Berater Backs in der AZ: "Nübel und Neuer - das funktioniert nicht!"

München - Manuel Neuer (36) und Toni Tapalovic (42) sind nicht nur auf dem Fußballplatz ganz eng miteinander verbunden, sondern auch in ihrem Privatleben.
Neuer und Tapalovic sind seit 2011 beim FC Bayern
Seit mehr als 15 Jahren kennen sich die beiden Ex-Schalker, die erstmals miteinander zu tun hatten, als Neuer die Nummer eins bei Königsblau wurde. Tapalovic war damals die Zwei und unterstützte ihn. Er half dem Konkurrenten, ein besserer Torhüter zu werden.
In dieser Zeit entwickelte sich ein Vertrauensverhältnis, das bis heute anhält. 2011 brachte Neuer Tapalovic schließlich als Torwarttrainer mit zum FC Bayern, und er machte in der Vergangenheit sogar seine Vertragsverlängerung von Tapalovics Zukunft bei den Münchnern abhängig. Neuer und Tapalovic sind enge Freunde, sie verbringen regelmäßig Urlaube zusammen und tauschen sich über Gott und die Welt aus.
Kein Austausch zwischen Alexander Nübel und Tapalovic
All das muss man wissen, wenn es um die aktuelle Torwartdebatte bei Bayern geht. Denn eine solche Beziehung wie zu Neuer hat Torwartcoach Tapalovic zu Alexander Nübel (26) längst nicht. Es herrscht komplette Funkstille, wie Nübel-Berater Stefan Backs gegenüber der AZ erklärt: "Es gibt kein Verhältnis, keinen Austausch mit Tapalovic." Und das ist durchaus problematisch.
Nübel heißer Kandidat nach Neuer-Verletztung
Immerhin suchen die Münchner Bosse um Oliver Kahn (53) nach Neuers Unterschenkelbruch und dem damit verbundenen Saisonende einen Torhüter auf Spitzenniveau, der in der Rückrunde bei der Triple-Jagd entscheidend mithelfen soll. Nübel, der bis Sommer 2023 an die AS Monaco ausgeliehen ist und bei Bayern noch einen Vertrag bis 2025 besitzt, ist neben Kroatiens WM-Held Dominik Livakovic (27/Dinamo Zagreb) der heißeste Kandidat.
"Der FC Bayern hat mir Bescheid gegeben, dass man mit Monaco in Kontakt steht. Aber es ist noch keine Entscheidung gefallen", erklärt Backs weiter: "Alex ist ganz entspannt. Monaco will ihn über Sommer 2023 hinaus halten, sein Vertrag bei Bayern läuft bis 2025. Es ist eine komfortable Situation." Ob Monaco Nübel in diesem Winter vorzeitig an die Münchner abgeben werde, hänge laut Backs davon ab, "ob man Ersatz findet. Der Klub hat hohe Ziele in dieser Saison, will sich für die Champions League qualifizieren. Generell hat Alex irgendwann mal einen Vertrag bei Bayern unterschrieben, um dort zu spielen. Das liegt ja auf der Hand. Aber es muss eben auch passen."
Nübel genießt bei der AS Monaco höchste Wertschätzung
"Alex wird sich nicht hinter Neuer auf die Bank setzen" Ist das tatsächlich der Fall, wenn es zu Torwarttrainer Tapalovic keinerlei Kontakt gibt? Und wenn sich auch Coach Julian Nagelsmann nie bei Nübel meldet, nicht mal jetzt, wenn es einen neuen Keeper braucht?
Über diese Fragen müssen nicht nur die Bayern-Bosse nachdenken, sondern auch Nübel selbst, der in Monaco höchste Wertschätzung genießt, unumstrittener Stammtorhüter ist. Will er in dieser Konstellation überhaupt zum FC Bayern zurückkehren?
Nübel möchte die klare Nummer eins bei Bayern sein
Wenn man Berater Backs so zuhört, dann wohl nur unter einer Bedingung: Falls Nübel die klare Nummer eins bei Bayern wäre. "Was Alex nicht machen wird, ist, sich ab Sommer hinter Manuel Neuer auf die Bank zu setzen", sagt Backs in der AZ: "Neuer und Nübel zusammen bei Bayern - das funktioniert nicht."
Klare Aussagen, die zeigen, wie kompliziert die Torhütersituation für den FC Bayern ist. Die Nübel-Seite gibt sich hingegen gelassen. Schlusswort Backs: "Wenn der Wechsel zu Bayern im Winter nicht klappt, versucht Alex, mit Monaco die Champions League zu erreichen. Und das wäre ja auch eine tolle Perspektive, mit Monaco nächste Saison in der Königsklasse zu spielen." Stimmt.