Bei Thomas Müller und Mats Hummels wird die DFB-Rückkehr konkreter

München - Zuletzt hatten sich die Anzeichen für eine Rückkehr der vor zwei Jahren aus der Nationalmannschaft aussortierten Weltmeister von 2014 bereits verdichtet.
Vor allem Thomas Müller, der wieder zu absoluter Topform zurückgefunden und den FC Bayern im vergangenen Jahr mit zum zweiten Triple-Triumph der Vereinsgeschichte geführt hat, darf sich nach den jüngsten Aussagen von Bundestrainer Joachim Löw wieder berechtigte Hoffnungen auf eine Teilnahme an der Europameisterschaft im Sommer machen.
Löw kann jetzt Personalentscheidungen dem Erfolg unterordnen
Als jüngstes Indiz dafür wurde nicht zuletzt der am Montag verkündete Rücktritt Löws nach der EM gewertet. Schließlich muss er nun keinerlei Rücksicht mehr auf die über das Turnier hinausgehende Entwicklung der Mannschaft mehr nehmen und kann sämtliche Personalentscheidungen dem kurzfristigen und seine Ära abschließenden Erfolg unterordnen.
Möglicherweise hat er das auch längst getan. "Nun sprudelt es aus bestens informierten Quellen, dass sowohl Müller als auch Mats Hummels in die EM-Delegation aufgenommen werden", schreibt zumindest der "Kicker". Mit den beiden Führungsfiguren erhofft sich Löw offenbar seine Bundestrainer-Karriere im Sommer noch mit dem EM-Titel zu krönen.
Löw: "Habe weder die Tür auf- noch zugemacht"
"Der Charakter von Thomas Müller und Mats Hummels ist, dass sie andere nicht unterdrücken", hatte Löw bereits zuletzt über die beiden gesagt und ihnen damit wieder einen Platz in der Mannschaftshierarchie in Aussicht gestellt. Der Noch-Bundestrainer hatte auch klargestellt: "Wenn man solche Spieler zurückholt, muss man ihnen eine klare Verantwortung geben – und sie in die Verantwortung nehmen. Dann sind sie natürlich gesetzt."
Eine endgültige Entscheidung darüber will er nach wie vor aber erst im Mai treffen. "Ich habe weder die Tür auf- noch zugemacht", sagte der 61-Jährige am Donnerstag. Weiterhin gelte, dass er es für nicht richtig halte, den von ihm eingeleiteten Neuaufbau abzubrechen. Eine Unterbrechung – und damit eine Rückkehr der Ex-Weltmeister – sei aber angesichts der besonderen Situation in der Corona-Pandemie denkbar.
Kopfschütteln verursache die öffentliche Diskussion, wonach er ein "Umfaller" sei, wenn er die Spieler für die EM zurückhole und "stur" sei, wenn er das nicht tue. Ein Trainer denke nicht in Kategorien der öffentlichen Wahrnehmung, sondern, was das Beste für die Mannschaft sei, versicherte Löw. Und das sind wohl sowohl Hummels als auch Müller.