, wird sich zeigen. Sein Bruder ist in der bayerischen Landeshauptstadt jedenfalls nie wirklich heimisch geworden...
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