Besonders ein Team kann dem FC Bayern gefährlich werden

München - Bereits am Freitag herrscht für den FC Bayern Klarheit. Dann wird in Nyon (Schweiz) das Viertelfinale der Champions League ausgelost und zugleich ermittelt, auf wen die Münchner in einem möglichen Halbfinale treffen könnten. Der Weg ins Finale von Lissabon (23. August) ist dann vorgezeichnet – auch wenn Bayern offiziell noch nicht mal das Achtelfinale erfolgreich abgeschlossen hat.
Nur ein K.o.-Spiel pro Runde
Doch wer zweifelt daran, dass die Mannschaft von Trainer Hansi Flick das 3:0 aus dem Hinspiel beim FC Chelsea noch verspielt? Genau: Niemand! Am 7. oder 8. August wird das Rückspiel ausgetragen, wahrscheinlich nun doch in der Münchner Arena. Ab dem Viertelfinale wird dann nur ein K.o.-Spiel pro Runde über den späteren Champion entscheiden. "Die One-Leg-Spiele sind nicht so einfach, das wissen wir", sagte Flick: "Du musst auf den Punkt fit sein. Trotzdem habe ich Vertrauen, dass die Mannschaft das umsetzen kann." Als ehemaliger Co-Trainer der deutschen Nationalmannschaft ist Flick Fachmann für solche Situationen, er hat einige Welt- und Europameisterschaften erfolgreich absolviert. Für Bayern ein Trumpf im Kampf um die Königsklasse.
Ob das auch für die einmonatige Wettkampfunterbrechung nach dem Gewinn des Doubles gilt? "Es hat alles seine Vor- und Nachteile. Die Mannschaft ist ausgeruht, kann sich in einer kurzen Phase auf das konzentrieren, worauf es ankommt", erklärte Flick. Und Joshua Kimmich ergänzte via "Sport Bild", dass es "entscheiden" werde, "wie wir aus dem Urlaub zurückkommen: Wir wollen dieses Gefühl, diesen Hunger jetzt mitnehmen." Während die hungrigen Bayern pausieren, spielen die meisten europäischen Rivalen in ihren heimischen Ligen weiter.
Vor der Auslosung macht die AZ den Formcheck: Wer kann diese Bayern stoppen?
Die Topfavoriten
Seit dem 0:0 gegen RB Leipzig am 9. Februar haben Flicks Bayern jedes Pflichtspiel gewonnen, insgesamt gelangen 17 (!) Siege nacheinander. Eine Rekord-Bilanz, die auch international für mächtig Respekt sorgt. "Die Bayern haben in Deutschland vor und nach dem Lockdown eine sehr starke Saison gespielt", sagte Jürgen Klopp, der mit Titelverteidiger FC Liverpool bereits im Achtelfinale an Atlético Madrid gescheitert ist: "Nach der Übernahme von Hansi Flick war es wirklich beeindruckend, was sie gemacht haben." Klopp weiter: "Für mich sind die beiden großen Favoriten im Wettbewerb Bayern und ManCity. Das wäre ein interessantes Spiel!"

Kann man so sagen. ManCity liegt in der englischen Liga zwar weit abgeschlagen hinter Meister Liverpool auf Rang zwei, im Hinspiel des Königsklassen-Achtelfinals gelang allerdings ein 2:1-Sieg bei Real Madrid. "Manchester City ist eine Mannschaft, die absolut Qualität hat", sagte Flick: "Aber auch Barcelona, Real Madrid und Juve sind sehr gut. Wenn du im Finale dabei sein willst, musst du auch gegen die ganz, ganz Großen spielen."
Der FC Barcelona, der in der heimischen Liga nicht konstant spielt, muss nach dem 1:1 in Neapel noch um die Viertelfinal-Qualifikation kämpfen. Bei Juventus (0:1 in Lyon) sieht es sogar noch komplizierter aus. Von den Topfavoriten sind also Bayern und ManCity am besten in Form. Ein Finale gegen Ex-Coach Pep Guardiola: Das hätte wirklich Charme.
Die gefährlichen Außenseiter
Ab dem Viertelfinale können auch Teams aus demselben Land aufeinandertreffen, Bayern gegen RB Leipzig wäre demnach möglich. Er hoffe darauf, Bayern bereits in dieser Saison einen Titel streitig machen zu können, sagte RB-Geschäftsführer Oliver Mintzlaff zuletzt forsch bei "Sport1". "Wir spielen ja noch Champions League und haben daher eine kleine Restchance."
Die Sachsen räumten im Achtelfinale Tottenham aus dem Weg, sie können an einem guten Tag wohl jeden Gegner ärgern. Gleiches gilt für Diego Simeones Verteidigungskünstler von Atlético und den frechen Außenseiter Atalanta Bergamo.
Die Startruppe von Paris Saint-Germain, die Borussia Dortmund eliminierte, hat den großen Nachteil, dass die französische Liga bereits Ende April abgebrochen wurde. Ex-Bayer Dante (OGC Nizza) hält Meister PSG dennoch für einen der Favoriten. "Ich setze auf Paris Saint-Germain und den FC Bayern", sagte der 36-Jährige "Le Parisien". Wäre ja auch ein nettes Finale.
FC Bayern: Das sind die Marktwerte der Spieler
Lesen Sie auch: Erdrückende Bayern-Dominanz - Effenberg regt Reform an