Beim FC Bayern gibt es jetzt keine Alibis mehr

Interimscoach Hansi Flick erklärt seinen Plan gegen Piräus und Dortmund – Joshua Kimmich nimmt das Team in die Pflicht.
Maximilian Koch |
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Sven Hoppe/dpa

München - Der Dienstag war ein emotionaler Tag beim FC Bayern – mit einem traurigen Abschied am Morgen und einem ziemlich lustigen Moment am Nachmittag. Während der Pressekonferenz mit Hansi Flick meldete sich plötzlich die Apple-Watch des Interimstrainers zu Wort.

"Ich glaube, das habe ich nicht richtig verstanden", war deutlich über die Mikrofone zu hören. Flick lachte – das passte ja. Denn gerade hatte der neue Coach sehr freundlich über Vorgänger Niko Kovac gesprochen. Wollte die Uhr ihren Besitzer inhaltlich korrigieren? Wollte sie nicht glauben, was Flick da sagte?

Flicks Apple-Watch sorgt auf PK für Lacher

Natürlich nicht – Flick war wohl unabsichtlich auf einen Knopf gekommen. Von Niko und dessen Bruder Robert Kovac hält er menschlich wie fachlich viel. Das ließ Flick mehrmals durchblicken. Der Vormittag war deshalb kein einfacher für ihn – das galt wohl auch für einige Teammitglieder der Münchner. Die Kovac-Brüder waren noch mal persönlich an der Säbener Straße vorbeigekommen, um Servus zu sagen. Zuvor hatten die Ex-Trainer bereits eine E-Mail an alle Mitarbeiter des Klubs verschickt. "Niko hat sich stilvoll verabschiedet", erklärte Flick: "Viele mussten schlucken."

Davon berichtete auch Joshua Kimmich. "Das war heute Morgen natürlich nicht einfach", sagte der Defensivspezialist und sprach von einer "komischen, traurigen Stimmung". Wenn ein Trainer gehen müsse, sei das "ein Stück weit immer ein Versagen. Wenn wir erfolgreich gewesen wären, wäre es nicht so gekommen."

Kimmich äußerte sich sehr selbstkritisch – und nahm die Mannschaft in die Pflicht: "Die Hauptverantwortung tragen jetzt wir Spieler. Wir müssen uns am Riemen reißen. Es gibt für keinen mehr ein Alibi. Die Trainer-Ausrede gibt es nicht mehr." Absolut korrekt!

Flick kündigt einige Änderungen an

Flick, der am Vormittag gut gelaunt das Abschlusstraining vor dem Olympiakos-Match geleitet hatte, kündigte einige Änderungen im Vergleich zur Kovac-Zeit an, personell und taktisch. "Andere Schwerpunkte" wolle er setzen, so Flick: "Bei mir ist wichtig, dass die Mannschaft aktiv ist, dass sie die Initiative ergreift." Von Kimmich gab’s schon mal Lob für den neuen Coach: "Er ist ein Top-Typ, er hat eine sachliche Ansprache", meinte Kimmich. Beim ersten Training habe Flick "locker, flockig" agiert.

Die Fragen lauten jetzt: Klappt es mit dem Übergangstrainer? Bekommt er die angeschlagene Mannschaft geflickt? Und was passiert danach? Ein Engagement über die Spiele gegen Piräus und Dortmund am Samstag schloss Flick jedenfalls nicht aus. "Ich bin keiner, der in der Vergangenheit oder Zukunft lebt. Die Gegenwart ist entscheidend", sagte der 54-Jährige. Und: "Ich kann mir in meinem Leben vieles vorstellen." Er merke in der Arbeit mit den Spielern, "dass es das ist, was ich mir wünsche."

Klose wird doch nicht Co-Trainer

Womöglich also dauerhaft – doch nach AZ-Informationen suchen die Münchner einen externen, erfahrenen Coach, der bis Saisonende einspringt, ehe im Sommer ein Neustart in Angriff genommen wird. Miroslav Klose wird – anders als spekuliert –, nicht zum Trainerteam um Flick und Hermann Gerland stoßen. Er bleibt U17-Coach.

Jetzt sind andere Akteure gefragt. "Wir Spieler müssen das mit dem Trainer zusammen richten", forderte Kimmich.

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