Beiersdorfer: Kein Winter-Tausch Olic/Podolski

Dubai (dpa) - Im ersten Match 2009 misst sich der HSV mit David Beckham - aufschlussreicher könnte trotzdem das «Auswärtsspiel» von Dietmar Beiersdorfer beim FC Bayern gewesen sein.
von  Abendzeitung
Noch trainiert er mit den HSV-Kollegen: Ivica Olic (Mitte).
Noch trainiert er mit den HSV-Kollegen: Ivica Olic (Mitte). © dpa

Dubai (dpa) - Im ersten Match 2009 misst sich der HSV mit David Beckham - aufschlussreicher könnte trotzdem das «Auswärtsspiel» von Dietmar Beiersdorfer beim FC Bayern gewesen sein.

Der Sportdirektor des Hamburger SV dürfte in Dubai bei seinem Besuch im Hotel des deutschen Meisters mit Uli Hoeneß und Jürgen Klinsmann «in entspannter Atmosphäre» wohl auch über ein mögliches Tauschgeschäft der Stürmer Ivica Olic und Lukas Podolski gesprochen haben. Nach einem spektakulären Trikot-Tausch der beiden Angreifer schon im Winter sieht es aber nicht aus. «Das ist im Moment nicht vorgesehen», sagte Beiersdorfer am Tag danach am Rande einer Pressekonferenz vor der Partie des HSV gegen den AC Mailand.

«Ivica hat sich für einen Wechsel zum FC Bayern am 1. Juli entschieden. Das ist der Stand, es gibt keinen anderen», beteuerte Beiersdorfer. Bei einem Glas Wein habe man etliches besprochen, unter anderem mögliche Auswirkungen der weltweiten Finanzkrise auf den Fußball. Aber auch der in München unzufriedene Bankdrücker Podolski dürfte ein Thema gewesen sein. Der 1. FC Köln ist zwar dessen erste Wahl bei einem Wechsel, aber auch bei HSV-Coach Martin Jol wäre «Poldi» herzlich willkommen. Der Niederländer hat sich bereits beim Ex-Münchner Marcell Jansen und seinem Landsmann und Bayern-Kapitän Mark van Bommel erkundigt: «Alle sagen, dass Lukas ein hervorragender Typ ist. Er ist Nationalspieler. Für uns wäre es nicht schlecht, wenn wir in Zukunft Spieler wie Lukas Podolski kriegen könnten.»

Jol glaubt aber auch nicht, «dass sich im Januar viel ändern wird». Sportlich sei es ohnehin «das Beste, dass Ivica bis Ende der Saison bei uns bleibt». Auch Beiersdorfer äußerte sich zurückhaltend. «Fakt ist, dass wir zum 1. Juli einen neuen Stürmer brauchen.» Ein denkbarer Olic-Nachfolger wäre Podolski allerdings schon: «Er ist ein sehr guter Spieler, ein sehr guter Stürmer», betonte der Manager.

Aber auch ein teurer. Der FC Bayern will mindestens 10 Millionen Euro für Podolski, dessen Vertrag in München noch bis 2010 läuft. Ein sofortiger Wechsel von Olic zum deutschen Meister könnte den Betrag reduzieren. Der 1. FC Köln besitzt jedoch ein Vorkaufsrecht, wenn er denselben Betrag bietet wie ein anderer Interessent. «Wir haben Zeit bei der Stürmersuche», meinte Beiersdorfer.

Den Bayern kommt die Debatte über ein Tauschgeschäft nicht ungelegen, denn sie erhöht den Druck auf die Kölner, die Podolski zurückholen wollen. Bislang bietet der FC aber zu wenig, wie Hoeneß sagte: «Wir wollen einen zweistelligen Betrag, und wenn wir den nicht bekommen, dann bekommen sie den Spieler nicht.» Der HSV, so wurde berichtet, sei Hoeneß als möglicher Abnehmer «genauso lieb».

Klinsmann möchte, dass Podolskis sportliche Zukunft noch vor dem Rückrundenstart geklärt wird. Noch im Januar soll möglichst «alles zur Zufriedenheit von Lukas und dem Verein» geklärt werden, erklärte der Trainer in Dubai. «Natürlich wünscht man sich für Lukas, dass die Situation irgendwann gelöst wird», sagte Klinsmann. Seine Position im Konkurrenzkampf mit Luca Toni und Miroslav Klose kann Podolski aktuell nicht verbessern. Wegen eines noch nicht überwundenen Grippe- Infekts konnte er auch am Montag nicht nach Dubai nachreisen.

Zur Verpflichtung von Olic konnte Beiersdorfer Hoeneß und Klinsmann nur gratulieren: «Bayern bekommt einen Spieler, der immer alles gibt. Ich kann nur in den höchsten Tönen von Ivica reden.» Mit dem Kroaten will der HSV gegen Werder Bremens UEFA-Pokal-Gegner AC Mailand zum dritten Mal nacheinander die Dubai Football Challenge gewinnen. «110 Länder in der Welt schauen zu - das Spiel ist auch wichtig für unseren Ruf», sagte Jol. Das größte Augenmerk wird Beckham gelten. Der 33-jährige Engländer, der von Milan bis zum 8. März aus Los Angeles ausgeliehen wurde, fiebert seinem Einstand entgegen: «Ich bin bereit. Ich werde 110 Prozent für Milan geben.»

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