"Besser geht's nicht": FC Bayern filmreif

München - Einen hatte er noch, den musste er zum Besten geben. Uli Hoeneß’ Laune war prächtig am Freitagabend, er hatte ein farbenfrohes Feuerwerk samt Lasershow in der Allianz Arena gesehen und – man könnte meinen, beinahe nebensächlich – ein 3:0 gegen den 1. FC Köln. Die Herbstmeisterschaft war zementiert, ein neuer Torrekord aufgestellt. 43 Tore erzielten die Bayern in 17 Spielen, mussten dabei nur zehn Gegentreffer hinnehmen – so eine gute Tordifferenz gab es nach einer Bundesliga-Hinrunde noch nie.
Eine perfekte Hinrunde - wie in diesem Film mit Jack Daniels
Nachdem der Präsident bereits das Weihnachtsgeschenk für Trainer Jupp Heynckes vorzeitig verraten hatte („Er bekommt ein Bussi von mir“), wurde er nach seiner Bilanz der Hinrunde gefragt. Hoeneß balancierte seinen Körper auf den Zehenspitzen und rief den Reportern gewinnend lächelnd zu: „Wenn man alles zusammenzählt, können wir sehr, sehr zufrieden sein. Es war eine perfekte Hinrunde – wie in diesem Film mit Jack Daniels: Besser geht's nicht“. Knapp daneben, aber charmant daneben.
Jack Nicholson wird es Hoeneß verzeihen, man könnte sich auf ein „Schwoam ma's obi“-Bier verständigen. Und der Whiskey-Hersteller aus Tennessee sagt danke für die kostenlose Werbung. Darauf einen – genau.
Nach drei Jahren herbstmeisterlosem Gefühl überweihnachtet der FC Bayern in der Bundesliga wieder ganz oben. Der Kontrast zur staden Zeit 2010 könnte nicht größer sein. „Letztes Jahr mussten wir die Tabellenspitze mit dem Fernglas suchen. Mit so einem Weihnachtsergebnis gewinnt man für eineinhalb Monate Lebensqualität. Wenn du immer Zweiter, Dritter, Vierter mit zehn Punkten Abstand bist, das macht dich krank.“ Sein Wunsch zum Fest: „Es soll so bleiben wie es ist.“ Fehlt nur noch das Weiterkommen am Dienstag im DFB-Pokal-Achtelfinale beim VfL Bochum (19 Uhr, Sky live).
Bringt Geld – und Geschmeide für die Damen. „Die Spieler können sich jetzt noch einmal ein schönes Weihnachtsgeschenk machen. Es wird sicherlich ein paar Euro zu verdienen geben. Ich denke, dass dann die Geschenke für die Frauen und Freundinnen noch etwas großzügiger gestaltet werden können“, verriet Hoeneß. Eine Extra-Prämie für die Damen.
2012 könnte ein filmreifes Jahr für die Bayern werden. Kommen sie im DFB-Pokal weiter, sind in drei Wettbewerben für den Titel nominiert. Mit Produzent Hoeneß, Regisseur Jupp Heynckes und Hauptdarsteller Bastian Schweinsteiger, der nach überstandener Verletzung dann auch wieder am Set sein wird. Die Internationalen Filmfestspiele sollen dann am 19. Mai in der Allianz Arena ihren Höhepunkt finden. Da wird der Oscar der Kicker-Branche vergeben, der Henkelpott für den Champions-League-Sieger.
Die Oscar-Verleihung findet am 19. Mai 2012 in Fröttmaning statt
Auch abseits von Punkten und Pokalen sollen nächstes Jahr Erfolge gefeiert werden. Mit Arjen Robben will man vorzeitig über 2013 hinaus verlängern, den Gladbacher Marco Reus als Alternative ab Juli im Kader haben. Sportdirektor Christian Nerlinger kündigte am Sonntag vollmundig an: „Wenn der FC Bayern einen Spieler verpflichten will, dann wird er ihn auch verpflichten“, sagte er zu Reus und kündigte in der Causa Robben an: „Arjen Robben wird auch nach dem Sommer beim FC Bayern eine große Rolle spielen und hoffentlich nicht nur für ein Jahr, sondern sehr langfristig.“
Die rosa-rote Vereinseuphorie wollte nur Vorstandsboss Karl-Heinz Rummenigge etwas dämpfen. Sein Einwand: „Das Fell des Bären muss am Ende des Tages auch erlegt werden.“ Nach AZ-Informationen liegt für diesen Filmtitel noch kein Drehbuch vor.